"Modernisierungsschub" ohne Innovationen?
(ots) - Die Behauptung des GKV-Spitzenverbandes, man sei an
einer hochwertigen Versorgung der Versicherten interessiert, kann nur
mit Kopfschütteln aufgenommen werden. Der Monopolverband hat längst 
deutlich gemacht, das ihm am Durchbruch von Innovationen gar nicht 
gelegen ist. Immer wieder müssen Hersteller für die Festsetzung eines
Erstattungsbetrages in die Schiedsstelle gehen. Bereitschaft zu 
fairen Kompromissen sieht anders aus. Zugleich spricht der 
GKV-Spitzenverband von einem notwendigen "Modernisierungsschub" und 
fordert die rückwirkende Geltung der vereinbarten Erstattungsbeträge.
Zudem will er bei Arzneimitteln, denen kein Zusatznutzen zugesprochen
wird, die Erstattungspflicht aufheben "Das ist absurd und wenig 
zielführend", sagt BPI-Hauptgeschäftsführer Henning Fahrenkamp. "Die 
Politik hat mit der Neuregelung der Erstattung von Innovationen im 
ersten Jahr einen Anreiz für innovative Arzneimittel gesetzt. Diesen 
zu streichen verschärft die wirtschaftliche Unsicherheit der 
Unternehmen. Innovationen würden Patienten in Deutschland noch später
als heute schon oder gar nicht mehr erreichen, was keiner sich 
wünschen kann. Und für Patienten bedeutet dies, dass die 
Therapievielfalt entzogen wird. Zusätzliche Optionen, auch ohne 
Zusatznutzen, sind immer ein Gewinn. Modernisieren muss man: Und zwar
das Verfahren der frühen Nutzenbewertung. Es kann nicht angehen, dass
der Spitzenverband an allen Stadien des Verfahrens mitwirkt und damit
bildlich gesprochen Schiedsrichter und Spieler in einem ist."
   "Das ewige Klagelied über gestiegene Arzneimittelausgaben ist 
nicht nachvollziehbar", sagt Fahrenkamp. "Durch die mehr als 
überfällige Rückführung des befristet auf 16 Prozent erhöhten 
Herstellerzwangsabschlags sind die Ausgaben im Jahr 2014 naturgemäß 
gestiegen - und zwar ziemlich genau um die Minderung des 
Zwangsrabattes. Die Industrie leistet seit Jahren durch 
Herstel-lerzwangsabschlag und Preismoratorium weit 
überdurchschnittliche Anteile zur Kostensenkung der gesetzlichen 
Krankenversicherung. Wenn die gesetzliche Krankenversicherung nicht 
in der Lage sein will oder kann, die Versorgung ihrer Versicherten zu
gewährleisten und den Versicherten medizinische Innovationen zur 
Verfügung zu stellen, dann soll sie das ihren Mitgliedern auch klipp 
und klar sagen. Wenn wir den eingeschlagenen Weg weiter gehen, wird 
das deutsche Gesundheitssystem in Europa langsam aber sicher 
abgehängt, auch, was den Zugang der Patienten zu innovativen 
Arzneimitteln angeht", so Fahrenkamp.
   Der Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie e. V. (BPI) 
vertritt das breite Spektrum der pharmazeutischen Industrie auf 
nationaler und internationaler Ebene. Rund 240 Unternehmen mit ca. 
70.000 Mitarbeitern haben sich im BPI zusammengeschlossen.
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Ihr Ansprechpartner: Joachim Odenbach, Tel. 030/27909-131, 
jodenbach(at)bpi.de
      
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Datum: 23.01.2015 - 08:50 Uhr
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