Fachteamtreffen im CJD Jugenddorf Offenburg: Epileptische Anfälle - und trotzdem im Beruf?
Im CJD Jugenddorf Offenburg trafen sich in diesen Tagen Mitglieder des Netzwerks Epilepsie und Arbeit (NEA) Baden, um das Netzwerk weiterzuentwickeln und um Menschen gezielt zu unterstützen, deren Arbeitsplatz aufgrund einer epileptischen Erkrankung in Gefahr ist. Mitarbeitende des Epilepsiezentrums Kork, des Integrationsfachdienstes Offenburg, der Reha-Beratung der Agentur für Arbeit Offenburg, des Jugenddorfs sowie des Epilepsie-Zentrums an der Uniklinik Freiburg tauschten sich dabei über Fachthemen und aktuelle Fallbeispiele aus.

(businesspress24) - Die Zahl der epilepsiekranken Arbeitslosen ist dreimal höher als im Durchschnitt der Bevölkerung. Unbestritten ist, dass Berufe wie Dachdecker oder Busfahrer mit aktiver Epilepsie in der Regel nicht ausgeübt werden dürfen. Leider werden auch Tätigkeiten mit arbeitsmedizinisch vertretbaren Verletzungsrisiken häufig nicht angemessen eingeschätzt. Die Folge: Menschen mit Epilepsie verlieren zu häufig wegen vorschneller oder nicht sachgemäßer Entscheidungen ihren Arbeitsplatz.
Dass Epilepsie jedoch nicht zwangsläufig ins berufliche Aus führt, zeigte das NEA-Fachteam Baden beim Treffen im CJD Jugenddorf Offenburg. Dr. med. Christoph Kurth, Oberarzt im Epilepsiezentrum Kork, referierte über Epilepsien und psychiatrische Begleiterkrankungen. Dabei legte er einen Schwerpunkt auf Anfälle, die irrtümlich als epileptische Anfälle diagnostiziert und falsch behandelt werden.
Sozialarbeiterin Michaela Pauline Lux, ebenfalls Mitarbeiterin im Epilepsiezentrum Kork sowie im "Modellprojekt Epilepsie", vermittelte Risikoeinschätzungen und arbeitsmedizinische Empfehlungen.
Beate Wild vom Integrationsfachdienst Offenburg berichtete über dessen regionale Arbeitsweise sowie Erfahrungen im Kontext von Epilepsie und Arbeit. Achim Wenzel-Teuber präsentierte das CJD Jugenddorf Offenburg und die Arbeit mit an Epilepsie erkrankten jungen Menschen.
Abschließend diskutierte das Fachteam Fallbeispiele aus der täglichen Arbeit und beriet über mögliche Schritte zur Stabilisierung der beruflichen Situation.
Konkretes Beispiel: Ein seit über 20 Jahren als Busfahrer arbeitender Mann war nach dem ersten epileptischen Anfall mit einem Fahrverbot von zwei Jahren konfrontiert. Mit Unterstützung der Epilepsieklinik für Erwachsene und der EpilepsieBeratungsstelle in Kork konnte er einen Schwerbehindertenausweis beantragen. Dies wiederum ermöglichte dem Schwerbehindertenvertreter im Betrieb auf eine Versetzung an einen anderen Arbeitsplatz hinzuwirken, bis das Fahrverbot endete. Der Busfahrer musste weder länger krankgeschrieben noch gekündigt werden. Der Integrationsfachdienst wurde informiert und hat auch künftig Unterstützung zugesagt.
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Das bundesweit aktive Netzwerk Epilepsie und Arbeit (NEA, www.epilepsie-arbeit.de) verfügt über Fachteams in allen Bundesländern. In den interdisziplinär besetzten Teams kooperieren Neurologen, Arbeitsmediziner, Fachkräfte für Arbeitssicherheit sowie Fachkräfte aus den Bereichen soziale Beratung und berufliche Rehabilitation.
Arbeitgeber, epilepsiekranke Arbeitnehmer oder Reha-Berater, die Zweifel an der weiteren beruflichen Eignung aufgrund Epilepsieerkrankung haben, können sich an ein ortsnahes Fachteam wenden. Bei Arbeitsplatzbegehungen werden mögliche Selbst- und Fremdgefährdungspotenziale erörtert. Unter Berücksichtigung arbeitsmedizinischer Richtlinien legen der Betriebsarzt und die Fachkraft des Netzwerks Maßnahmen zur Arbeitssicherheit und zum richtigen Umgang mit der Epilepsie fest. So können bestehende Arbeitsplätze erhalten werden.
In der Ortenau profitiert NEA von bereits vorhandenen Strukturen durch das Modellprojekt Epilepsie und vom "Runden Tisch: Epilepsie und Arbeit". Das Team lebt von der Vielfalt der fachspezifischen Erfahrungen und ist offen für Interessierte, die beruflich mit dem Thema Epilepsie und Arbeit zu tun haben.
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Datum: 11.11.2013 - 09:02 Uhr
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