Unfallforschung der Versicherer (UDV) bedauert EU-Kompromiss zur Ausstattung von Motorrädern mit ABS
(ots) - 
   - Antiblockiersystem nur für große Motorräder vorgeschrieben
   - Kleine Motorräder dürfen weiterhin mit weniger wirksamen 
     Kombibremsen ausgestattet werden
   Für alle Motorräder über 125 ccm soll europaweit ein 
Antiblockiersystem (ABS) verbindlich vorgeschrieben werden. Darauf 
haben sich nach Informationen der Unfallforschung der Versicherer 
(UDV) in Berlin der Rat, das Parlament und die Kommission der EU 
verständigt. Diese Regelung gilt ab dem Jahr 2016 für neu entwickelte
Modellreihen und ab 2017 für alle neuen Motorräder. Das ist nach 
Auffassung der UDV eine gute Nachricht, da ABS zurzeit der einzig 
wirksame technische Helfer gegen Motorradunfälle ist. Es ist 
allerdings bedauerlich, dass sich der weiter reichende Vorschlag aus 
dem Europäischen Parlament, alle Motorräder über 50 ccm in die 
Regelung einzubeziehen, nicht durchgesetzt hat.
   Kleinere "Einsteiger-Motorräder" oder Leichtkrafträder dürfen 
somit künftig auch mit einfacheren und in der Regel weniger wirksamen
Kombibremsen (CBS) ausgerüstet sein. Das ist nach Ansicht von 
Siegfried Brockmann, Leiter der UDV, keine gute Entscheidung. Zumal 
gerade die unerfahrenen Motorrad-Novizen künftig in Deutschland diese
125er-Maschinen schon ab 16 Jahren ungedrosselt fahren dürfen.
   Auch die Revisionsklausel, die das europäische Gesetzesvorhaben 
vorsieht, hält Brockmann für nicht ausreichend: "Damit können 
eventuelle Defizite erst nach 2019 an die EU-Kommission berichtet 
werden. Bis zu einer möglichen Gesetzesänderung werden dann weitere 
wertvolle Jahre vergehen."
   Brockmann setzt jetzt auf Überzeugung: "Kein Fahrer ist in 
Notsituationen so gut, wie das System." Er appelliert deshalb an alle
Biker, nur Motorräder mit ABS zu kaufen und fordert die Industrie 
auf, auch in der 125-ccm-Klasse, Modelle mit dem Lebensretter 
anzubieten. ABS hat beim Motorrad eine erheblich größere Bedeutung 
für die Sicherheit als beim Auto: Blockierte Vorderräder führen 
unweigerlich zum Sturz. Gerade in Gefahrensituationen sind 
Motorradfahrer nicht in der Lage, die Bremskraft richtig zu dosieren.
Bremst man zu stark, kommt es zum Sturz, bremst man zu schwach, 
werden wertvolle Meter "verschenkt".
   Weitere Informationen auf www.udv.de.
Folgen Sie uns auf Twitter: www.twitter.com/unfallforschung 
Unsere Filme auf YouTube: www.youtube.com/unfallforschung 
Unser BLOG: www.verkehrssicherheitsblog.de
Pressekontakt:
Klaus Brandenstein
Abteilung Unfallforschung
Tel.: 030 / 20 20 - 58 83
k.brandenstein(at)gdv.de
      
Themen in dieser Pressemitteilung:
Unternehmensinformation / Kurzprofil:
Datum: 08.10.2012 - 05:15 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 737083
Anzahl Zeichen: 0
Kontakt-Informationen:
Ansprechpartner:
Stadt:
Berlin
Telefon:
Kategorie:
Forschung und Entwicklung
Anmerkungen:
Diese Pressemitteilung wurde bisher 35 mal aufgerufen.
Die Pressemitteilung mit dem Titel:
"Unfallforschung der Versicherer (UDV) bedauert EU-Kompromiss zur Ausstattung von Motorrädern mit ABS
"
steht unter der journalistisch-redaktionellen Verantwortung von
Unfallforschung der Versicherer (Nachricht senden)
Beachten Sie bitte die weiteren Informationen zum Haftungsauschluß (gemäß TMG - TeleMedianGesetz) und dem Datenschutz (gemäß der DSGVO).







