„Kein Chip ohne Angaben zum Halter“

- Registrierungspflicht für Haustiere notwendig -
- Tierärzte sollten auch aufklären -
- Seit Juli bereits Chip-Pflicht bei Auslandsreisen -

(businesspress24) - Greven, Oktober 2011. Die Kennzeichnung von ‚Waldi’ oder ‚Minka’ mit einem Chip unter der Haut setzt sich immer stärker durch. Für Jobst Dasmann und sein Unternehmen Tierchip Dasmann ist das aber nur der erste Schritt: „Erst mit der Registrierung des Chips und seiner einmaligen Codenummer in einer zentralen Datenbank können Tier und Halter eindeutig zugeordnet werden.“ Nur so ist für den Unternehmer aus dem westfälischen Greven der Schutz der Tiere vor Aussetzung oder illegalem Handel gewährleistet.

Jeden Tag landen unzählige Hunde oder Katzen in den knapp 1.000 deutschen Tierheimen – ausgesetzt, ausgerissen oder abgemagert aufgefunden. Nur jeder dritte Hund und noch weniger Katzen sind mit einem Chip gekennzeichnet. Dieser sitzt unter der Haut meist im Bereich des Halses und sendet auf Anforderung einen 15-stelligen Code. Mit einem speziellen Lesegerät kann dieser sichtbar gemacht werden. „Der Code ist so individuell wie ein Fingerabdruck beim Menschen,“ weiß Jobst Dasmann. Wie beim Fingerabdruck wird auch hier zur eindeutigen Identifizierung das Gegenstück in der Datenbank benötigt. Und so bleibt der technische Aufwand des Transponders völlig nutzlos, wenn die Chipnummer nicht einem Herrchen oder Frauchen zugeordnet werden kann.

Seit 2004 vertreibt Tierchip Dasmann Registrierungschips. Vor rund drei Jahren bekam das Unternehmen eine eigene Herstellernummer und gehört damit zum Kreis der etwa eineinhalb Dutzend lizenzierten Unternehmen weltweit, die sich auf die Transponderkennzeichnung von Haus- und Nutztieren spezialisiert haben.

„Viele Tierhalter glauben, mit dem Chippen hätten sie alles Notwendige getan,“ beobachtet Dasmann. Hier müssten auch die Tierärzte verstärkt mit aufklären und offensiver die Registrierung ansprechen. In der Implantierungs-Situation liege die Chance, die Tierhalter zu informieren und damit die Zahl der registrierten Tiere zu erhöhen. In der gerade beendeten Urlaubssaison wurden wie in der Vergangenheit auch vermehrt Haustiere ausgesetzt. Eine Konsequenz: Seit Anfang Juli muss jeder Tierbesitzer bei Reisen innerhalb der Europäischen Union für seine Lieblinge nicht nur den Heimtierausweis mitführen, die Tiere müssen auch einen Chip implantiert haben.

Von einer Kennzeichnungs- oder gar einer nachfolgenden Registrierungspflicht ist der deutsche Gesetzgeber jedoch noch weit entfernt. In einzelnen Bundesländern gibt es sie für bestimmte Hunderassen, eine einheitliche Regelung ist jedoch nicht in Sicht. Tierchip Dasmann geht daher einen eigenen Weg: Hier weiß man nicht nur, an welchen Tierarzt oder welche Institution eine Charge verkauft wurde. Tierchip Dasmann animiert durch eine spezielle Tier-Ident-Karte die Daten der letztendlichen Empfänger registrieren zu lassen. Das Unternehmen will so dazu beitragen, ein lückenloses System zu erarbeiten, in dem sich Tierärzte und Tierhalter leicht orientieren können. Die anderen Hersteller machen sich diese Mühe nicht.

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Datum: 04.10.2011 - 05:08 Uhr
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