Staufreie Lösung auf vier „Stelzen“ - STREICHER GmbH Tief- und Ingenieurbau Jena baut neuartigen Kre
Deggendorf, März 2012 – Bei Jena-Maua entsteht derzeit ein Straßenbauwerk, das man in Deutschland eher selten antrifft, obwohl es mit einer effizienten Straßenführung überzeugt und den Verkehr stark entlasten kann. Im Rahmen des vierspurigen Ausbaus der B88 im Raum Jena-Maua baut die STREICHER GmbH Tief- und Ingenieurbau Jena einen so genannten Brückenkreisverkehr. Der besondere Kreisel soll den Verkehr der Autobahn A4 kreuzungs- und störungsfrei auf die B88 leiten. Im Februar begannen die Tiefbauarbeiten für die Brückenwiderlager.

(businesspress24) - Allein die Ausmaße des Kreisverkehrs suchen in Deutschland Ihresgleichen. Einen Durchmesser von 65 Metern misst der Kreisel, der ein Novum ist. „Kreisverkehre dieser Art sind sehr selten in Deutschland“, sagt Projektleiter Frank Lehmann. Der Kreisel wird nicht wie die meisten ebenerdig verlaufen, sondern auf vier Brückenwiderlagern „aufgeständert“ sein. Die B88 wird vierspurig darunter hindurch laufen. „Das ist eine ampelfreie Lösung, mit der es keine Kreuzungsvorgänge mehr geben wird. Man muss nur noch ein- und ausfädeln und dabei kann der Verkehr weiterfließen“, so Lehmann.
Seit Juli 2011 laufen die Arbeiten am Brückenkreisel. Um den Kreisverkehr zu erhöhen, wurde von der Anhöhe der westlich gelegenen Straßenseite der B88 Erdreich abgetragen und auf der anderen Straßenseite aufgeschüttet. 150.000 Kubikmeter Erde wurden so in den letzten Monaten bewegt.
Vor Weihnachten wurde bereits eines von vier Brückenwiderlagern betoniert. Im Februar wurden die Baugruben für die restlichen drei Widerlager ausgehoben. Nun rückt schweres Bohrgerät an. Bis auf Fels bohrt das Baugerät, das die einen Meter Durchmesser umfassenden Bohrpfähle bis zu 20 Meter tief ins Erdreich einbringt. Die Bohrpfahlgründung bildet den Sockel für die Brückenwiderlager, die von März bis Mai betoniert werden sollen.
Trotz der massiven Arbeiten fließt der Verkehr auf der B88 weiter. Aushubmaterial und Baugerät müssen während fließendem Verkehr an einer Baustellenampel die Straße überqueren. „Das ist die größte Herausforderung am gesamten Projekt: Sämtliche Arbeiten werden im Bestand und unter Verkehr durchgeführt“, sagt Frank Lehmann. Vor allem bei der Planung der Bauzeit, die im Juli 2013 enden soll, müsse man sehr taktisch vorgehen.
Neben dem Bau des Brückenkreisverkehrs ist STREICHER außerdem für Kanalarbeiten, die Verlegung einer DN 500-Trinkwasserleitung und einer 80 Zentimeter Durchmesser fassenden Gasleitung der WINGAS zuständig. Das Projekt beinhaltet darüber hinaus den Bau von fünf Brücken in und um Jena-Maua sowie ein Regenrückhaltebecken. Nur wenige hundert Meter vom Verwaltungsgebäude der STREICHER GmbH Tief- und Ingenieurbau Jena entfernt errichtete das Unternehmen eine Brücke zur Anbindung des Gewerbegebietes Maua an die künftige B88. Ein Jahr dauerte der Bau der Brücke, die im Herbst letzten Jahres eingeweiht wurde und die eine Alternative zur früheren unfallträchtigen, ampelgesteuerten Kreuzung ist.
Interview mit Projektleiter Frank Lehmann:
Eine runde Sache
Kreuzung oder Kreisverkehr - In vielen europäischen Ländern ist der Kreisverkehr gang und gäbe wie zum Beispiel in Frankreich oder in England. Auch in Deutschland scheint man immer mehr die Vorzüge des Kreisverkehrs gegenüber einer Kreuzung mit Ampel zu erkennen. Mit dem Brückenkreisverkehr über die B88 entsteht derzeit eine Sonderform des Kreisels. Projektleiter Frank Lehmann geht ins Detail.
