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Weser-Kurier: Der "Weser-Kurier" (Bremen) kommentiert in seiner Ausgabe vom 14. Februar das Turiner

ID: 573403


(ots) - Auf den ersten Blick ist der Fall wie gemacht für
ein gestochen scharfes Schwarz-Weiß-Bild: Hier die gewissenlosen, nur
auf Profitmaximierung bedachten Unternehmer, dort die arglosen,
todgeweihten Opfer oder schon deren Hinterbliebene. Doch ganz so
simpel ist es nicht. 1966, als Eternit die Produktion in Italien
aufnahm, galt Asbest noch als hochmoderner, wunderbarer Werkstoff,
extrem hitzebeständig und gut isolierend. Seine heimtückische
Gefährlichkeit blieb lange unerkannt - in Norditalien ebenso wie im
Herkunftsland Russland oder auf deutschen Baustellen und Werften. Und
zumindest von dem Schweizer Angeklagten Schmidheiny heißt es, dass er
sich schon früh, nämlich ab 1976, um einen Ausstieg aus der
Asbestverwendung bemüht habe. Am Ende sei die italienische Eternit
SpA nicht zuletzt deshalb pleite gegangen, weil die günstigeren, noch
erlaubten asbesthaltigen Baustoffe stärker nachgefragt wurden. Für
die Opfer hat die Geschichte gleich eine doppelt bittere Ironie:
Durch die Unerbittlichkeit der italienischen Strafverfolger ist ein
erstes, auch schon millionenschweres Entschädigungsangebot der
Fabrikanten vom Tisch - und womöglich werden viele das abschließende
Urteil gar nicht mehr erleben. Anders als in Italien hat man in
Deutschland nicht versucht, die Folgekosten des Teufelszeugs allein
bei den Unternehmen abzuladen - schließlich sind auch viele
öffentliche Aufträge im Wissen vergeben worden, dass Asbest verbaut
wird: vom Behördenzentrum bis zum Kriegsschiff. Doch auch hier tickt
die Zeitbombe, während man bürokratisch herumhantiert. Bislang sollen
die Opfer beweisen, dass sie im Beruf erkrankt sind - das ist ein
Unding. Eher sollten die Berufsgenossenschaften nachweisen müssen,
dass die Ursache für die Erkrankung nicht im Betrieb liegen konnte.



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Datum: 13.02.2012 - 15:03 Uhr
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