businesspress24.com - WAZ: Friedensnobelpreis für Liu Xiaobo - Das richtige Signal zur richtigen Zeit - Lei
 

WAZ: Friedensnobelpreis für Liu Xiaobo -

Das richtige Signal zur richtigen Zeit

- Lei

ID: 272220


(ots) - "Hass zerfrisst die Weisheit und das Gewissen eines
Menschen. Eine Geisteshaltung, die in Feindschaft wurzelt, kann eine
Nation vergiften, zum brutalen Kampf auf Leben und Tod führen, die
Toleranz und Menschlichkeit einer Gesellschaft zerstören und den Weg
einer Nation zu Freiheit und Demokratie blockieren." Diese Sätze
stammen nicht von Friedensnobelpreisträger Nelson Mandela. Es sind
die Worte einer verwandten Seele: Liu Xiaobo. Sie sind Teil seiner
Verteidigungsrede von 2008. Aussprechen durfte er sie nicht. Das
Urteil: elf Jahre Haft wegen "Anstiftung zur Untergrabung der
Staatsgewalt". Der chinesische Dissident Liu Xiaobo ist nach Carl von
Ossietzky (er saß im KZ) der zweite Häftling, der den
Friedensnobelpreis erhält. Die Ehrung kommt zur richtigen Zeit und
trifft den Richtigen. Anders als US-Präsident Obama, der 2009 die
Auszeichnung als Vorschusslorbeer bekam, ist der 54-Jährige ein Mann,
der sich den Preis für seinen Mut und seine beharrliche
Gewaltlosigkeit im Kampf für Recht und Freiheit in China wirklich
verdient hat. Umerziehungslager, Haft, Hausarreste - seit seiner
Teilnahme an den Studentenprotesten 1989, die in der Juni-Nacht von
der Regierung blutig beendet wurden, steht Liu Xiaobo auf der Liste
der Staatsfeinde. Die Regierung hat ihn gefangen, aber nicht
gebrochen. "Ich habe keine Feinde, ich empfinde keinen Hass", sagt
er. Der Preis von Oslo gibt dem Inhaftierten, den Chinas Führung
mundtot machen will, eine vernehmbare Stimme. "Es ist unsere
Verantwortung zu sprechen, wenn andere das nicht können", begründet
der Präsident des Nobelkomitees die Entscheidung. Mutig. Recht so.
Und so herrlich unbequem. China setzt alles daran, dass leidige Thema
Menschenrechte bei Gesprächen unter den roten Teppich zu kehren. Und
das ist in den vergangenen Jahren auch gelungen. Wer ein gutes
Geschäft machen will oder Geld erhofft, der tritt seinem




Gesprächspartner doch nicht zur Begrüßung gegen das Schienbein - so
richtig es auch wäre. Chinas Geldkofferdiplomatie stößt aber in
Staaten, in denen Freiheits- und Menschenrechte gelebt werden, an
ihre Grenzen. Druck und Drohungen im Vorfeld, das Verhältnis zu
Norwegen werde sich verschlechtern, sollte Liu Xiaobo den
Friedensnobelpreis bekommen, halfen nicht. Doch ob es bei so viel
Standhaftigkeit bei wachsender Abhängigkeit von China bleibt, ist
keineswegs garantiert. Und Liu Xiaobo? Der friedliche kleine Mann,
vor dem sich die Weltmacht so fürchtet, verdient die weltweite
Aufmerksamkeit - und ihre Solidarität: "Free Liu!"



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Datum: 08.10.2010 - 12:05 Uhr
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