"Problemen die Stirn zu bieten, ist entscheidende Triebfeder für den Erfolg beim Umweltschutz" (FOTO)

(ots) - 
   "Die Bereitschaft, Problemen die Stirn zu bieten, ist 
entscheidende Triebfeder für den Erfolg beim Umweltschutz - für Ihre 
Erfolge, liebe Preisträger, und für die erfolgreiche Arbeit der 
Umweltstiftung. Ihre Leistungen bestätigen mir: Wir können 
optimistisch in die Zukunft schauen. Wir können guten Mutes sein, ein
Verhalten zu erlernen, das die Reichtümer unseres Planeten zu 
schätzen und die Grenzen seiner Belastbarkeit zu respektieren weiß." 
- Mit diesen Worten würdigte heute in Würzburg Bundespräsident 
Joachim Gauck die neuen Träger des Deutschen Umweltpreises der 
Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) und die DBU selbst im 25. Jahr 
ihres Bestehens. Aus seinen Händen nahmen in Würzburg der Unternehmer
Bas van Abel (39, Amsterdam), die Wissenschaftlerin Prof. Dr.-Ing. 
Angelika Mettke (64, Cottbus) und der Unternehmer Walter Feeß (62, 
Kirchheim/Teck) den höchstdotierten unabhängigen Umweltpreis Europas 
in Empfang. Van Abel erhält 250.000 Euro. Die zweite Hälfte des 
Preisgeldes teilen sich Mettke und Feeß.
   Hartnäckige Überzeugungsarbeit - getragen von ökologischer 
Verantwortung
   Vor rund 1.200 Festgästen - darunter Bundesumweltministerin 
Barbara Hendricks, die Präsidentin des Bayerischen Landtages, Barbara
Stamm, die bayerische Umweltministerin Ulrike Scharf und ihr 
niedersächsischer Amtskollege Stefan Wenzel, der Vorsitzende der 
ökologischen Arbeitsgruppe der Deutschen Bischofskonferenz und 
Weihbischof in der Erzdiözese Freiburg Dr. Bernd Uhl sowie der 
Physik-Nobelpreisträger Prof. Dr. Georg Bednorz - betonte Gauck, der 
Bausektor gehöre zu den Wirtschaftsfeldern, für die besonders große 
Mengen hochwertiger Rohstoffe benötigt würden. Deren Recycling sei 
deshalb umso wichtiger. Durch die Preisträger Mettke und Feeß habe 
sich herumgesprochen, wie erfolgreich sich Baustoffe für den Straßen-
und Gebäudebau wiederverwenden ließen. Die Bereitschaft dazu hätten 
beide entscheidend befördert - als Wissenschaftlerin und als 
Unternehmer. Triebfedern des Erfolgs seien dabei die unermüdliche 
Suche nach neuen Möglichkeiten und hartnäckige Überzeugungsarbeit - 
getragen von ökologischer Verantwortung.
   "Impulse geben, um Nachhaltigkeit Alltag werden zu lassen"
   Auch Preisträger van Abel weise Wege zu verantwortungsbewusstem 
Handeln. Beim Fairphone gehe es um einen fairen Ausgleich von 
Umweltschutz, wirtschaftlichen Interessen und sozialen Belangen. 
Hochachtung zollte Gauck dem Preisträger dafür, wie er diese komplexe
Aufgabe gemeistert habe - von der Gewinnung der Rohstoffe über die 
Fertigung der Geräte bis hin zur Reparatur und zum Recycling. 
Umweltschutz sei stets angewiesen auf zahlreiche Mitstreiter, auf den
Ideenreichtum und den Forscherdrang, auf die Leidenschaft und die 
Überzeugungskraft der Vielen. Denn die Zuversicht, dass grünes 
Wachstum gelingen könne, dass die Versöhnung von Ökologie und 
Ökonomie keine Utopie sei, gründe in der Vielfalt der Möglichkeiten, 
sich einzubringen und mitzuwirken. Er wünsche sehr, so der 
Bundespräsident, dass das Beispiel aller drei Preisträger Schule 
mache und dass ihre Leistungen "Impulse geben, um Nachhaltigkeit 
Alltag werden zu lassen".
   DBU sensibilisiert Millionen Menschen in Deutschland für die 
Bedeutung ökologischer Zusammenhänge
   Das Staatsoberhaupt würdigte aber auch die Deutsche Bundesstiftung
Umwelt anlässlich ihres 25. Geburtstags in diesem Jahr. 
