Lausitzer Rundschau: Vorsicht ist geboten
Zum Vorgehen der EU gegen Firmen-Kartelle
(ots) - Wenn ein Kartell auffliegt, muss es weh tun. Die 
beteiligten Unternehmen, die geheim Preise abgesprochen haben, müssen
von den Kartellbehörden mit einer Geldstrafe belegt werden, für die 
ein klares Kriterium gilt: Die Buße muss auf jeden Fall höher 
ausfallen als die Profite, die sie durch ihr gesetzeswidriges Tun 
eingefahren haben. Es darf auch keine Rolle spielen, ob durch die 
Strafe die Fähigkeit des Unternehmens beeinträchtigt wird, in 
Forschung und Entwicklung zu investieren. Es muss nämlich am Ende 
gewährleistet sein, dass sich ein Kartell für keinen der Beteiligten 
finanziell lohnt. Doch illegale Preisabsprachen haben häufig noch 
eine zweite finanzielle Dimension. Die Geschädigten verlangen 
Schadenersatz. Auch das ist völlig in Ordnung: Im Fall des 
Lastwagenkartells haben die Konzerne ihre Milliardenprofite auf 
Kosten von Bürgern gemacht, die vielfach ihr Geld nicht so locker 
sitzen haben. Letztlich hat ja jeder ÖPNV-Kunde über überhöhte 
Ticketpreise das Kartell geschmiert. Im europäischen Rechtssystem ist
es für die Geschädigten nicht so leicht, finanzielle Ansprüche 
geltend zu machen. Das Instrument der Sammelklage, wie etwa in den 
USA, gibt es nicht. Dafür sprechen vernünftige Gründe, wie im Fall 
des Laster-Kartells schnell klar wird: Die Kaufsummen variieren 
stark. Da ist es schwer, pauschal eine Entschädigung festzusetzen. 
Auch in Europa gehen hoch spezialisierte Anwaltsfirmen inzwischen 
neue Wege, um die Ansprüche von Verbrauchern geltend zu machen. Sie 
befinden sich dabei auf juristischem Neuland. Es ist absehbar, aber 
noch lange nicht garantiert, dass sie damit Erfolg haben. Es muss 
aber genau beobachtet werden, wohin die Milliarden fließen. Es darf 
nicht sein, dass am Ende findige Juristen auch mithilfe des Internets
eine Klageindustrie aufbauen, Verfehlungen der Konzerne gnadenlos 
ausnutzen und den ganz großen Reibach machen, weil die Geschädigten 
ihnen vorher die finanziellen Ansprüche abtreten mussten.
Pressekontakt:
Lausitzer Rundschau
 
Telefon: 0355/481232
Fax: 0355/481275
politik(at)lr-online.de
Original-Content von: Lausitzer Rundschau, übermittelt durch news aktuell
      
Themen in dieser Pressemitteilung:
Unternehmensinformation / Kurzprofil:
Datum: 10.07.2017 - 16:15 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 1472080
Anzahl Zeichen: 2406
Kontakt-Informationen:
Ansprechpartner:
Stadt:
Cottbus
Telefon:
Kategorie:
Wirtschaft (allg.)
Meldungsart:
Versandart:
Freigabedatum:
Anmerkungen:
Diese Pressemitteilung wurde bisher 50 mal aufgerufen.
Die Pressemitteilung mit dem Titel:
"Lausitzer Rundschau: Vorsicht ist geboten
Zum Vorgehen der EU gegen Firmen-Kartelle
"
steht unter der journalistisch-redaktionellen Verantwortung von
Lausitzer Rundschau (Nachricht senden)
Beachten Sie bitte die weiteren Informationen zum Haftungsauschluß (gemäß TMG - TeleMedianGesetz) und dem Datenschutz (gemäß der DSGVO).




 " alt="Aktienrundschau: Medigene: Die Ruhe vor dem Sturm
" alt="Aktienrundschau: Medigene: Die Ruhe vor dem Sturm

