Zum ersten Mal in Deutschland: eine Pistole aus dem 3-D-Drucker - Radioeins und "c't Hacks" machten den Versuch
(ots) - Mehr über das besondere Experiment vom 7. bis zum 
11. Oktober im "Schönen Morgen"
   Plastikschusswaffen, deren Bauteile mit preisgünstigen 
3-D-Druckern hergestellt wurden, funktionieren nicht. Das ergab ein 
Test von Radioeins vom Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) in 
Zusammenarbeit mit dem Computermagazin 'c't Hacks". Die Journalisten 
produzierten erstmals in Deutschland eine Pistole mithilfe eines 
3-D-Druckers. Einzelheiten stellt Radioeins ab 7. Oktober eine Woche 
lang täglich in seiner Frühsendung vor.
   Ein US-amerikanischer Student hatte den Bauplan für eine Pistole 
aus Plastik entwickelt und ihn im Internet veröffentlicht. Mehr als 
100.000 mal wurde die Anleitung heruntergeladen. Das sorgte im Mai 
2013 weltweit für Schlagzeilen und Besorgnis. Die US-Behörden 
verfügten die Löschung, trotzdem lässt sich der Bauplan weiter im 
Netz beschaffen. Wie brisant das Thema ist, zeigte sich Anfang Juli: 
Ungehindert schmuggelten israelische Journalisten Waffen aus Plastik 
ins schwer bewachte israelische Parlamentsgebäude. Laut einer Antwort
der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Linkspartei befassen 
sich auch BKA und Bundespolizei mit dem Thema. "Nach einer ersten 
Einschätzung könnte durch den ... Ausdruck von Waffen oder 
Waffenteilen die Luftsicherheit betroffen sein", hieß es da.
   Robert Skuppin: "Das Potenzial ist da"
   Im September starteten Journalisten von Radioeins und 'c't Hacks" 
einen eigenen Versuch. "Nach den weltweiten Schlagzeilen wollten wir 
wissen, wie leicht die Herstellung so einer Pistole tatsächlich ist",
so Radioeins-Chefredakteur Robert Skuppin. "Die Waffe hat nicht 
funktioniert. Aber das Potenzial ist zweifellos da. Je mehr sich die 
neuen Techniken entwickeln, desto stärker müssen wir die politischen 
und gesellschaftlichen Konsequenzen reflektieren."
   Gemeinsam mit dem brandenburgischen Büchsenmacher Siegmund Mittag,
der über die notwendige Waffenherstellungserlaubnis verfügt, konnten 
die Journalisten Einzelteile der Waffe "drucken", d.h. aus Plastik 
herstellen und in der Büchsenmacherwerkstatt in Luckenwalde 
zusammensetzen. Erforderlich waren dazu nur ein handelsüblicher 
3-D-Drucker, ein Bauplan aus dem Internet und Druckmaterial im Wert 
von 30 Euro. "Mit etwas handwerklichem Geschick ist es für jeden 
möglich, so eine Waffe zu drucken", urteilt Fachmann Siegmund Mittag.
   Im anschließenden Praxistext auf der Schießanlage versagte die 
Waffe allerdings. Nach vier Schussversuchen brach der Abzug ab. 
Radioeins-Multimedia-Experte Sven Oswald führt das auf die 
unzureichende Qualität kostengünstiger Drucker zurück. Bisher 
erfolgten fast alle Tests mit industriellen 3-D-Druckern. Deren 
Neupreis liegt über 10.000 Euro - für Privathaushalte kaum 
erschwinglich. "Unter 2.000 Euro kostende 3-D-Drucker verarbeiten 
Plastikmaterial, das an entscheidenden Stellen nicht stabil genug 
ist. Abzug und Feder brechen leicht, größere Teile kühlen beim 
Druckvorgang unkontrolliert ab und verziehen sich", so Oswald. Er 
hält es aber nur für eine Frage der Zeit, bis auch günstige 
3-D-Drucker funktionierende Waffenbauteile erzeugen.
   Mehr in der Sendereihe "Die Pistole aus dem Drucker": Radioeins 
berichtet vom 7. bis zum 11. Oktober täglich in seiner Frühsendung 
"Der Schöne Morgen" (5.00 - 10.00 Uhr) über das Waffenexperiment. 
Außerdem informieren Experten über Auswirkungen und Gefahren der 
technischen Möglichkeiten durch 3-D-Drucker. Internet:
   Ein Video und Fotos des Versuchs sind auf www.radioeins.de zu 
sehen.
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Datum: 04.10.2013 - 07:13 Uhr
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