Friedensprojekt am Scheideweg 
Rat der EKD verabschiedet Europa-Erklärung in Brüssel
(ots) - Vor einer existentiellen Gefährdung des 
Friedensprojekts Europas hat die  Evangelische Kirche in Deutschland 
(EKD) heute in Brüssel  gewarnt. Die Europäische Union stehe "am 
Scheideweg", heißt es in einer einstimmig verabschiedeten Erklärung 
des Rates der EKD, der derzeit in der belgischen Hauptstadt tagt. Die
Errungenschaften Europas würden durch Populisten, Extremisten und den
schwindenden Rückhalt in den Mitgliedsstaaten grundlegend bedroht. 
"Auch das Wachsen sozialer Ungleichheiten und Spannungen und die 
zunehmende Kluft zwischen Arm und Reich schaffen Enttäuschungen und 
gefährden den Zusammenhalt in Europa", heißt es in dem Papier.
   Zuvor hatte sich der Rat der EKD in Gesprächen mit 
EU-Parlamentspräsident Martin Schulz, dem Ersten Vizepräsident der 
EU-Kommission, Frans Timmermans, sowie EU-Kommissar Günther Oettinger
ausführlich über die aktuellen Herausforderungen in der 
Europa-Politik informiert. "Europa muss als Wertegemeinschaft 
deutlich erkennbar bleiben, seine sozialen Konturen schärfen und der 
Jugend eine Perspektive geben", bekräftigt der Vorsitzende des Rates,
Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm nach dem Austausch.
   In der Erklärung spricht sich der Rat der EKD neuerlich für 
sichere und legale Wege für Schutzsuchende und Migranten in die 
Europäische Union aus. "Opfer von Gewalt und Terror an Grenzzäunen 
mit Waffengewalt abzuwehren oder im Mittelmeer ertrinken zu lassen, 
beschädigt die Seele Europas." Notwendig sei die Einrichtung eines 
gemeinsamen europäischen Asylsystems mit einheitlich hohen 
Schutzstandards.
   Die Kirchen in Europa und "alle Menschen, denen die europäischen 
Errungenschaften am Herzen liegen", ruft die EKD dazu auf, für 
gemeinsame Lösungen zu streiten: "Europa braucht überzeugte 
Europäerinnen und Europäer", appelliert die Erklärung.
   In einer Andacht erinnerte der Rat der EKD am heutigen Sonnabend 
auch an die Opfer der Terroranschläge von 22. März in Brüssel. 
Tagungsort des Rates war seit Donnerstag das Brüsseler Büro der EKD, 
das nur wenige hundert Meter vom Ort des Terroranschlags an der 
U-Bahn-Station Maelbeek entfernt liegt.
   Der Rat ist neben Synode und Kirchenkonferenz eines der drei 
Leitungsorgane der EKD. Er wird gemeinsam von Synode und 
Kirchenkonferenz für sechs Jahre gewählt und besteht aus 15 
Mitgliedern. Vorsitzender des im November 2015 gewählten Rates mit 
Sitz in Hannover ist der bayerische Landesbischof Heinrich 
Bedford-Strohm, stellvertretende Vorsitzende ist westfälische Präses 
Annette Kurschus. Die Präses der Synode der EKD, Irmgard Schwaetzer, 
ist kraft Amtes Mitglied des Rates. Weitere Ratsmitglieder sind 
Bischöfin Kirsten Fehrs, Kirchenpräsident Volker Jung, Bischof Markus
Dröge sowie Kerstin Griese, Thomas Rachel, Jacob Joussen, Elisabeth 
Gräb-Schmidt, Andreas Barner, Stephanie Springer, Michael Diener, 
Marlehn Thieme und Dieter Kaufmann.
   Hannover, 23. April 2016
   Pressestelle der EKD
   Carsten Splitt
   Die Erklärung erhalten Sie unter der Pressemitteilung auf 
www.ekd.de.
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Datum: 23.04.2016 - 09:19 Uhr
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