Institut warnt vor neuen Umlagen auf Heizöl und Kraftstoffe / Kopplung von Strom- und Wärmemarkt (FOTO)

(ots) - 
   Verbraucher in Deutschland müssen sich 2017 auf höhere Stromkosten
einstellen. Hintergrund ist die neuerliche Erhöhung der Umlage für 
das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG). In diesem Kontext fordern 
Interessenvertreter der erneuerbaren Energien, den Ausbau der 
erneuerbaren Stromerzeugung auch über den Verbrauch fossiler 
Energieträger zu finanzieren - also über eine neue Umlage auf Erdgas,
Heizöl, Benzin und Diesel. Dadurch könne die EEG-Umlage auf dem 
Strompreis deutlich sinken und die Nutzung von Strom zur 
Wärmeversorgung würde attraktiver. Das Institut für Wärme und 
Oeltechnik (IWO) hält dagegen eine künstliche Verteuerung von 
Heizenergien und Kraftstoffen für kontraproduktiv und unsozial.
   "Eine solche Umlage würde die Sektorkopplung von Strom- und 
Wärmemarkt auch dann mitnichten voranbringen, wenn die EEG-Umlage 
sinken würde", erklärt IWO-Geschäftsführer Adrian Willig. "Denn für 
eine massenhafte Verbreitung von Wärmestromanwendungen wie 
Wärmepumpen sind in vielen Bestandsgebäuden überhaupt nicht die 
baulichen Voraussetzungen gegeben." Zudem seien solche Heizsysteme 
gerade für Haushalte mit niedrigen Einkommen schlichtweg zu teuer. 
"Diese Verbraucher müssten dann eine Umlage mittragen, von der sie 
selbst kaum profitieren." Das beträfe vor allem Menschen in 
ländlichen Gebieten, die vielfach eine Ölheizung nutzen. Auch Mieter 
wären benachteiligt, da sie in der Regel nicht selbst entscheiden 
können, mit welchem Energieträger ihre Wohnung geheizt wird. IWO 
reagiert mit dieser Kritik auf ein Gutachten des Instituts für 
Ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW). Auftraggeber ist der 
Bundesverband Neue Energiewirtschaft (bne).
   Nutzung von Überschussstrom ist der bessere Weg
   Alternativ zu einer neuen Umlage schlägt IWO vor, die Verbindung 
von Strom- und Wärmemarkt durch den massenhaften Einsatz von 
Power-to-Heat in Hybridheizungen voranzubringen. Dabei werden 
Heizsysteme einfach mit einem kostengünstigen Elektroheizstab 
ergänzt. So können sie bislang überschüssigen, sogenannten 
"abgeregelten" Strom aus erneuerbaren Energien aufnehmen, zur 
Wärmeerzeugung nutzen und fossilen Brennstoff sparen. Der 
Hintergrund: Windkraft- und Photovoltaikanlagen liefern je nach 
Wetterlage unterschiedliche Strommengen. In Spitzenzeiten müssen 
diese Anlagen aufgrund fehlender Leitungskapazitäten "abgeregelt" 
werden, um die Netzstabilität sicherzustellen. Für den nicht 
produzierten Strom erhalten die Anlagebetreiber im Rahmen des 
Einspeisemanagements Entschädigungszahlungen. Diese Kosten werden 
über die Netzentgelte gedeckt; allein im Jahr 2015 waren das rund 480
Millionen Euro.
   Wäre es möglich, die 4.700 Gigawattstunden, die im Jahr 2015 
abgeregelt wurden, zu einem Preis von 3 Cent je Kilowattstunde ohne 
weitere Abgaben und Entgelte an Hausbesitzer zur Wärmeerzeugung zu 
verkaufen, könnten über die Erlöse die Kosten für abgeregelten Strom 
um 141 Millionen Euro verringert werden. Da die Haushalte weniger 
Heizöl benötigen, würden gleichzeitig rund 1,5 Millionen Tonnen 
CO2-Emissionen vermieden. "Damit wäre ein wirksamer Beitrag zur 
Sektorkopplung und für den Klimaschutz erreicht, ohne Millionen 
Menschen zusätzlich zu belasten", erläutert Adrian Willig.
   Weitere Informationen zum Power-to-Heat-Konzept unter 
www.zukunftsheizen.de/pth.
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Datum: 17.10.2016 - 07:38 Uhr
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