Neustart beim Wohnungsbau / LBS-Prognose für 2011: 20 Prozent mehr Genehmigungen als 2009 - Bezahlba

(ots) - 
   Nach dreijähriger Talsohle im Wohnungsneubau (mit nur rund 180.000
Baugenehmigungen pro Jahr in Deutschland von 2007 bis 2009) gehen die
Landesbausparkassen (LBS) für 2010 von einem Anstieg gegenüber dem 
Vorjahr um 8 Prozent auf 192.000 genehmigte Wohneinheiten aus. Für 
2011 prognostiziert LBS-Verbandsdirektor Hartwig Hamm ein weiteres 
Wachstum um 12 Prozent auf 215.000 Genehmigungen. "Das ist auch 
dringend nötig, denn nach Auskunft unserer Immobilienexperten sind 
bei den Gebrauchtobjekten die Zeiten des üppigen Angebots zu Ende", 
sagte Hamm heute in Berlin. Viele nutzten deshalb noch die extrem 
günstigen Preise und Zinsen.
   Im Neubau folgen die Fertigstellungszahlen nach Angaben der LBS 
der Entwicklung bei den Genehmigungen traditionell erst mit einer 
gewissen zeitlichen Verzögerung. Deshalb sei nach dem absoluten 
Tiefpunkt im Jahre 2009 mit 159.000 fertiggestellten Wohneinheiten 
bis 2011 noch nicht mit Zahlen oberhalb der Marke von 200.000 
Fertigstellungen zu rechnen. Dieses Ziel werde erst ab 2012 
erreichbar. Eines sei jedoch jetzt und auch in den kommenden Jahren 
klar: Der Löwenanteil des Neubaus entfalle auf die 
Wohneigentumsbildung. "Mehr als zwei Drittel der zusätzlich auf den 
Markt kommenden Wohneinheiten sind Eigenheime und 
Eigentumswohnungen", so Hamm.
   Der LBS-Sprecher verwies als Beleg für den beginnenden Aufschwung 
auf die zunehmenden Signale, dass an vielen Stellen bereits heute 
Haus- und Wohnungsangebote knapper und teurer werden. "Kein Wunder, 
denn der Wohnungsbau bleibt seit Jahren hinter den Bedarfszahlen 
zurück", betonte Hamm. Jetzt, da die Wirtschaft auf einen klaren 
Wachstumskurs zurückgekehrt sei und sich die 
Beschäftigungsperspektiven deutlich aufgehellt hätten, mache sich die
wachsende Nachfrage nicht nur in den wirtschaftsstärksten 
süddeutschen Ballungsräumen, sondern auch anderswo bemerkbar.
   Bestätigt werden die positiven Nachfrageperspektiven auch durch 
die weiter lebhaften Umsätze bei den LBS-Immobiliengesellschaften 
(LBS-I). Nach ihren Angaben hat diese größte Maklergruppe in 
Deutschland in den ersten neun Monaten des Jahres 2010 über 10.000 
Ein- und Zweifamilienhäuser aus dem Bestand sowie rund 6.500 
gebrauchte Eigentumswohnungen vermittelt. Das ist nach dem bereits 
zehnprozentigen Wachstum im Vorjahr noch einmal eine Steigerung um 
knapp 5 Prozent (bei den Eigenheimen) bzw. mehr als 8 Prozent (beim 
Eigentum auf der Etage). "Auch bei den leicht gestiegenen Preisen 
zeigt sich, dass die Attraktivität der Bestandsobjekte weiter 
zugenommen hat", so Hamm. An vielen Orten, so die Erfahrung der 
Vermittler, werde aber das Angebot bereits recht knapp.
   Dass der Wohnungsbau in Deutschland in den letzten Jahren viel zu 
weit unter die "Normallinie" gefallen und der Bedarf deutlich höher 
ist, zeigt laut LBS nicht nur der Blick auf Faktoren wie den 
wachsenden Ersatzbedarf und die immer noch steigende Zahl von 
Privathaushalten hierzulande, sondern auch der internationale 
Vergleich: So liegt die Bundesrepublik im Jahre 2010 mit weniger als 
zwei neu gebauten Wohnungen auf 1.000 Einwohner in Europa absolut am 
Tabellenende. Demgegenüber entstehen in der Schweiz fast viermal so 
viele neue Wohnungen. Abgesehen von Tschechien und Dänemark, wo "nur"
75 Prozent mehr Neubauten geschaffen werden als bei uns, weisen auch 
alle anderen direkten Nachbarländer eine mindestens doppelt so hohe 
Neubau-Intensität auf wie Deutschland.
   Darüber hinaus sprechen die derzeitigen ökonomischen 
Rahmenbedingungen nach Einschätzung der LBS für eine Belebung der 
Nachfrage auch im Neubau. In Deutschland fänden die Menschen nämlich 
jetzt die historisch günstigsten Bedingungen für den Erwerb eigener 
vier Wände vor. Nach aktuellen Berechnungen von LBS Research müssten 
Familien mit einem Kind für eine typische Finanzierung im Herbst 2010
nur noch 13 Prozent ihrer durchschnittlichen Einkommen aufwenden - 
nach 38 Prozent im Jahre 1994 und immerhin 21 Prozent vor acht 
Jahren. "Sobald die Zinsen merklich steigen, gibt es erfahrungsgemäß 
dann wieder einen Ansturm von Interessenten auf Immobilienangebote", 
prognostiziert Hamm.
   Ein weiterer wichtiger Punkt kommt nach Auskunft der LBS hinzu: 
Die Wohn-Riester-Förderung. "Seit gut zwei Jahren im Gesetz, rückt 
jetzt endlich deren tatsächliche Tragweite in das Bewusstsein 
potenzieller Käufer", so Hamm. Zwei Punkte seien dabei entscheidend: 
Anders als von vielen vermutet, gibt es die Zulagen und 
Steuervergünstigungen unabhängig von der Höhe der Einkommen. Zum 
zweiten werde bislang der Umfang der Förderung von den meisten 
Menschen weit unterschätzt. Tatsächlich summiere sich laut 
Berechnungen der Stiftung Warentest die Förderung über die Laufzeit 
der Finanzierung vielfach auf hohe fünfstellige Euro-Beträge - auch 
wenn man die nachgelagerte Besteuerung in die Rechnung einbezieht. 
"Erste Wahl sind die Riester-Kredite der Bausparkassen, die aus einem
Darlehen und einem Bausparvertrag bestehen", zitieren die LBS aus dem
aktuellen Dezember-Heft von Finanztest. Dadurch würden nach dem 
Urteil der Tester niedrige Zinsen optimal mit den staatlichen Zulagen
und Steuervorteilen kombiniert. Genau dies dürfte noch zögernde 
Kaufinteressenten jetzt ermutigen, so die Einschätzung der LBS.
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Datum: 07.12.2010 - 03:00 Uhr
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