Bundespräsident und DBU verbinde eine lange, ausgezeichnete 
Partnerschaft. Bereits die Genese der DBU bestätige, dass Ökonomie 
und Ökologie keine Gegensätze sein müssten. Schon die Gründerväter 
hätten auf das Potenzial der kleinen und mittelständischen 
Unternehmen gesetzt. Denn umweltfreundliche Verfahren, 
Dienstleistungen und Produkte seien Motor für Wachstum und 
Arbeitsplätze. Dabei sei vor 25 Jahren Skepsis gegenüber der "Green 
Economy" in den klassischen Industriezweigen allerdings noch weit 
verbreitet gewesen. Die Fördermaßnahmen der DBU hätten deshalb einen 
doppelten Effekt: Sie trieben die Entwicklung umweltschonender 
Produkte und Verfahren an. Zugleich gelinge es, Sorgen abzubauen, 
Umweltschutz schade der Wettbewerbsfähigkeit. Die DBU habe Millionen 
Menschen in Deutschland für die Bedeutung ökologischer Zusammenhänge 
sensibilisiert. Ihre Förderprojekte bewiesen, wie viele Möglichkeiten
es gebe, durch Umwelt- und Ressourcenschutz Lebensbedingungen zu 
verbessern. Der Bogen spanne sich vom Klima-, Boden- und 
Gewässerschutz über den Schutz der Artenvielfalt, den sparsamen 
Umgang mit Energie und Ressourcen bis zur umweltgerechten 
Abfallverwertung und zu verantwortungsbewusster Ernährung.
   "Substantielle Minderung der Treibhausgase steht uns noch bevor"
   Als Ansporn und Ermutigung wertete Gauck die Dynamik, die den 
Ratifizierungsprozess des Klimaschutzabkommens von Paris 
vorangetrieben habe. Dass auch die USA, China, Indien und die 
Europäische Union das Abkommen ratifiziert haben, sei ein großer 
diplomatischer Erfolg, bei dessen Zustandekommen sich die 
Bundesregierung stark habe einbringen können. Insgesamt erlebten wir 
in diesen Wochen eine erfreuliche Koalition von Staaten, die sich 
weniger als ein Jahr nach der Klimaschutzkonferenz von Paris auf das 
Inkrafttreten des Abkommens hätten einigen können. Gauck: "Aber wir 
wissen auch, die eigentliche Bewährungsprobe, die substantielle 
Minderung der Treibhausgase, steht uns noch bevor."
   Klima- und Umweltschutz insgesamt nicht zuletzt eine Frage des 
Verhaltens
   Gefordert sei nicht nur die Politik. Denn Klima- und Umweltschutz 
insgesamt seien nicht zuletzt eine Frage des Verhaltens, auch des 
Kaufverhaltens des Einzelnen. Diese Erkenntnis sei nicht neu, sie 
aber zu beherzigen, falle dennoch schwer. Umweltschutz überall 
mitzudenken, sei ein mühsamer, manchmal unbequemer Lernprozess. 
Technologischer Fortschritt könne umweltschonendes Verhalten in 
vieler Hinsicht erleichtern. Gauck: "Aber die kritische 
Selbstbefragung, wie wir wohnen und uns fortbewegen, was wir 
konsumieren und wie wir mit Dingen verfahren, die wir nicht mehr 
brauchen, diese Selbstbefragung wird deshalb nicht entbehrlich." Denn
mehr Energieeffizienz bedeute nicht unbedingt, dass tatsächlich 
Ressourcen eingespart werden. Manchmal reagierten wir Menschen - 
hocherfreut über die Sparsamkeit effizienter Produkte -, indem wir 
mehr kauften und mehr verbrauchten als notwendig. Jeder Konsument 
könne und solle hier verantwortungsvoll entscheiden. Gauck: "Wir 
dürfen uns ruhig zutrauen, unsere eigenen Konsumgewohnheiten und 
Ansprüche hin und wieder zu prüfen. Was lässt sich ändern, was kann 
ich verbessern?"
