Spielsucht in der Hauptstadt steigt an
Betreiber von Wettbüros und Casinos kommt das vor kurzem gefällte Urteil des EuGH, dass das Monopol des Staates auf Sportwetten in Deutschland für unrechtmäßig befunden hat, gerade recht.

(businesspress24) - Betreiber von Wettbüros und Casinos kommt das vor kurzem gefällte Urteil des EuGH, dass das Monopol des Staates auf Sportwetten in Deutschland für unrechtmäßig befunden hat, gerade recht. Doch es stellt sich die Frage ob die Spieler noch mehr Gefahren ausgesetzt sind.
Nur Sportwetten machen noch lange niemanden suchtkrank, dafür fehlt es ihm an Schnelligkeit, dieser Ansicht ist zumindest der Geschäftsführer des privaten Sportwettbüros „Albers Wettbörse“ in Berlin, Barkholz.
Unter seinen Kunden befinden sich mit Sicherheit auch Spielsüchtige, doch er ist der Meinung, dass diese nicht nur wetten würden, sondern auch übermäßig im Casino und auch an Automaten spielen würden. Manche von ihnen befinden sich auch in seinem Wettbüro.
Eine 46jährige Frau aus Wilmersdorf hat gerade mit einem Einsatz von 2 Euro einen Gewinn von knapp 10 Euro gemacht. Die Frau, die in der Gastronomie tätig ist, besucht ein bis zweimal wöchentlich das Wettbüro. Meistens gibt sie ihr Tipps für Spiele der Fußball-Bundesliga ab oder spielt an einem Automaten, dafür gebe sie aber nie mehr als ein oder zwei Euro aus, sagte sie bestimmt.
Sie ist zwar der Meinung, dass Spielsucht ein großes Problem in der Hauptstadt sei, doch der Staat könne diesem Umstand mit Gesetzen sicher nicht beikommen. Ein bisschen weiter sitzt ein älterer Herr und füllt den Tippschein für das kommende Pferderennen aus. Der 62jährige Frührentner, der in Schöneberg wohnt, ist hier 3 bis 4 Mal wöchentlich zu Gast.
Er gesteht, dass er gerne wette, aber dass er deswegen nicht suchtkrank sei. Barkholz ist über den Richterspruch aus Luxemburg sehr erfreut, mit dem Staatsmonopol auf Sportwetten nun Geschichte ist. Man sei viele Jahre vor Gericht gegen dieses Monopol vorgegangen, deswegen wurde man bedrängt und wie Schwerkriminelle behandelt.
Das Verwaltungsgericht in Berlin hat dem Wettbüro schon vor dem Urteil aus Luxemburg zugestimmt. Die Mitarbeiter des Ordnungsamtes hätten auch die Angestellten des Wettbüros gezielt bedrängt und mit Geldstrafen in fünfstelliger Höhe gedroht, wenn das Büro weiterhin Sportwetten zur Verfügung stellt. Nun hat das Urteil des Gerichtshofs ihnen schlussendlich Recht gegeben.
Er ist der festen Überzeugung, dass es dem Staat mit dem Monopol niemals wichtig war, der Spielsucht einen Riegel vorzuschieben, dies sei nur ein Vorwand gewesen, empört er sich. So habe der Staat sich doch nur selbst bereichern wollen und dies auf dem Buckel der privaten Wettanbieter.
Den das Bestreben die Spielsucht zu bekämpfen vertrage sich nicht mit dem Fakt, dass die Regierung die Betreibung von Privat Casinos und Spielhallen gestattet, gegen diese werde nichts unternommen, so Barkholz.
Auch wenn viele Spieler in Berlin ihr Verhalten gut im Griff haben zeigen die Zahlen von der Suchtbeauftragten Berlins dringenden Handlungsbedarf, was die Glücksspielsucht angeht.
