EU will Pariser Klimaschutzvertrag ratifizieren / Jetzt muss sie ihre CO2-Minderungsziele nachschärfen
(ots) - Der Bund für Umwelt und Naturschutz 
Deutschland (BUND) hat die heute von den EU-Umweltministern in 
Brüssel vereinbarte Ratifizierung des Pariser Klimavertrags durch die
Europäische Union begrüßt. Im Ergebnis würden 30 Tage vor Beginn der 
Klimakonferenz in Marokko mehr als 55 Länder mit mehr als 55 Prozent 
der globalen Emissionen das Paris-Abkommen ratifiziert haben.
   "Damit ist klar, dass das Abkommen in Kürze in Kraft tritt. Ein 
Grund zur Freude, aber nicht zum Jubeln. Die Staaten der Welt stehen 
vor enormen Herausforderungen, um die Erderwärmung tatsächlich unter 
1,5 Grad zu halten. Auch Deutschland muss beim Klimaschutz seine 
Hausaufgaben machen. Dazu gehört vor allem der schnellstmögliche 
Kohleausstieg", sagte die BUND-Klimaexpertin Ann-Kathrin Schneider.
   Die logische Konsequenz für die EU müsse sein, ihre Klimaziele bis
2030 anzuheben. Das derzeit geltende 40-prozentige 
Emissionsreduktionsziel sei veraltet. "Um das Paris-Abkommen mit 
Leben zu erfüllen, muss sich die EU neue Klimaziele setzen. Will die 
EU einen angemessenen Beitrag leisten, um die globale Erwärmung auf 
maximal 1,5 Grad zu begrenzen, muss jetzt der europaweite Ausstieg 
aus Kohle, Öl und Gas beginnen", forderte Schneider.
   Dringend nötig seien außerdem verstärkte Anstrengungen zum 
Einsparen von Energie und zur Steigerung der Energieeffizienz. "Das 
Vorhaben der EU-Kommission, 30 statt wie früher geplant 27 Prozent 
Energie bis 2030 einzusparen, ist leider wenig ambitioniert. Damit 
werden große Potentiale für den Klimaschutz und die Energiesicherheit
verschenkt. Die EU muss sich ein Ziel von 40 Prozent Einsparung 
setzen", sagte die BUND-Energieexpertin Caroline Gebauer.
   Ein 40-Prozent-Einsparziel könnte die Kosten für fossile 
Energieimporte bis 2030 im Vergleich zum 30-Prozent-Ziel um mehr als 
200 Milliarden Euro senken und Europas Verbraucher bei den 
Energiekosten jährlich um mehr als 50 Milliarden Euro entlasten. 
Davon würden insbesondere Haushalte mit geringeren Einkommen 
profitieren.
   "Die EU darf ihre Klimapolitik nicht länger auf der 
Vernachlässigung von Einsparpotentialen, auf einem nicht 
funktionierenden Emissionshandel und auf veralteten Klimazielen 
aufbauen. Europa hat die Chance und die Fähigkeit, auf all diesen 
Feldern eine Vorreiterrolle einzunehmen", sagte Gebauer.
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Datum: 30.09.2016 - 07:49 Uhr
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