   Mit unglaublich viel Mut, Engagement, Idealismus und gegen 
zahlreiche Widerstände
   In einer von "Tagesschau"-Sprecherin Judith Rakers moderierten 
Gesprächsrunde gingen als Mitglieder der Jury des Deutschen 
Umweltpreises, auf deren Vorschlag hin das Kuratorium der Stiftung 
die jeweiligen Preisträger eines Jahres auswählt, Prof. Dr. Katharina
Hölzle, Inhaberin des Lehrstuhls für Innovationsmanagement und 
Entrepreneurship der Universität Potsdam, und Max Schön, Präsident 
der Deutschen Gesellschaft Club of Rome, auf die Leistungen der 
Preisträger 2016 ein. Hölzle und Schön betonten, alle drei 
Preisträger lösten "vertrackte Probleme", für die es keine einfachen 
Lösungen gebe, mit unglaublich viel Mut, Engagement, Idealismus und 
gegen zahlreiche Widerstände. Als Macher und Idealisten schafften sie
es, Lösungen umzusetzen und die sehr komplexen Nachhaltigkeitsziele 
der Vereinten Nationen konkret anzupacken.
   Beton umweltverträglicher gemacht und Rohstoffverbrauch in neue 
Bahnen gelenkt
   Hölzle unterstrich, Mettke und Feeß stünden für ein Umdenken in 
einer traditionell sehr konservativen Branche. Sie machten Beton 
umweltverträglicher und lenkten den Rohstoffverbrauch in neue Bahnen.
Mettke arbeite seit 40 Jahren an der Thematik. Dass in Berlin für 
Hochbau-Neubauten jetzt und zukünftig Recyclingbeton eingesetzt 
werden müsse, sei Angelika Mettkes Verdienst. Mit seiner ökonomischen
und ökologischen Denkweise nähere sich Walter Feeß mit seinem 
Vorzeigeunternehmen dem Baustoffrecycling von der praktischen Seite. 
Von Widerständen habe er sich nie beeindrucken lassen. In seiner 
Branche sei er immer vorangegangen.
   "Wirtschaft und Ökologie in eine neue Balance gebracht"
   Zu van Abel betonte Schön, er habe ein Problem global gelöst, das 
die Großunternehmen der Branche nicht angingen und gezeigt, dass es 
auch anders geht. Bei seiner Handyproduktion betrachte er auch, wie 
es den Menschen in einem transparenten Produktionsprozess gehe, wie 
ihre Arbeitsbedingen, ihre Löhne seien. Banken hätten ihn nicht 
unterstützt, über Crowdfunding - also das Einwerben von finanziellen 
Unterstützern - habe er sich finanziert und sein reparaturfähiges, 
länger nutzbares Produkt auf den Weg gebracht. Schön: "Sie haben 
Wirtschaft und Ökologie in eine neue Balance gebracht und gezeigt, 
dass nachhaltige Wirtschaftsweise möglich ist und Fairness und 
Gewinnstreben zusammenzubringen sind."
   "''Umweltschutz muss Freude machen'' Leitspruch unserer Arbeit"
   Nachdem Gauck und die DBU-Kuratoriumsvorsitzende und 
Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesumweltministerium, Rita 
Schwarzelühr-Sutter, die Auszeichnungen überreicht hatten, wies 
DBU-Generalsekretär Dr. Heinrich Bottermann in seinen Schlussworten 
darauf hin, dass Umweltschutz und Nachhaltigkeit heute - durchaus 
nach Rückschlägen - in der Mitte aller gesellschaftspolitischen 
Institutionen angekommen seien. Den Durchbruch habe im Vorjahr das 
Klimaschutzabkommen von Paris gebracht, das nun tatsächlich in Kraft 
treten werde. Bundespräsident Gauck habe diesen Prozess maßgeblich 
gefördert: Zum einen durch seine zutreffenden Worte zur Bedeutung des
Umweltschutzes, wonach Umweltschutz ein zivilisatorischer Lernprozess
ist, der uns ein Leben lang begleitet. Zum anderen habe Gauck fünfmal
in Folge den Deutschen Umweltpreis überreicht, obwohl sicher auch 
andere Themen weit vorne auf der Agenda gestanden hätten. Bottermann 
an Gaucks Adresse: "Eines bleibt für uns immer mit Ihrer Amtszeit 
verbunden: die in Osnabrück 2013 geborene Formulierung ''Umweltschutz 
muss Freude machen'' ist der Leitspruch unserer Arbeit."
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Datum: 30.10.2016 - 09:31 Uhr
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