Internationaler Fortbildungskongress pharmacon: Patienten besser vor Medikationsfehlern schützen
(ots) - Durch die Nebenwirkungen von 
Arzneimitteln sterben jährlich mehr Bundesbürger als im 
Straßenverkehr. "Der Straßenverkehr ist in den letzten Jahrzehnten 
immer sicherer geworden, z.B. durch die Gurtpflicht und die 
serienmäßige Einführung von Airbags. Vergleichbare Sicherheitsstufen 
müssen wir bei der Arzneimitteltherapie einführen", sagte Prof. Dr. 
Ulrich Jaehde beim pharmacon, dem internationalen 
Fortbildungskongress der Bundesapothekerkammer. Der Apotheker lehrt 
Klinische Pharmazie an der Universität Bonn. Nach verschiedenen 
Schätzungen sterben pro Jahr 16.000 bis 58.000 Bundesbürger 
unmittelbar oder mittelbar an Arzneimittelnebenwirkungen. Im 
Vergleich dazu sind jährlich etwa 4.000 Unfalltote zu beklagen. Das 
Missmanagement der Polymedikation hat nicht nur gesundheitliche 
Folgen. Es verursacht pro Jahr in Deutschland Kosten in Höhe von 
schätzungsweise 1 Milliarde Euro.
   Das Ziel der Arzneimitteltherapiesicherheit (AMTS) ist es, in den 
nächsten Jahren die Anwendung von Medikamenten deutlich sicherer zu 
machen. Etwa 5 Prozent aller Krankenhauseinweisungen sind die Folge 
unerwünschter Arzneimittelwirkungen. Bei Älteren liegt diese Rate 
wegen des gleichzeitigen Auftretens mehrerer Erkrankungen und der 
daraus resultierenden Polymedikation sogar bei etwa 10 Prozent. 
Jaehde: "Etwa die Hälfte aller arzneimittelbedingten 
Krankenhauseinweisungen wäre vermeidbar, da sie die Folge eines 
Medikationsfehlers sind. Hier müssen Ärzte, Apotheker, Pflegekräfte 
und Patienten besser zusammenarbeiten." Ein Medikationsfehler liegt 
z.B. vor, wenn ein Diabetiker versehentlich ein blutzuckersenkendes 
Medikament einnimmt, ohne wie vorgesehen kurz danach etwas zu essen. 
In der Folge kann eine Unterzuckerung auftreten und der Diabetiker 
wird ohnmächtig. Auch Wechselwirkungen zwischen Medikamenten sind 
häufige Medikationsfehler.
   Apotheker können viel dazu beitragen, die AMTS und damit die 
Patientensicherheit zu verbessern, zum Beispiel im Rahmen eines so 
genannten "Medikationsmanagements". Laut Jaehde gibt es drei 
wesentliche Ansätze zur Verbesserung der AMTS: Erstens ist ein 
Medikationsplan unverzichtbar, der alle aktuell eingenommenen 
Arzneimittel vollständig auflistet. Zweitens muss die Zusammenarbeit 
zwischen Ärzten, Apothekern und Pflegekräften besser koordiniert 
werden. Der dritte und ebenfalls unerlässliche Schritt ist die 
Information der Patienten und deren aktive Einbindung.
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Datum: 20.01.2015 - 03:45 Uhr
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