BKA bekennt Fehler bei Entzug der G20-Akkreditierung
(ots) - Das Bundeskriminalamt (BKA) hat jetzt einem 
betroffenen Journalisten mitgeteilt, warum ihm nachträglich die 
Akkreditierung für den G20-Gipfel in Hamburg entzogen werden sollte. 
Demnach handelte es sich um einen Fehler der Behörden. Das 
dreiseitige Einschreiben ("Betreff: Datenschutz") an den Hamburger 
Polizeireporter Frank Bründel liegt dem NDR Medienmagazin "Zapp" vor.
   Das Bundeskriminalamt habe im Vorfeld des G20-Gipfels bei den 
Sicherheitsbehörden Erkenntnisse über die Journalisten angefordert, 
die sich akkreditieren wollten. Zu Frank Bründel habe das Hamburger 
Landesamt für Verfassungsschutz am 26. Juni 2017 fälschlicherweise 
folgenden Sachverhalt an das BKA zurückgemeldet: Der Hamburger 
Polizeireporter Frank Bründel sei als Teilnehmer einer linken 
Demonstration am 1. Mai festgenommen worden. Es gebe tatsächlich 
Anhaltspunkte dafür, "dass er einer gewaltbereiten Bewegung angehört 
oder diese nachdrücklich unterstützt." Diese Informationen hat das 
BKA offenbar nicht weiter überprüft und dem Bundespresseamt 
empfohlen, Frank Bründel die Akkreditierung wieder zu entziehen.
   Erst nach dem Gipfel, schreiben die Sachbearbeiter, habe das 
Bundeskriminalamt noch einmal beim Landeskriminalamt in Hamburg um 
weitere Informationen gebeten. Die Landesbehörde habe daraufhin 
mitgeteilt, dass Bründel "entgegen der zunächst übermittelten 
Erkenntnislage doch nicht Teilnehmer" der besagten Demonstration 
gewesen sei.
   Tatsächlich hatte der Polizeireporter Bründel die Demonstration am
1. Mai 2017 gefilmt und war in diesem Zusammenhang von der Polizei 
kontrolliert worden. "Die Aufnahme in die Liste", schließt das 
offizielle Schreiben des BKA, habe "auf einer unrichtigen 
Erkenntnislage" beruht: "Mit den nunmehr vorliegenden Informationen 
wäre eine Aufnahme nicht erfolgt."
   Der Geschäftsführer des Hamburger Journalistenverbandes DJV Stefan
Endter zeigt sich gegenüber "Zapp" entsetzt. Es sei ein "massives, 
grundrechtsrelevantes Versagen", dass das Hamburger Landesamt für 
Verfassungsschutz einen Journalisten "der gewaltbereiten Szene 
zuordnet und dieses mit einer Festnahme des Journalisten begründet, 
die es nie gegeben hat". Frank Bründel sagt gegenüber "Zapp" : "Ich 
finde diese Entwicklung sehr gefährlich. Bedeutet das nun, dass ich 
als Journalist immer damit rechnen muss, in solchen Datenbanken zu 
landen, wenn mich die Polizei auf einer Demonstration kontrolliert?"
   Das Bundeskriminalamt hatte 32 Journalisten auf eine Liste setzen 
lassen, denen beim Betreten der Sicherheitszone des Tagungsortes die 
Akkreditierung entzogen werden sollte. Neun Journalisten wurde die 
Akkretditierung tatsächlich entzogen. Die anderen, wie Frank Bründel,
hatten das Gelände nicht betreten.
   Warum ihnen allen zunächst eine Akkreditierung erteilt wurde, 
erklärt das BKA nicht.
   Weitere Hintergründe und Auszüge aus dem Schreiben unter 
www.NDR.de/zapp
Pressekontakt:
Norddeutscher Rundfunk
Presse und Information
Iris Bents 
Tel: 040-4156-2304
http://www.ndr.de 
https://twitter.com/NDRpresse
Original-Content von: NDR Norddeutscher Rundfunk, übermittelt durch news aktuell
      
Themen in dieser Pressemitteilung:
Unternehmensinformation / Kurzprofil:
Datum: 18.08.2017 - 08:30 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 1482740
Anzahl Zeichen: 5934
Kontakt-Informationen:
Ansprechpartner:
Stadt:
Hamburg
Telefon:
Kategorie:
Innenpolitik
Meldungsart:
Versandart:
Freigabedatum:
Anmerkungen:
Diese Pressemitteilung wurde bisher 36 mal aufgerufen.
Die Pressemitteilung mit dem Titel:
"BKA bekennt Fehler bei Entzug der G20-Akkreditierung
"
steht unter der journalistisch-redaktionellen Verantwortung von
NDR Norddeutscher Rundfunk (Nachricht senden)
Beachten Sie bitte die weiteren Informationen zum Haftungsauschluß (gemäß TMG - TeleMedianGesetz) und dem Datenschutz (gemäß der DSGVO).







