Bauindustrie kritisiert BaFin-Entscheidung und befürchtet:
- Verlust an Ingenieurkompetenz - n
(ots) - Die Bauindustrie kritisiert die Entscheidung der 
BaFin und rechnet mit einem Abfluss von Ingenieurkompetenz ins 
Ausland, wenn es zu einer feindlichen Übernahme und Zerschlagung des 
führenden deutschen Ingenieurunternehmens kommen sollte. Diese 
Auffassung vertrat heute in Berlin der Hauptgeschäftsführer des 
Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie RA Michael Knipper 
anlässlich der Entscheidung der Bundesanstalt für 
Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin), das Übernahmeangebot der 
spanischen Firma ACS an die Aktionäre der HOCHTIEF Aktiengesellschaft
Essen zuzulassen. Die BaFin müsse sich fragen lassen, warum sie den 
Weg für ein Unternehmen freimache, das nachweislich überschuldet sei 
und gegen das derzeit in Spanien ein Verfahren wegen Bilanzfälschung 
laufe.
   Knipper warnte davor, die Auswirkungen auf die gesamte deutsche 
Wirtschaft zu unterschätzen. Deutsche Unternehmen drohten, künftig 
als Generalunternehmen bei internationalen Großprojekten wie dem 
Gotthard-Tunnel, der Öresundquerung oder den Offshore-Windparks in 
Nord- und Ostsee leer auszugehen. Wenn die "Zugkraft" eines starken 
deutschen Großfirmenpartners fehle, werde auch die internationale 
Wettbewerbsposition mittelständischer deutscher Planungsunternehmen, 
aber auch von Spezialbauunternehmen und Maschinenherstellern 
schwieriger. Knipper: "Der Erfolg des Wirtschaftsstandorts 
Deutschland beruht nicht zuletzt auf die Leistungsfähigkeit seiner 
Exportindustrien. Daran hat auch die deutsche Bauindustrie in vielen 
Regionen der Welt einen entscheidenden Anteil. Es wäre fahrlässig von
Politik und Industrie, diesen zu unterschätzen."
   Knipper ist davon überzeugt, dass die feindliche Übernahme der 
Firma HOCHTIEF durch ACS nur der Anfang einer Übernahmewelle ist, die
sich in den nächsten Monaten auf deutsche Unternehmen im Streubesitz 
richten wird. Hinweise darauf liefere z. B. der Mergers & 
Acquisitions-Index der internationalen Anwaltssozietät Allen & Overy,
nach dem das Volumen feindlicher Übernahmen den höchsten Stand 
inzwischen ein Drei-Jahres-Hoch erreicht habe. Insbesondere 
Unternehmen aus den USA und Westeuropa stünden danach im "Fadenkreuz"
der feindlichen Übernehmer.
   "Jetzt muss die Politik endlich handeln", forderte Knipper. 
Seriöse Investoren aus aller Welt, die mit offenem Visier Übernahmen 
planten, seien willkommen. Aus industriepolitischen Gründen und auch 
zur Erhöhung der Transparenz müssten aber alle Lücken im deutschen 
Wertpapiererwerbs- und Übernahmegesetz geschlossen werden, die ein 
"Einschleichen" ermöglichten und Deutschland zu einem bevorzugten 
"Tummelplatz" für feindliche Übernahmen machen könnten.
   Es sei deshalb richtig, dass sich der Finanzausschuss des 
Deutschen Bundestages am 1. Dezember 2010 in einer Expertenanhörung 
noch einmal mit dem deutschen Wertpapiererwerbs- und Übernahmerecht 
beschäftigen wolle. Die Abgeordneten sollten diese Gelegenheit 
nutzen, auch die Einführung von Creeping-In-Vorschriften noch einmal 
vorurteilslos zu prüfen.
   Auch im Internet abrufbar: www.bauindustrie.de
Pressekontakt:
Ansprechpartner: Dr. Heiko Stiepelmann 
Funktion: Stellv. Hauptgeschäftsführer und 
Leiter der Hauptabteilung Volkswirtschaft, 
Information und Kommunikation 
Tel: 030 - 21286 140, Fax: 030 - 21286 189 
E-Mail: Heiko.Stiepelmann(at)bauindustrie.de
      
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Datum: 30.11.2010 - 06:38 Uhr
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