Hat Baden-Württemberg bald ein neues Casino?

Die meisten Spielsüchtigen hängen am Automaten. Die florierenden Spielhöllen sind bislang keiner strengen Regelung unterworfen und bringen den Städten Gewinne.

(businesspress24) - Die meisten Spielsüchtigen hängen am Automaten. Die florierenden Spielhöllen sind bislang keiner strengen Regelung unterworfen und bringen den Städten Gewinne. Die staatlichen Spielhallen schlagen nun zurück: Mit einem neuen Casino im Raum Rhein-Neckar wollen die Staatlichen Spielbanken dem Aufschwung der Spielotheken etwas entgegensetzen.

Der Spielbankchef des Landes Baden-Württemberg ist der Ansicht, dass sich ein neues Casino wirtschaftlich gut machen würde, dies sei nur eine Frage des politischen Ehrgeizes. Noch ein Standort sei keine Gefahr für die drei weiteren Casinos, sagt er. Die Region um die Städte Heidelberg und Mannheim sei für zahlreiche Spieler bequem zu erreichen, so der Spielbankchef in Iffezheim.

Er sei fest überzeugt, dass sich die Investitionen am Anfang von 15 bis 25 Millionen Euro für das Land lohnen würden. Im Bundesland Baden-Württemberg stieg die Zahl der Spielhallen seit dem Jahr 2006 um 35 Prozent auf 1.000 an.

Die Anzahl der Automaten kletterte um 82 Prozent auf 15.000. In keinem anderen Bundesland gibt nach den Ermittlungen der Spielbanken ein vergleichbares Wachstum. Glücksspielforscher sprechen die Warnung aus, dass es in Spielotheken keine Zutrittskontrollen und keine Suchtvorbeugung gibt. Doch immer mehr Städte nutzen infolge der Etablierung einer Steuer für Spielhallen die Extrageldquelle.

Andere heben diese Steuer an, um neue Betreiber zu vergraulen. Doch die Steuern hatten bisher keinen Einfluss auf das florierende Geschäft. Betreiber von Spielhallen in Baden-Baden können seit dem 1.9. aussuchen, ob sie entweder eine Steuerpauschale von 180 monatlich und je Gerät entrichten oder ob sich 15 Prozent des Gewinns zahlen.

Zum Zweck der Suchtprävention sei dies ein Holzweg, so der Spielbankchef. Hier würde man gefährdete Besucher ausschließen, die dann die Spielhalle um die Ecke aufsuchen und weitermachen. Dieser Tendenz kann nur auf politischem Wege Einhalt geboten werden.

Nach dem Urteil des EuGH bezüglich des Wettmonopols haben die Bundesländer vor, in Zukunft alle Glücksspiele einheitlich an der Vorbeugung von Spielsucht zu binden, nicht nur die Sportwetten und die Lotterien, aber auch die nicht registrierten Pferdewetten und Geldspielautomaten in Spielhallen und Lokalen.

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Datum: 14.09.2010 - 11:50 Uhr
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