In der Hauptstadt gebe es etwa 37.000 Personen die spielsuchtgefährdet seien. Hier fällt auf, dass 80 Prozent der Betroffenen männlich sind und die Mehrheit der Süchtigen hat zudem einen Migrationshintergrund. Bei diesen sei der kulturelle Background ein nicht zu unterschätzender Grund, weshalb sie spielen.
Laut der Suchtbeauftragten sei unter Jugendlichen besonders das Pokerspiel im Netz häufig. Die allgemeine Tendenz gehe aber in eine andere Richtung. Die Menschen, die Suchtberatungsstelle des Berliner Senats aufsuchen, sagen oft, dass sie Problemen mit dem Spiel an Automaten hätten, so die Suchtbeauftragte.
Diese Thesen kann eine Bewohnerin des multikulturellen Berliner Stadtteils Neukölln, aus eigenen Erfahrungen bejahen. Ihr seien viele Frauen bekannt, deren Ehemänner tagtäglich in der Spielhalle vor dem Automaten sitzen. Viele dieser Männer bekommen ihr Geld vom Arbeitsamt.
Die Bewohnerin ist Reinigungskraft und 22 Jahre alt ist, besucht nach eigenen Angaben ein bis zweimal monatlich Spielhallen, wie das „Finale“ im Stadtteil Neukölln, bei dem sie pro Besuch rund 50 Euro dort lässt. Doch sie ist nicht der Ansicht, dass sie deswegen gleich Spielsucht habe.
Sie denkt aus, dass es unsinnig ist, dass man mittlerweile überall in Berlin Spielhallen findet. Die Spielotheken in der Hauptstadt wachsen rasant an, allein im vergangenen Jahr stieg die Anzahl der registrierten Spielhallen in der Stadt von 302 auf 392 an. Den ersten Platz hierbei belegt der Stadtteil Berlin Mitte, in dem sich die Anzahl der Spielhallen fast verdoppelte.
Beim Thema Spielsucht stellen sich die Betreiber natürlich taub. Viele lehnen es ab, sich zu dem Thema zu äußern und geben denHinweis auf den sogenannten Schutz ihrer Kundschaft.
Die Suchkranken bleiben mit ihren Sorgen oft alleine. So wie ein 34 Jahre alter Bewohner aus Neukölln, dem klar ist, dass er spielsüchtig sei. Dies sei nicht gut, aber wisse nicht, was er dagegen machen solle, er sei eben suchtkrank.
Oft sitze er den ganzen Tag am gleichen Automaten und verprasse sein ganzes Geld. Er sei genauso süchtig danach wie ein Heroinjunkie.
Als einzigen Ausweg für sich sieht er, dass man alle Spielhallen schließen müsse. Dies ist eher unwahrscheinlich. doch Spielsüchtige haben in Berlin mehrere Hilfsangebote zur Verfügung stehen, wie eine telefonische Spezialberatung für spiel- und wettsüchtige Personen, das „Café Beispiellos“ im Bezirk Kreuzberg.
Eine weitere Einrichtung, die Spielsüchtigen hilft, ist der Verein Glücksspiel-Sucht-Hilfe, der im Stadtteil Charlottenburg ansässig ist. Ein Mitarbeiter warnt vor der Tatsache, dass diese Sucht in der Hauptstadt stark ansteige. Dies wachse in der letzten Zeit deutlich an, besonders bei Leuten, die am Automaten zocken. Er habe sich um viele Personen gekümmert, die suchtkrank waren.
Diese erführen einen kompletten Verlust ihrer Kontrolle und vereinsamen, das normale Leben wird durch das Spielen verdrängt, so der Mitarbeiter. Es sei deshalb sehr wichtig, diesen Leuten den Zugriff auf finanzielle Mittel zu untersagen, nichts anderes sei hilfreich.
In der Hauptstadt existierten heutzutage so viele Spielhallen, dass man ihnen gar nicht mehr aus dem Weg gehen könne, selbst wenn man dies versuche.
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Datum: 01.10.2010 - 08:50 Uhr
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