Spahn warnt Krankenkassen vorÜberforderung der Pharmaindustrie
CDU-Gesundheitspolitiker unterstützt "deutliche" Preisaufschläge für innovative Arzneimittel
(ots) - Im Konflikt mit Pharmakonzernen über die hohen 
Preise für neue Arzneimittel hat der CDU-Gesundheitspolitiker Jens 
Spahn die Krankenkassen vor Übertreibungen gewarnt. Der seit vier 
Jahren geltende Verhandlungsprozess für Arzneimittelpreise in 
Deutschland sei grundsätzlich richtig. "Aber wir müssen aufpassen, 
dass das Pendel nicht zu weit in eine Richtung ausschlägt", sagte 
Spahn dem Wirtschaftsmagazin ''Capital'' (Ausgabe 2/2015, EVT 22. 
Januar). "Arzneimittel mit einem echten Zusatznutzen dürfen durchaus 
auch mehr kosten als die bisherigen Therapien - bei großem 
Fortschritt auch deutlich mehr."
   Die Warnung des CDU-Politikers kommt wenige Tage nach dem 
vorläufigen Scheitern der Preisverhandlungen für das neue 
Hepatitis-C-Präparat Sovaldi. Für eine Therapie mit dem Medikament 
verlangt der US-Hersteller Gilead bislang zwischen 60.000 und 120.000
Euro. Anders als früher sind die meisten Hepatitis-C-Patienten 
anschließend aber geheilt. Mit diesem Erfolg und den wegfallenden 
Folgebehandlungen begründet Gilead denn auch den enorm hohen Preis, 
der weltweit Debatten über die Finanzierbarkeit des 
Gesundheitssystems ausgelöst hat. Am Beispiel eines ebenfalls sehr 
teuren Medikaments gegen Brustkrebs - "Kadcyla" vom Schweizer 
Pharmakonzern Roche - hat ''Capital'' ein Jahr lang die 
Preisverhandlungen in Deutschland begleitet und zeichnet erstmals 
konkret nach, wie die Preise neuer Medikamente in Deutschland 
zustande kommen. Anders als im Fall von Gilead einigten sich Roche 
und der Spitzenverband der gesetzlichen Krankenkassen Ende 
vergangenen Jahres auf einen neuen Preis. Statt bislang bis 100.000 
Euro für eine Therapie werden so seit Jahresanfang 70.000 bis 80.000 
Euro fällig.
   Spahn sagte ''Capital'', ein modernes Gesundheitssystem sei auf die 
Forschungserfolge der Industrie angewiesen. Wenn ein neues Medikament
die Lebenserwartung der Patienten im Schnitt um drei Monate 
verlängere, "dann bedeutet das, dass auch ein Patient dabei ist, der 
vielleicht drei Jahre länger lebt. Da müssen wir uns fragen, wie viel
ist das am Ende wert? Wir müssen jedenfalls aufpassen, dass wir die 
Pharmaindustrie nicht wie eine Zitrone behandeln, immer weiter 
pressen und irgendwann feststellen: Mist, jetzt ist die Zitrone 
durch."
Pressekontakt:
Timo Pache, Redaktion ''Capital'',
Tel. 030/220745125, E-Mail: pache.timo(at)capital.de
www.capital.de
      
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Datum: 21.01.2015 - 03:42 Uhr
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