Experten schlagen Alarm: Dramatischer Mangel an Plasmaspendern (BILD)

(ots) - 
   Notruf aus dem Norden: rotes "L" auf dem Rathausplatz in Kiel / 
CSL Plasmacenter ruft mit ungewöhnlicher Aktion zum Plasmaspenden auf
/ Deutschlandweit fehlen rund 5.000 Spender von Blutplasma
   Plasmaspender sind Lebensretter - um diese wichtige Aussage 
aufmerksamkeitsstark zu visualisieren, formierten sich gestern 50 
Menschen in der Kieler Innenstadt zu Deutschlands größtem "L" für 
"Lebensretter". Anlass für diese Aktion ist die International Plasma 
Awareness Week vom 13. bis 20. Oktober, die weltweit ein Bewusstsein 
für die hohe Bedeutung von Plasmaspenden schaffen möchte. Denn in 
Deutschland fehlen rund 5.000 Plasmaspender, um den ständig 
wachsenden Bedarf an Blutplasma decken zu können.
   Blutplasma ist die Basis für zahlreiche Arzneimittel, die 
überlebenswichtig sind für Menschen mit seltenen Erkrankungen wie 
beispielsweise einer genetisch bedingten Hämophilie 
("Bluterkrankheit"), mit einem angeborenem Immundefekt oder mit dem 
Hereditärem Angioödem, einer Erbkrankheit, bei der es zu Schwellungen
an der Haut, den Schleimhäuten oder an inneren Organen kommt. Auch 
Unfallopfer können Empfänger von Spenderplasma sein. "Aufgrund der 
medizinischen Entwicklung steigt der Bedarf an Plasma ständig, 
gleichzeitig gehen immer weniger Menschen zur Plasmaspende", so 
Michael Schröder, Geschäftsführer der CSL Plasma GmbH. Innerhalb der 
vergangenen drei Jahre ging die Anzahl der Spender um mehr als 20 
Prozent zurück.
   So fehlen zum Beispiel in Kiel aktuell rund 500 Spender. "Jeder 
einzelne Freiwillige ist uns mehr als willkommen, denn jede Spende 
zählt", erklärte Gesine Lamp, Managerin des CSL Plasmacenters in 
Kiel. "Wir freuen uns über alle neuen Spender, die den Weg zu uns 
finden - je mehr, desto besser." Diesen Weg bereits gefunden hat 
Stephanie Kern: Sie hat schon knapp 600 Mal Plasma gespendet. "Das 
Spenden ist ein unkomplizierter Vorgang. So kann ich mit geringem 
Aufwand dazu beitragen, dass chronisch kranke Menschen ein weitgehend
normales Leben führen können", erklärte Kern. Zum "L wie 
Lebensretter"-Tag des CSL Plasmacenters war auch eine betroffene 
Patientin gekommen. "Ich leide an einem angeborenen Immundefekt, dem 
sogenannten variablen Immundefekt-Syndrom", erzählte Anja Franke. 
Ihrem Blut fehlen Antikörper, wodurch sie extrem anfällig für 
Infektionen ist. Sieben Jahre dauerte ihre Ärzte-Odyssee, bis ihre 
Krankheit diagnostiziert wurde und entsprechend behandelt werden 
konnte. "Ich bin auf Medikamente angewiesen, die aus dem Plasma 
freiwilliger Spender hergestellt werden - ohne diese Medikamente wäre
ich vielleicht schon gestorben."
   In Deutschland werden rund 16.000 chronisch Kranke mit 
Plasmapräparaten behandelt. Für sie alle werden freiwillige 
Plasmaspender zu Lebensrettern. Prof. Dr. Volker Wahn, Leiter der 
Sektion Infektionsimmunologie in der Klinik für Pädiatrie der Charité
Berlin, erklärt: "Das Spenderplasma wird unter anderem zu so 
genannten Immunglobulinen weiterverarbeitet, die alle wichtigen 
Antikörper enthalten. Gibt es immer weniger Plasmaspenden, hätte das 
dramatische Folgen für die Betroffenen, denn sie könnten nicht mehr 
ausreichend mit solchen Antikörpern versorgt werden, denn diese sind 
nicht synthetisch herstellbar."
   Plasma kann weitaus häufiger als Blut gespendet werden, da noch 
während des Spendenvorgangs das Plasma aus dem Blut herausgelöst und 
die restlichen Bestandteile des Blutes - die Blutzellen - dem Spender
sofort wieder zugeführt werden. Da dieser Vorgang schonender für den 
Organismus ist als eine Blutspende, sind Plasmaspenden bis zu 45 Mal 
im Jahr möglich; dafür geeignet ist jeder Gesunde im Alter zwischen 
18 und 59 Jahren.
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Datum: 17.10.2013 - 08:39 Uhr
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