30 Jahre Tempo-30-Zone - Mehr Sicherheit nur mit baulicher Ausgestaltung
(ots) - Bei der Einrichtung von Tempo-30-Zonen werden in 
vielen Fällen Sicherheitspotentiale verschenkt. Das kritisiert die 
Unfallforschung der Versicherer (UDV), anlässlich der ersten 
versuchsweisen Einführung einer Tempo-30-Zone vor 30 Jahren, am 14. 
November 1983, in Buxtehude. Alle bisherigen Untersuchungen zeigen, 
dass die zulässigen Geschwindigkeiten nur eingehalten werden, wenn 
die Gestaltung der Straßen keine höheren Geschwindigkeiten zulässt. 
Dafür sind in der Regel bauliche Maßnahmen notwendig, wie 
beispielsweise Fahrbahnverengungen oder auch Aufpflasterungen.
   "Wo Tempo-30-Zonen so gestaltet sind, dass es gar nicht möglich 
ist, viel schneller zu fahren, hält sich der Autofahrer auch daran. 
Dort, wo nur Schilder aufgestellt werden, wird häufig zu schnell 
gefahren", kritisiert der Leiter der UDV, Siegfried Brockmann. 
Untersuchungen zeigen auch, dass oft die Anwohner selbst zu schnell 
fahren. Nach Auffassung der UDV sei es deshalb falsch, dass der 
Gesetzgeber seit 2001 die Möglichkeit einräumt, auf bauliche 
Maßnahmen bei der Einrichtung von Tempo-30-Zonen zu verzichten. Den 
Kommunen rät Brockmann, Tempo-30-Zonen nur dann einzurichten, wenn 
auch das Geld für eine entsprechende Umgestaltung zur Verfügung 
steht.
   Genaue Zahlen, wie viele Tempo-30-Zonen es bundesweit gibt, liegen
allerdings nicht vor. Auch die Unfallstatistik kennt kein 
Erhebungsmerkmal "Tempo-30-Zone". In wissenschaftlichen 
Untersuchungen konnte jedoch nachgewiesen werden, dass die Unfälle 
mit Verletzten in Gebieten mit flächendeckenden baulichen Maßnahmen 
um etwa 30 Prozent zurückgeht, ohne flankierende Maßnahmen hingegen 
um höchstens 5 Prozent.
   Diese Befunde sollten nach Ansicht der UDV auch bei der aktuellen 
Diskussion über ein flächendeckendes Tempolimit von 30 km/h in 
Städten berücksichtigt werden. "Wenn nicht gleichzeitig ausreichend 
Baumittel zur Verfügung gestellt werden, führt dies nur zu 
massenhaften Regelverletzungen, aber nicht zu einem Rückgang der 
Unfallzahlen ", so Brockmann.
Pressekontakt:
Siegfried Brockmann 
Tel.: 030 / 20 20 - 58 20
s.brockmann(at)gdv.de
      
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Datum: 14.11.2013 - 04:03 Uhr
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