32 französischen Atomkraftwerken droht akuter Störfall/ 
Areva-Skandal: Greenpeace veröffentlicht Report zu fehlerhaften Bauteilen
(ots) - In 55 Prozent aller französischen 
Atomreaktoren droht ein massiver Störfall verursacht durch 
fehlerhafte Bauteile aus der Stahlschmiede Creusot Forge. Betroffen 
sind auch Meiler an den Standorten Fessenheim und Cattenom unweit der
deutschen Grenze. Ein aktuelles Gutachten (http://gpurl.de/nBeWY) des
Londoner Ingenieurbüros John Large im Auftrag von Greenpeace kommt zu
dem Ergebnis, dass insgesamt 107 Bauteile an 14 französischen 
AKW-Standorten gravierende Probleme mit mangelhaftem Stahl aufweisen.
"Die französische Atomaufsicht muss sofort handeln und die 
betroffenen Meiler vom Netz nehmen", sagt Greenpeace-Atomexpertin 
Susanne Neubronner. "Frankreichs AKW sind eine akute Gefahr für 
Millionen Europäer."
   Large hat eine umfassende Dokumentation der französischen 
Atomaufsicht ASN ausgewertet. Sie beschreibt Mängel an Dampferzeugern
und anderen AKW-Bauteilen aus der Stahlschmiede Creusot Forge des 
französischen Areva-Konzerns. Der verwendete Stahl weist eine zu hohe
Kohlenstoffkonzentration auf, die bei starker Beanspruchung zu einem 
Bersten des Materials führen kann. Bei 19 Reaktoren sind die 
Kohlenstoff-Anomalien an den Dampferzeugern festgestellt worden. Das 
ist besonders riskant, denn auch nach Ansicht der französischen 
Sachverständigenorganisation Institut de Radioprotection et de Sûreté
Nucléaire (IRSN) kann das Versagen eines Dampferzeugers eine 
Kernschmelze verursachen. Derzeit sind lediglich vier Reaktoren wegen
weiterer Untersuchungen vom Netz, darunter ein Reaktor in Fessenheim 
bei Freiburg. Die restlichen 15 AKW laufen ungedrosselt weiter.
   Fehlerhafte Bauteile müssen umgehend ausgetauscht werden
   Erstmals wurden beim AKW-Neubau in Flamanville im Jahr 2014 Mängel
am verbauten Stahl des Reaktordruckbehälters festgestellt. Daraufhin 
veranlasste die ASN weitere Untersuchungen, die enthüllten, dass 
hunderte Produktionsunterlagen für Bauteile der Stahlschmiede Creusot
Forge unvollständig und fehlerhaft waren. Kontrollen der betreffenden
Bauteile deckten die normwidrigen Anormalitäten des Stahls auf.
   Der Large-Report kritisiert, dass die derzeitigen 
Untersuchungsmethoden von Areva und dem AKW-Betreiber EdF bei weitem 
nicht ausreichen. Einzige Konsequenz müsse sein, so Large, die AKW 
stillzulegen und die betroffenen Bauteile umgehend auszubauen. Dies 
hätte jedoch zur Folge, dass mehr als die Hälfte aller französischen 
Atomreaktoren auf unbestimmte Zeit keinen Strom produzieren könnten. 
"Frankreich hat die Energiewende verschlafen, daher klammert sich der
Staat an einen Weiterbetrieb seiner Atomkraftwerke um jeden Preis. 
Ein Preis, den die Menschen in benachbarten Ländern wie Deutschland 
nicht mehr bezahlen wollen", sagt Neubronner.
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Datum: 29.09.2016 - 09:26 Uhr
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