businesspress24.com - FAKT: Mehr als 1.000 Schädel aus der Kolonie Deutsch-Ostafrika in Depot in Berlin gefunden
 

FAKT: Mehr als 1.000 Schädel aus der Kolonie Deutsch-Ostafrika in Depot in Berlin gefunden

ID: 1403187


(ots) - In deutschen Depots lagern weit mehr Schädel und
Knochen aus den deutschen Kolonien, als bislang bekannt. Nach
Informationen des ARD-Magazins "FAKT" befinden sich alleine im
Zentraldepot der Stiftung Preußischer Kulturbesitz (SPK) noch immer
1.003 Schädel aus dem Gebiet des heutigen Ruanda und 60 Schädel aus
Tansania - darunter 10 Schädel von Kindern.

"FAKT" liegen exklusiv Listen aus den Beständen der Stiftung vor,
die eine enorme Menge von Schädeln aus der ehemaligen Kolonie
Deutsch-Ostafrika (heutiges Ruanda und Tansania) verzeichnen. Die
menschlichen Überreste kamen zu der Zeit nach Deutschland, als beide
Länder zum deutschen Kolonialreich gehörten. Teilweise stammen die
Schädel von Aufständischen, die während der damaligen Kolonialkriege
von deutschen Truppen hingerichtet und deren Körperteile zu
Forschungszwecken nach Berlin geschickt worden sind.

Konfrontiert mit den "FAKT"-Recherchen bestätigt der Präsident der
SPK, Hermann Parzinger, die fragwürdigen Bestände. "Diese Dinge
wollen wir schlicht und ergreifend nicht in unseren Sammlungen
haben", sagte Parzinger gegenüber "FAKT". "Wir haben da kein Problem,
diese Dinge zurückzugeben." Der SPK-Chef distanziert sich
ausdrücklich von dem Geist, der den Sammlungen zugrunde liege. "Diese
Schädelsammlungen wurden angelegt aufgrund eines rassischen,
rassekundlichen Wissenschaftsverständnisses", so Parzinger weiter zu
"FAKT". "Das ist etwas, was man meiner Meinung nach restituieren
muss."

Auch die ehemalige Entwicklungsministerin, Heidemarie
Wieczorek-Zeul (SPD) fordert eine Rückgabe der Gebeine. "Es braucht
jetzt einen Auftrag an die beteiligten Universitäten und
Institutionen, in einer würdevollen Form diese Gebeine in die
jeweiligen Länder wieder zurückzuführen und damit auch ein Signal zu
setzen." Wieczorek-Zeul war die erste deutsche Politikerin, die sich




für die Gräueltaten während der deutschen Kolonialzeit entschuldigt
hatte. Zu den aktuellen Schädelfunden sagte sie gegenüber "FAKT": "Es
ist unerträglich. Vor allem unerträglich, dass es so lange braucht."

Mehr dazu in "FAKT", heute 21.45 Uhr, im ERSTEN.

Dieser Text ist bei exakter Quellenangabe "FAKT" ab sofort zur
Veröffentlichung freigegeben.



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MDR, Hauptabteilung Kommunikation, Sebastian Henne,
Tel.: (0341) 3 00 6376, E-Mail: presse(at)mdr.de, Twitter: (at)MDRpresse

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Datum: 22.11.2016 - 06:35 Uhr
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