BERLINER MORGENPOST: Erzwungene Loyalität / Leitartikel von Kerstin Münstermann zum CDU-Parteitag
(ots) - Annegret Kramp-Karrenbauer hat gute Nerven. Die CDU-Chefin setzte
am Freitag in Leipzig alles auf eine Karte. Sie wagte es, die Machtfrage ganz
klar zu formulieren: Wer nicht f
Wenn ihr mir nicht folgt, dann schmei
sie es, nach Wochen der harschen innerparteilichen Kritik die Reihen zu
schlie
Die Partei war aufgeschreckt ob der vielen Schlagzeilen
Grabenk
Redner auf dem Parteitag darstellen wollte.
Wohlgemerkt: Ohne Debatten und das Ringen um Themen geht es in Parteien nicht.
Doch in der CDU ging es in den vergangenen Wochen vor allem um pers
Eitelkeiten. Und da wird es meistens schmutzig. Die Presse ist nur das Ventil.
Die Delegierten erwiesen sich als lernf
besch
eigenen Abstieg erfolgreich vor und k
sein.
Die Runde im CDU-Machtkampf ging jedenfalls klar an Kramp-Karrebauer. Ein
siebenmin
gelungen ist, die Partei von ihrer F
man der Vorsitzenden danach an. Der Druck war riesig. Doch sie gewann: Das
Rededuell fiel aus, Rivale Friedrich Merz verzichtete demonstrativ auf Attacken.
"Wir sind loyal zu unserer Vorsitzenden", lie
Doch Kramp-Karrenbauer hat viel Pulver verschossen. Die eigene Position in die
Waagschale zu werfen, ist durchaus heikel. Denn wenn die Regierung h
der Wahlparteitag 2020 bei der CDU in der Frage der Kanzlerkandidatur der
entscheidende sein. Denn Merz wird -
Flasche - nicht wieder verschwinden. Er stellte sich am Freitag zwar klar
hinter die Vorsitzende. Doch in den kurzen Ausf
Kampfgeist auf, rhetorisch war Merz deutlich besser als in Hamburg im
vergangenen Jahr. Er lauert und wartet ab. Er wird sich rufen lassen in einem
Jahr, wenn es gen
die f
liefern. Es braucht eine Strategie und nicht nur verschiedene einzelne Ideen.
Ihre Rede war routiniert, nach innen auf die Partei ausgerichtet. Doch der gro
Wurf, sozusagen die Agenda 2030, war die Leipziger Rede nicht. Annegret
Kramp-Karrenbauer beschwor zwar die Grundlinien der CDU (christlich, sozial und
konservativ). So weit, so gut. Richtig stark war die CDU-Chefin allerdings nur
bei der Abgrenzung zum Koalitionspartner SPD. Hier war der Beifall der Partei
besonders gro
schuldig.
Die CDU steuert auf eine zersetzende Debatte um die K-Frage zu, wenn es AKK
nicht gelingen sollte, Merz inhaltlich zu stellen. Und ihn auch
eindr
K
ist vorbei. Denn Merz hat sich verzockt. Mit seiner Kritik der
"grottenschlechten Regierung" hatte er sich nach der Th
vorgewagt.
Aber wie man es anders oder besser macht, diese Pl
nicht in der Tasche. Die CDU wird ihre Wunden noch eine Weile lecken. Das Ringen
um den besten Politikansatz sollte sie dabei nicht aufgeben.
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Datum: 22.11.2019 - 16:28 Uhr
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