Mobile Life: Medien - Werbung - Gesellschaft
Rund 6.000 Teilnehmer bei den 27. MEDIENTAGEN MÜNCHEN
(ots) - Das (mobile) Internet löst eine Transformation von
Medien, Wirtschaft und Gesellschaft aus, die sämtliche Strukturen 
traditioneller Systeme neu prägt. Online-Inhalte - vom Text bis zum 
Bewegtbild - sind immer und überall nutzbar. Zugleich ermöglicht das 
Internet die Vernetzung sämtlicher Lebensbereiche. Mobile Endgeräte 
und ihre Funktionen verändern die Art und Weise der Kommunikation, 
die Darbietung und Wahrnehmung von Inhalten. Diese Entwicklung, die 
sich in zahlreichen Veranstaltungen der MEDIENTAGE MÜNCHEN 
widerspiegelte, hat große Auswirkungen auf Medienangebote, deren 
Infrastruktur sowie Werbung und Gesellschaft.
   Die Konvergenz schreitet voran, die Vernetzung ebenfalls. Das 
klassische Fernsehen wird mit der Bewegtbildwelt des Internets 
konfrontiert, und Verlage suchen nach 
Paid-Content-Geschäfts-modellen, um dauerhaft die Qualität ihre 
publizistischen Inhalte zu sichern. Inzwischen streben alle 
Medienunternehmen eine Ausdifferenzierung ihrer Inhalte für möglichst
viele Plattformen an. So lassen sich Inhalte über unterschiedliche 
Kanäle gezielt an einzelne Rezipienten und Teilpublika adressieren. 
Dieser Trend gilt für Printmedien ebenso wie für Bewegtbildangebote. 
Dabei sieht sich die TV-Branche gut aufgestellt, meldet hohe 
Reichweiten, einen stabilen Werbemarkt, ein wachsendes 
Pay-TV-Geschäft und positive Prognosen. Allerdings müssen 
TV-Programmanbieter auch verstärkt in die Qualität ihrer Angebote 
investieren, um sich im Kampf um das Publikum behaupten zu können. 
Schließlich ist die Online-Welt mit ihren Mediatheken, 
On-Demand-Angeboten und Videoportalen auf modernen Smart-TV-Geräten 
nur noch einen Tastendruck weit von ARD, ZDF, RTL oder Sat.1 
entfernt.
   Um noch mehr über die Wünsche von Lesern, Hörern und Zuschauern zu
erfahren, gewinnt die Rezipientenforschung an Bedeutung. Nutzer-Daten
werden analysiert, gefiltert, nach bestimmten Kriterien geordnet und 
für neue Formen zielgruppengenauer Werbung vermarktet. Möglich wird 
dies auch durch das enorme Tempo digitaler Technologien. Längst sind 
die Entwicklungszyklen der Medienindustrie deutlich kürzer als die 
Zeiträume, welche die Politik braucht, um neue ordnungspolitische 
Rahmenbedingungen auf den Weg zu bringen. Durch die Konvergenz der 
digitalen Medienwelt und die vom Internet forcierte Globalisierung 
bestehen auf den digitalen Medienmärkten unterschiedliche 
Regulierungssysteme. Während etwa für den klassischen Rundfunk 
Marktanteile und Werbezeiten einzelner Anbieter beschränkt werden, 
ist für die großen Online-Konzerne aus den USA im Internet nahezu 
alles möglich. Zurzeit aber sehen sich deutsche Medienunternehmen für
den Wettbewerb auf allen Plattformen gut gerüstet, fordern jedoch 
eine faire Regulierung.
   Für lange politische Entscheidungsprozesse, in die alle 
beteiligten Ebenen von der Europäischen Union über den Bund bis zu 
den Ländern eingebunden sind, bleibt in der digitalen Welt angesichts
des enormen Innovationstempos der Informations- und 
Telekommunikationsbranche keine Zeit mehr. Dadurch gerät die Politik 
unter Handlungsdruck und sucht Freiräume für Deregulierung. Bayerns 
Vize-Ministerpräsidentin Ilse Aigner sagte zum Auftakt der MEDIENTAGE
MÜNCHEN, sie strebe für den Medienbereich nicht mehr, sondern bessere
Regulierung an. Die neue Staatsministerin für Wirtschaft und Medien, 
Energie und Technologie plädierte für eine Medienregulierung, die 
gewährleistet, dass offene Plattformen entstehen, niemand 
Netz-Ressourcen künstlich verknappt und alle einen 
diskriminierungsfreien Zugang zum Internet erhalten. Technik und 
Wirtschaft seien allerdings "kein Selbstzweck", sondern hätten 
"dienende Funktion gegenüber dem Bürger". Es gehe darum, mit einer 
Win-Win-Situation im Erhardschen Sinne Wohlstand für alle zu 
schaffen.
