Mittelbayerische Zeitung: Nehmt die Sprache beim Wort / Die Wortwahl eines AfD-Abgeordneten ist nicht seine Privatsache. Sie offenbart, wie roh der Diskurs geworden ist. Kluge Politiker verzichten auf Kampfbegriffe.
(ots) - Als Deutschland ein Land von Dichtern und
Denkern war, schrieb Heinrich von Kleist einen kleinen, klugen
Aufsatz: "".
Er schrieb - sinngem
Bienenschwarm im eigenen Kopf bringt, wenn man
sprechen beginnt, das einen gerade umtreibt. L
Wissenschaft best
Sprache ist ein machtvolles Mittel, auch der Politik. Sie kann das
Bewusstsein ver
man verantwortungsvoll mit ihr umgehen. Das gilt besonders f
Politiker, die - in einer besseren Welt - Vorbildfunktion haben. Mag
sein, dass der bayerische AfD-Bundestagsabgeordnete Peter Boehringer
eine unappetitliche Mail nur einem kleinen Kreis Gleichgesinnter
zukommen lie"Merkelnutte"
gesagt h
und seine Haltung zur parlamentarischen Demokratie - deren Nutznie
er eineinhalb Jahre sp
Selbst das geschriebene Wort ist aus dieser Feder aggressives
Geschrei: ein Wust von Ausrufezeichen, Fettungen, Unterstreichungen
findet sich in der Mail. Hier wird gebr
Hier trommelt sich einer auf die Brust und sagt: Seht her! Ich allein
traue mich auszusprechen, was alle denken. Dass dies keineswegs
aufrichtiger Emp"Wer
sich
abmelden". Der Furor ist Kalk
die Grenze dessen
toleriert. Es ist das alte Spiel der AfD: Man sorge f
Wenn es dann Kritik hagelt, nenne man es "medialen Pranger" und
"uns". Und die Selbststilisierung zum tapferen
M"L"
hat wieder einmal geklappt. Die Diskussionen der vergangenen Jahre
haben die deutsche Gesellschaft auch sprachlich polarisiert. Es
wurden Kampfbegriffe eingef
pawlowschen Reflex Schaum vor den Mund treten l"Staatsfunk" und
"Zwangsgeb" geh"Gender-Wahnsinn", die
"Bahnhofsklatscher", "Mainstream" und "Political Correctness" -
ebenso sehr aber auch der "Rechtspopulismus", der sofort jedem als
Brandzeichen verpasst wurde, der
Fl
diffamieren immer und verhindern, dass man
Gespr
hat eine Frontlinie definiert. Sprache - das w
ihrer Wirkmacht - kann aufkl
schaffen, wie gef
vollends verloren geht. Daran lie
erkennen: dass sie die Gr
w
vern
finden f
denunzieren. Dass sie ganz bewusst Abstand nehmen von solchen
Begriffen, die zwar schnell heftige Emotion erzeugen, sich aber von
der Sprache einer konstruktiven Debatte schon lange entfernt haben.
Morgen, beim Politischen Aschermittwoch, wird vor Bier und Brezen
wieder ordentlich gesch
bereitet allen Beteiligten l
politischen Zeiten sollten Politiker ihre Worte dennoch sorgsam
w
Kehren der letzten Wochen zeigen eines doch sehr deutlich: Die
Sehnsucht ist gro
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Datum: 12.02.2018 - 14:11 Uhr
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