Tabletten bitte nur an Sollbruchstellen teilen (AUDIO)
(ots) - 
   Nicht jede Tablette kann zerteilt werden, denn viele von ihnen 
wirken dann nicht mehr richtig. Patienten, die halbe Wirkstoffdosen 
einnehmen wollen, sollten also vorher prüfen, ob die Tablette vor 
ihnen überhaupt zum Teilen vorgesehen ist. Dies kann man zum Beispiel
im Beipackzettel erfahren. "Ob man das Arzneimittel teilen kann, 
erkennt man übrigens auch sehr schnell an der sogenannten 
Sollbruchstelle in der Mitte des Präparates", erklärt Thomas 
Brückner, Apotheker beim Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie
(BPI). "Wenn so eine Kerbe vorhanden ist, lässt sich die Tablette mit
leichtem Fingerdruck auf die beiden Kanten in zwei Teile brechen, die
dann jeweils die Hälfte des Wirkstoffes enthalten müssen. So schreibt
es das Arzneibuch den Herstellern vor. Gibt es keine Sollbruchstelle,
dann sollte man die Pille auf keinen Fall gewaltsam teilen. Es 
besteht nämlich die Gefahr, dass das Präparat zerbröselt und nicht 
mehr eingenommen werden kann. Aber selbst wenn die Hälften ganz 
bleiben, ist fraglich, ob so noch exakt dosiert werden kann oder ob 
von dem unsachgemäß geteilten Präparat sogar Gesundheitsgefahren 
ausgehen können. Sprechen Sie daher unbedingt mit ihrem Arzt oder 
Apotheker über die Tablettenart und die richtige Dosierung und fragen
Sie lieber noch einmal nach, wenn Sie halbe Tabletten einnehmen 
sollen."
   Dass Patienten ihre Tabletten teilen, ist gang und gäbe. Oft 
geschieht dies auf ärztliche Anweisung, zum Beispiel, wenn eine 
Therapie begonnen oder langsam abgesetzt wird. Es kommt aber auch 
immer wieder vor, dass Arzneimittel ohne medizinischen Rat kleiner 
dosiert werden, zum Beispiel um sie leichter schlucken zu können. 
Nicht immer werden dabei Tabletten geteilt, die über eine 
Sollbruchstelle verfügen. Eine bereits 2006 im European Journal of 
Clinical Pharmacology veröffentlichte Studie an fast 1000 deutschen 
Patienten hat ergeben, dass rund ein Viertel der ihnen verordneten 
festen Arzneimittel, also Tabletten und Dragees, geteilt wurden. 
Dabei zeigte sich, dass rund vier Prozent der Präparate gar nicht 
dazu geeignet waren. Thomas Brückner kennt das Problem aus eigener 
Erfahrung: "Manche Patienten beschweren sich beim Arzt oder 
Apotheker, dass ihr Medikament gar nicht wirkt oder eine bestimmte 
ungewohnte Nebenwirkung wie zum Beispiel einen sauren Magen ausgelöst
hat. Das kann dann möglicherweise daran liegen, dass sie überzogene 
Tabletten oder Dragees zerteilt oder gemörsert und dann eingenommen 
haben. Diese Präparate haben jedoch häufig deshalb eine Schutzhülle, 
damit sie als Ganzes den Magen passieren und erst im Dünndarm 
zerfallen, wo sie vom Körper aufgenommen werden. Zerbricht man sie, 
ist der Schutz passé und der Wirkstoff wird bereits im Magen 
ausgeschüttet, wo er mitunter die Schleimhaut angreift. Auch 
Retard-Tabletten, die ihren Wirkstoff erst nach und nach abgeben 
sollen, dürfen niemals zerbrochen werden, da sie sonst nicht richtig 
wirken können", warnt Brückner.
   HINWEIS: Die hier genannten allgemeinen Ratschläge bieten keine 
Grundlage zur medizinischen Selbstdiagnose oder -behandlung. Sie 
können keinen Arztbesuch ersetzen.
Pressekontakt:
Andreas Aumann,
BPI-Pressereferent 
Tel. 030/27909-123, 
aaumann(at)bpi.de
      
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Datum: 29.01.2015 - 04:35 Uhr
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