Bündnis für Altenpflege: Referentenentwurf Pflegeberufe: Mangel statt Lösung / Fachgespräch des Bündnis für Altenpflege zeigt ungeklärte zentrale Punkte bei Ausbildungsinhalten und Praktikumseinsätzen
(ots) - Mit dem Entwurf des geplanten Pflegeberufsgesetzes 
hat die Bundesregierung zwar gezeigt, wo sie hinmöchte, den konkreten
Weg aber weitgehend im Dunklen gelassen. Dies kritisiert das Bündnis 
für Altenpflege, das heute Politiker, Pflegeexperten und 
Verbandsvertreter zu einem Fachgespräch zusammengebracht hat. "Die 
wichtigsten Fragen sind weiterhin offen, etwa wie viel Zeit die 
Auszubildenden künftig wirklich in den Betrieben der stationären und 
ambulanten Altenpflege verbringen sollen, um wichtige Praxiserfahrung
im Umgang mit älteren Menschen zu sammeln", sagt Bündnissprecher 
Peter Dürrmann.
   Zu Beginn des Fachgespräches hatte der Staatssekretär im 
Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend Dr. Ralf 
Kleindiek den Referentenentwurf erläutert, auch Fachpolitiker der 
Regierungsparteien nahmen teil. "Die wesentlichen Risiken sind nicht 
ausgeräumt, etwa die von Experten befürchteten millionenschweren 
Mehrkosten oder der errechnete Wegfall von tausenden 
Ausbildungsplätzen im Bereich der Altenpflege, weil Betriebe durch 
die neue Struktur der Ausbildung überfordert wären", so Bernd Meurer 
Präsident des Bundesverbandes privater Anbieter sozialer Dienste e. 
V. (bpa). "Auch praktische Fragen, zum Beispiel wie die tausenden von
Auszubildenden künftig Praktika in Spezialbereichen wie der 
Kinderkrankenpflege sammeln sollen, habe die Bundesregierung nicht 
beantworten können", machte Thomas Knieling, Bundesgeschäftsführer 
des Verbands Deutscher Alten- und Behindertenhilfe (VDAB) deutlich.
   "Die beiden beteiligten Ministerien haben offenbar einen 
politischen Minimalkonsens in einen Gesetzentwurf gegossen, der 
bisher nur eine leere Hülle ist", kritisiert Dürrmann. Alle wichtigen
inhaltlichen Fragen wurden an eine geplante Facharbeitsgruppe 
delegiert. "Wir nehmen die Gesundheitspolitiker der 
Regierungskoalition mit ihrer Ankündigung ernst, einem Gesetz nur 
dann zustimmen zu wollen, wenn zuvor alle grundsätzlichen Fragen der 
Finanzierung, der Ausbildungsinhalte und der zur Verfügung stehenden 
Ausbildungsplätze geregelt sind." Die Ergebnisse der 
Facharbeitsgruppe müssten also vorliegen, bevor der Bundestag eine 
Entscheidung treffen könne. Das haben der Staatssekretär Dr. Ralf 
Kleindiek und der Gesundheitspolitiker der CDU/CSU-Bundestagsfraktion
Erwin Rüddel beim heutigen Fachgespräch erneut zugesagt.
   In dem Gespräch wurde deutlich, dass mehrere große Landesverbände 
des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes nicht zuletzt aufgrund des 
Referentenentwurfs beabsichtigen, die generalistische Ausbildung 
abzulehnen.
   "Wir begrüßen jede Weiterentwicklung der Pflegeberufe, die uns bei
der Bewältigung der anstehenden Herausforderungen einer alternden 
Gesellschaft helfen. Genau deshalb muss aber vor einer Entscheidung 
sicher sein, dass gerade für die Altenpflege auch in Zukunft 
Fachkräfte in großer Zahl und mit hoher Fachkenntnis ausgebildet 
werden können", so der Sprecher des Bündnis für Altenpflege.
   Das Bündnis für Altenpflege vertritt zwischenzeitlich über 60 
Prozent aller Altenpflegeeinrichtungen. Beteiligt sind: Arbeitskreis 
Ausbildungsstätten Altenpflege (AAA), Arbeiterwohlfahrt (AWO) LV 
Berlin und Bayern, Bundesverband der kommunalen Senioren- und 
Behinderteneinrichtungen e.V. (BKSB), Bundesverband privater Anbieter
sozialer Dienste e. V. (bpa), Deutsche Akademie für 
Gerontopsychiatrie und -psychotherapie e. V., Deutscher Berufsverband
für Altenpflege e. V. (DBVA), Deutsche Expertengruppe 
Dementenbetreuung e. V. (DED), Deutsche Gesellschaft für 
Gerontopsychiatrie und -psychotherapie e. V. (DGGPP), Deutscher 
Verband der Leitungskräfte von Alten- und Behinderteneinrichtungen 
(DVLAB), Frankfurter Forum für Altenpflege (FFA-Netzwerk), 
Pflegebündnis Mittelbaden e. V., Verband Deutscher Alten- und 
Behindertenhilfe e. V. (VDAB), Wohnstifte im Paritätischen (WiP).
Pressekontakt:
Für Rückfragen: Peter Dürrmann, Sprecher des Bündnisses, Tel. 
05121/2892872
      
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Datum: 30.11.2015 - 10:34 Uhr
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