Mittelbayerische Zeitung: Zum Urteil im Kölner Kunstfälscherprozess / Blamage für
die Experten
(ots) - Kunstfälscher geben gute Helden ab. Nicht im 
Sinne von redlich und moralisch gut, aber im Sinne von beeindruckend 
und unterhaltsam, gewitzt und wief, auch wegen ihrer handwerklichen 
Meisterschaft. Wolfgang Beltracchi ist hierfür ein herrliches 
Beispiel. Auch wenn sich der Richter erleichtert den Schweiß von der 
Stirn wischen kann, weil er das Urteil dank der Geständnisse nach 
sehr viel weniger Prozesstagen fällen konnte - und ohne fast 170 
Zeugen hören zu müssen: Der Prozess selbst wird von Beobachtern als 
so amüsant beschrieben, dass viele gerne noch mehr über das muntere 
Kunstmarkttreiben erfahren hätten. Mehr darüber, wie man es schafft, 
eine Fälschung unter aufmerksamen Expertenaugen zu verkaufen - nicht 
nur an einsam handelnde Privatsammler, sondern auch an namhafte 
Institutionen. So ging Beltracchis Max Ernst "La Horde" über einen 
Vermittler für knapp 4,4 Millionen Dollar an die Sammlung Würth. 
Bloßgestellt sind die Kunstexperten, die den Fälschungen durch teuere
Expertisen Echtheit bescheinigten. Dass ihnen die Zeugenaussagen 
erspart geblieben sind, ist schade. Hätte man so doch an ihrem 
Beispiel die Defizite im System bzw. menschliches Versagen 
analysieren können. Die Branche wird ihr Gebaren selbstkritisch unter
die Lupe nehmen müssen, um nicht endgültig in Verruf zu kommen - und 
sich nicht selbst aus dem Geschäft zu drängen.
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Datum: 27.10.2011 - 17:02 Uhr
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