businesspress24.com - Weser-Kurier: Leitartikel von Moritz Döbler über die Länderfinanzen
 

Weser-Kurier: Leitartikel von Moritz Döbler über die Länderfinanzen

ID: 1325426


(ots) - Der Wohlstand ist ungleich verteilt in Deutschland.
Weil das als ungerecht empfunden wird, gibt es den
Länderfinanzausgleich. Bayern war fast vier Jahrzehnte lang
Nehmerland, heute ist es der größte Geber: Rund 5,45 Milliarden Euro
gibt der Freistaat in den Topf, deutlich mehr als die Hälfte. Bremen
ist seit 1970 ununterbrochen Nehmerland. Im vorigen Jahr flossen 626
Millionen Euro aus dem Länderfinanzausgleich nach Bremen, wie die
neuen Zahlen zeigen. Gut 355 Millionen davon stammen rechnerisch aus
Bayern, aber das nur nebenbei. Hinzu kommen weitere
Ausgleichsmechanismen. Doch stellt sich die Frage, wie weit das gehen
kann, ohne ungerecht zu werden. Das Grundgesetz fordert "die
Herstellung gleichwertiger Lebensverhältnisse im Bundesgebiet" und
dass "die unterschiedliche Finanzkraft der Länder angemessen
ausgeglichen wird". Nur: Was bedeutet gleichwertig, was ist
angemessen? In Hamburg liegt die Finanzkraft - gemessen an den
eigenen Steuereinnahmen pro Einwohner des Landes - vor allen
Ausgleichsrechnungen gut die Hälfte über dem Durchschnitt. In Bayern
ist es etwas weniger. Und Thüringen liegt fast die Hälfte unter dem
Schnitt. Bremen kommt immerhin auf 87,9 Prozent der
durchschnittlichen Finanzkraft. Wenn der Ausgleich abgeschlossen ist,
also die Umsatzsteuer verrechnet wurde, der Länderfinanzausgleich
gegriffen hat und Geld vom Bund geflossen ist, sind alle Länder etwa
bei 100 Prozent, dem Durchschnitt. Hamburg und Bremen, die weit
auseinanderlagen, trennen dann keine vier Prozentpunkte mehr. Wie
groß kann so der Ansporn für Bremen sein, erfolgreicher als Hamburg
sein zu wollen? Erfolg hieße, die eigene Wirtschaftskraft
systematisch zu stärken, also Menschen in Arbeit zu bringen,
Unternehmen anzusiedeln, Umlandpendler zum Umzug nach Bremen zu
locken und den Einzelhandel zu stärken. All das bringt eigene




Steuereinnahmen, aber es erfordert eine mutige Politik, die auf
Jahrzehnte angelegt ist. Nimmt Bremen diese Aufgabe nicht an, bleibt
es für immer ein Nehmerland oder verliert seine Selbstständigkeit. Es
wird Zeit, mehr zu leisten und weniger zu nehmen.



Pressekontakt:
Weser-Kurier
Produzierender Chefredakteur
Telefon: +49(0)421 3671 3200
chefredaktion(at)Weser-Kurier.de

Weitere Infos zu dieser Pressemeldung:

Themen in dieser Pressemitteilung:


Unternehmensinformation / Kurzprofil:



Leseranfragen:



PresseKontakt / Agentur:



drucken  als PDF  an Freund senden  Weser-Kurier: Kommentar von Jürgen Theiner über die Unterbringung straffälliger minderjähriger Flüchtlinge
Rheinische Post: Deutsche Bahn stellt Fernverkehr in Richtung Brüssel ein
Bereitgestellt von Benutzer: ots
Datum: 21.03.2016 - 15:51 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 1325426
Anzahl Zeichen: 4264

Kontakt-Informationen:
Ansprechpartner:
Stadt:

Bremen


Telefon:

Kategorie:

Innenpolitik


Meldungsart:
Versandart:
Freigabedatum:
Anmerkungen:


Diese Pressemitteilung wurde bisher 39 mal aufgerufen.


Die Pressemitteilung mit dem Titel:
"Weser-Kurier: Leitartikel von Moritz Döbler über die Länderfinanzen
"
steht unter der journalistisch-redaktionellen Verantwortung von

Weser-Kurier (Nachricht senden)

Beachten Sie bitte die weiteren Informationen zum Haftungsauschluß (gemäß TMG - TeleMedianGesetz) und dem Datenschutz (gemäß der DSGVO).


Alle Meldungen von Weser-Kurier



 

Who is online

All members: 10 568
Register today: 0
Register yesterday: 0
Members online: 0
Guests online: 74


Don't have an account yet? You can create one. As registered user you have some advantages like theme manager, comments configuration and post comments with your name.