   Siegfried Schneider, Präsident der Bayerischen Landeszentrale für 
neue Medien (BLM) und Vorsitzender der Gesellschafterversammlung der 
MEDIENTAGE MÜNCHEN, unterstrich die Bedeutung einer Regulierung, 
welche die einzelnen Mediengattungen nicht länger getrennt, sondern 
der konvergenten Realität entsprechend behandle. Ziel müsse es sein, 
Chancengleichheit sowohl für alle Medienarten als auch für den 
Standort Deutschland im internationalen Wettbewerb zu schaffen. So 
müssten für alle Beteiligten identische Rahmenbedingungen in den 
Bereichen Urheber- und Steuerrecht, Datenschutz, Netzzugang und 
Auffindbarkeit sowie Jugendmedienschutz und Konzentrationsrecht 
geschaffen werden. In diesem Zusammenhang forderte der Verband 
Privater Rundfunk und Telemedien bei den MEDIENTAGEN MÜNCHEN eine 
neue Abgrenzung der Märkte, die auch zulasse, dass etwa 
Free-TV-Programmanbieter eine gemeinsame Videoplattform im Internet 
gründen dürften. In den Fokus der Kritik geriet dabei auch das 
Kartellamt, das bei seinen Marktbetrachtungen 
Konvergenz-Entwicklungen bislang weitgehend ausgeklammert habe.
   Nachdem Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer bei den 
MEDIENTAGEN MÜNCHEN 2012 einen Runden Tisch zur Medienpolitik 
angekündigt hatte, wurden in diesem Jahr Zwischenergebnisse dieses 
Gremiums vorgestellt. Mit einem sogenannten Motivpapier wurden erste 
Essentials festgehalten und veröffentlicht. Das Spektrum der 
vorgeschlagenen Maßnahmen reicht von der Liberalisierung im Bereich 
Werbung über die Entbürokratisierung der Medienaufsicht bis zu den 
Politikfeldern Urheberrecht, Medienkonzentrationsrecht und 
Jugendschutz. Bei den MEDIENTAGEN MÜNCHEN 2014 wollen Vertreter des 
Runden Tisches einen konkreten Maßnahmenkatalog vorschlagen. Der 
Kongress der MEDIENTAGE MÜNCHEN wurde in diesem Jahr von rund 6.000 
Teilnehmern besucht und bleibt Europas größter Medienkongress. Bei 
der kongressbegleitenden Messe präsentierten etwa fünfzig Aussteller 
Neuheiten aus den Bereichen Fernsehen, Hörfunk, Film/Produktion, 
Werbung/Marketing, Online, Mobile Media und Publishing. Außerdem 
wurden digitale Dienste vorgestellt, die zur Inklusion Behinderter 
beitragen.
   Auf dem MedienCampus Bayern widmeten sich so viele 
Nachwuchsjournalisten, Schüler und Studierende bei Workshops und 
Vorträgen aktuellen Themen aus der beruflichen Praxis wie nie zuvor. 
Zu den beliebten Events der 27. MEDIENTAGE MÜNCHEN zählten außerdem 
die Nacht der Medien im Münchner Justizpalast sowie die Verleihungen 
der Eyes & Ears Awards 2013, des TNS Fanpage Award und des Camgaroo 
Award.
   Die 28. MEDIENTAGE MÜNCHEN finden vom 22. bis 24. Oktober 2014 
statt.
Pressekontakt:
Medientage München
Anja Kistler
Telefon: 089/68999250
Fax: 089/68999199
anja.kistler(at)medientage.de
      
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Datum: 18.10.2013 - 08:50 Uhr
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