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Jährlich 170.000 Existenzgründungen durch Migranten

ID: 1443646


(ots) -

- Migranten in Deutschland überdurchschnittlich gründungsaktiv
- Besonders hohe Gründerquote bei Migranten mit Hochschulabschluss
- Migranten gehen Gründungsprojekte meist offensiver an

Jährlich gibt es in Deutschland rund 170.000 Existenzgründungen
durch Migranten. Jeder fünfte Gründer ist demnach Ausländer oder
eingebürgert. Dem Gründeranteil von 20 % steht ein Bevölkerungsanteil
von 18 % gegenüber - Migranten sind also überdurchschnittlich
gründungsaktiv. Ihre Gründerquote liegt mit 1,77 % (im mehrjährigen
Durchschnitt) deutlich über der Gesamtquote von 1,60 %. Dies sind
Ergebnisse einer Sonderauswertung des KfW-Gründungsmonitors, der
repräsentativen Befragung zum Gründungsgeschehen in Deutschland.

"Migranten wagen überdurchschnittlich oft den Schritt in die
Selbstständigkeit und leisten damit einen wichtigen Beitrag zum
Gründungsgeschehen. Spannend ist, dass wir unter Migranten eine
besonders hohe Gründungsneigung von Akademikern sehen", sagt Dr. Jörg
Zeuner, Chefvolkswirt der KfW Bankengruppe. Insgesamt liegt die
Gründerquote von Akademikern im Durchschnitt der Jahre 2009 bis 2015
bei 2,3 %, die von akademisch gebildeten Migranten hingegen bei 3,1
%. "Ein Hochschulabschluss geht bei Migranten außerdem mit einer
geringeren Abbruchwahrscheinlichkeit einher. Bildung zahlt sich aus",
ergänzt Zeuner.

Migranten gründen nicht nur häufiger, sondern auch größer: Erstens
starten Migranten ihre Selbständigkeit häufiger im Vollerwerb. Im
Durchschnitt des betrachteten Zeitraums sind 42 % aller Gründungen in
Deutschland Vollerwerbsgründungen, unter Migranten sind es hingegen
47 %. Zweitens investieren sie mehr Zeit in ihre Gründungsprojekte
als ein Durchschnittsgründer - 3,2 Wochenstunden bzw. 11 % mehr.
Drittens gründen Migranten seltener allein: Knapp die Hälfte gründet




mit Mitarbeitern und/oder Teampartnern (48 % vs. 37 % bei allen
Gründungen).

Bei der Analyse der Finanzierungsituation sind vergleichsweise
wenig Unterschiede zwischen Migranten und der Gruppe aller Gründer zu
erkennen: Der Anteil von Gründern mit externem Kapitalbedarf ist (mit
23 %) ebenso durchschnittlich wie die Größenordnung der
Finanzierungsbeträge. Besonderheiten zeigen sich jedoch bei den
verwendeten Finanzierungsquellen: Zum einen nutzen Migranten deutlich
häufiger Mittel aus dem persönlichen Umfeld, beispielweise Geld von
Familienmitgliedern oder Freunden. Zum anderen verwenden Migranten
viel häufiger Dispositionskredite (29 % vs. 16 %) und im Gegenzug
seltener Bankdarlehen (31 % vs. 38 %). "Die Tendenz zu teureren
Überziehungskrediten kann ein Hinweis auf beschränkten Kreditzugang
sein, zum Beispiel weil Sprachprobleme die Informationsbeschaffung
oder die Kreditverhandlung erschweren", sagt Dr. Zeuner.

Kehrseite der hohen Gründerquote von Migranten ist eine ebenfalls
höhere Abbruchsquote. In den ersten zwei Jahren brechen 22 % der
Gründer in Deutschland ihr Projekt wieder ab, unter den Migranten
sind es 30 %. "Für das Abbruchrisiko von Existenzgründungen ist nicht
die Staatsangehörigkeit der entscheidende Faktor", sagt Dr. Zeuner.
"Die Gründungsaktivitäten von Migranten sind noch stärker als ohnehin
vom Arbeitsmarkt abhängig. Migranten gründen häufiger aus Mangel an
Erwerbsalternativen - und brechen ihr Projekt dann eher wieder ab,
wenn sich attraktive Jobmöglichkeiten bieten."

Hinweis: Den Fokus "Migranten gründen häufiger und größer" finden
Sie unter: www.kfw.de/fokus, Pressematerial (u. a. Grafiken, Fotos)
zum Thema ist abrufbar unter www.kfw.de/gruendungen-durch-migranten.



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KfW, Palmengartenstr. 5 - 9, 60325 Frankfurt
Kommunikation (KOM) Christine Volk
Tel. +49 (0)69 7431 3867, Fax: +49 (0)69 7431 3266,
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Datum: 04.04.2017 - 04:01 Uhr
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