WAZ: Kirchenlogik 
 - Kommentar von Jens Dirksen
(ots) - Versuchen Sie mal, Karlheinz Deschners mehrbändigen 
Klassiker "Kriminalgeschichte des Christentums" beim Buchhändler 
Weltbild zu bestellen. Gibt's dort nicht. Ist ja nur logisch bei 
einem Unternehmen, das zwölf katholischen Bistümern gehört. Dafür 
gibt es bei Weltbild allerdings, neben über 1000 zumindest erotischen
Titeln noch viel mehr esoterische - und die "Schöpfungslüge" des 
beinharten Atheisten Richard Dawkins. Das wiederum mag nicht zu einem
katholischen Weltbild passen, folgt aber einer Logik, die von 20 
Millionen Kunden diktiert wird. Wer als Buchhändler am Markt Erfolg 
haben will, kann sich alles mögliche leisten - nur nicht den Ruf, man
beschneide das Angebot aus weltanschaulichen Gründen. Das hat 
Weltbild in den vergangenen Jahren auch kaum getan. Statt der 
Erbauungsschriften von früher hatte man ein umfassendes Titelangebot 
und wurde zum Buchmarktführer, noch vor der Hagener "Thalia"-Kette. 
Der Beschluss der Bischöfe, Weltbild jetzt auf Teufel komm raus zu 
verkaufen, wird dafür sorgen, dass sie nicht den besten Preis für das
Ertragsjuwel erlösen. Aber die Kirche ist ja auch kein Konzern. Sie 
wird es verkraften.
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Datum: 22.11.2011 - 12:34 Uhr
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