Warum hat man sich für den Brückenkreisverkehr als Auf- und Abfahrtslösung zur B88 bzw. zur A4 entschieden?
Eine Vorgabe bei der Zusammenführung der Autobahn A4 und der B88 war, dass die Linksabbieger von der A4 in Richtung Jena kreuzungsfrei auf die B88 auffahren sollten. Nun sind aber in unmittelbarer Nähe zum Kreisverkehr drei Tunnel geplant, zwei auf der A4, einer bei Rothenstein. Angenommen, es würde zu einem Unfall in einem der Tunnel kommen, so muss der Kreisverkehr die veränderten Verkehrsströme aufnehmen. Das wäre mit einer Ampel-geregelten Kreuzung nicht möglich. Für einen Brückenkreisverkehr sprach auch die topografische Lage. Beide Straßen, die A4 und die B88, weisen Höhenunterschiede von 30 Metern auf. Durch die „Etage“ des Kreisverkehrs werden nun sechs bis sieben Meter ausgeglichen, die übrigen 23 Meter werden über eine rund 400 Meter lange Rampe überwunden.
Wo liegen die Herausforderungen beim Bau eines solchen Brückenkreisverkehrs?
Derzeit liegt die Fahrzeugdichte bei etwa 20.000 bis 22.000 Fahrzeugen. Wir versuchen, so wenig wie möglich in den Verkehr einzugreifen, um den Verkehrsfluss aufrecht zu halten. Bei der Planung und Organisation ist die Koordinierung aller drei Tätigkeitsfelder unseres Unternehmens, des Straßen-, Brücken- und Rohrleitungsbaus, eine große Herausforderung. Doch gerade hier liegt unsere Stärke, dass wir alles aus einer Hand anbieten.
Wiegen die Vorteile die Kosten des Brückenkreisverkehrs auf?
Aufgrund der zwei Brückenbauwerke ist der Bau eines Brückenkreisverkehrs schon kostenintensiver. Doch meiner Ansicht nach überwiegen die Vorteile. Da ist unter anderem die höhere Reisegeschwindigkeit. Vor allem aber ist das Unfallrisiko bei dieser Baulösung erheblich minimiert.
Ist der Kreisverkehr grundsätzlich die bessere Alternative zur Kreuzung?
Wenn der Hauptverkehrsstrom geradeaus führt und die Abbiegeströme gering sind, ist eine Ampel-gesteuerte Einbindung sicherlich besser. Doch bei gleich verteilten Abbiegeströmen halte ich den Kreisverkehr für sinnvoller. Der Verkehr bleibt im Fluss und durch das minimierte Fahrtempo beim Einfahren in den Kreisverkehr, reduziert sich das Unfallrisiko. Und dadurch, dass der Kreisverkehr ohne Ampelanlage auskommt, ist diese Lösung energiesparender und somit umweltfreundlicher.
Themen in dieser Pressemitteilung:
Unternehmensinformation / Kurzprofil:
Mit ihrer über 100-jährigen Geschichte vereint die STREICHER Gruppe Qualität und Fachkenntnis mit langjähriger Erfahrung in den Kompetenzfeldern Rohrleitungs- und Anlagenbau, Maschinenbau, Tief- und Ingenieurbau und Roh- und Baustoffe. Unter dem Dach der Muttergesellschaft MAX STREICHER GmbH & Co. KG aA mit Hauptsitz in Deggendorf beschäftigt das Unternehmen im In- und Ausland über 3.000 Mitarbeiter.
Datum: 12.03.2012 - 13:05 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 593796
Anzahl Zeichen: 0
Kontakt-Informationen:
Ansprechpartner: Tanja Schmidt
Stadt:
Deggendorf
Telefon: +49(0)991 330-213
Kategorie:
Auto & Verkehr
Anmerkungen:
Diese Pressemitteilung wurde bisher 90 mal aufgerufen.
Die Pressemitteilung mit dem Titel:
"Staufreie Lösung auf vier „Stelzen“ - STREICHER GmbH Tief- und Ingenieurbau Jena baut neuartigen Kre"
steht unter der journalistisch-redaktionellen Verantwortung von
Max Streicher GmbH & Co. KG aA (Nachricht senden)
Beachten Sie bitte die weiteren Informationen zum Haftungsauschluß (gemäß TMG - TeleMedianGesetz) und dem Datenschutz (gemäß der DSGVO).