Carl F. W. Borgward: Der Wegweiser des modernen Autos feiert 125. Geburtstag (FOTO)

(ots) - 
   Dass Autos zu bauen Carl F. W. Borgward (10. November 1890 bis 28.
Juli 1963) im Blut lag, bewies er bereits als Dreikäsehoch: Sein 
selbst gebasteltes Spielzeugauto sorgte auf der elterlichen 
Kaffeetafel regelmäßig für Totalschäden an den dort geparkten Tassen.
Für den Sohn eines Hamburger Kohlenhändlers war das Automobil ein 
Leben lang seine große Leidenschaft. Hinterließen andere 
Persönlichkeiten nur marginale Spuren in der Automobilgeschichte, so 
hat Borgward wesentliche Kapitel mitgeschrieben. Dabei hatte er stets
zwei Dinge im Fokus: moderne Autos mit optimalem Kundennutzen und 
seine eigene Unabhängigkeit.
   Zielstrebig baute der gelernte Schlosser seine Karriere durch den 
Besuch der Höheren Maschinenbauschule Hamburg weiter aus, verdiente 
sich schon früh Geld als Konstrukteur und arbeitete 1916 in einer 
Firma, die Trag-Gas für Zeppeline produzierte. Hier kam er erstmals 
mit der Luftfahrt in Berührung, deren Konstruktionsmethoden er später
für das Automobil erschloss. Schon acht Jahre später erfüllte er sich
seinen Traum und stellte mit dem "Blitzkarren" sein erstes Automobil 
vor, ein dreirädriges Transport-Vehikel. Mit ihm bewies Borgward 
erstmals sein Talent dafür, Kundenwünsche zu erkennen. Der 
Blitzkarren der "Bremer Kühlerfabrik Carl F. W. Borgward & Co" war 
genau das preiswerte Transportfahrzeug, das sich viele Gemüsehändler 
und Handwerker wünschten. 1931 folgte der Goliath Pionier, der 
ebenfalls dreirädrige erste Pkw der hauseigenen Ahnengalerie. Er war 
ebenso führerschein- wie steuerfrei und mutierte zum zweiten 
Bestseller der Bremer. Im selben Jahr übernahm der Vollblut-Manager 
die in Schwierigkeiten geratenen Hansa-Lloyd-Werke inklusive ihrer 
Lkw-Produktion mit Werken in Varel und Bremen-Hastedt. Seine Firma 
stieg damit von der Manufaktur zum Fabrikanten im industriellen 
Maßstab auf.
   Mit den Hansa 1100 und 1700 lieferte Borgward eine erste Probe 
seiner wegweisenden stilistischen Fähigkeiten und punktete auch beim 
Publikum. Der Zweite Weltkrieg legte dann Borgwards Fabriken in 
Schutt und Asche. 1946 kehrte Borgward aus amerikanischer 
Kriegsgefangenschaft zurück und durfte erst 1948 seine eigenen 
Fabriken wieder betreten. Im Alter von 58 Jahren, auch das ist 
typisch für den tatkräftigen Norddeutschen, begann er mit ungeheurer 
Energie und ohne staatliche Hilfen, sein Automobil-Imperium neu 
aufzubauen. Und er blieb sich als Unternehmer treu. Er schaffte den 
Neustart ohne Fremdkapital und Banken und präsentierte alsbald das 
erste neu konstruierte Nachkriegsauto in Deutschland. Der Hansa 1500,
eine Limousine der oberen Mittelklasse, war 1949 ein Paukenschlag. 
Das Hanomag Kommissbrot und der amerikanische Kaiser-Frazer hatten 
Borgward zu einem Karosserieformat inspiriert, das nach dem Krieg die
Welt erobern sollte: der Pontonform. Diese Idee war so gut, dass alle
renommierten deutschen Hersteller nachziehen mussten. Und der Hansa 
1500 war nur ein erster wegweisender Meilenstein der 
BORGWARD-Evolution, in deren Verlauf der Bremer Hersteller 
technischen Innovationen wie den Blinker, das Automatikgetriebe, die 
Direkteinspritzung und aerodynamische Effizienz in die 
Serienfertigung einfließen ließ.
   Unterhalb des Hansa 1500 bediente BORGWARD die Motorradfahrer, die
ein Dach über dem Kopf haben wollten, mit dem genial einfach 
konstruierten Lloyd, der schnell zum zweiten Topseller des 
Nachkriegsprogramms aufstieg. 1954 stand der Lloyd an dritter Stelle 
der deutschen Zulassungszahlen. Auch hier hatte der Bremer Autokenner
die Kundenwünsche der Nachkriegsära treffsicher erkannt. Im selben 
Jahr beerbte die ultimative Styling-Ikone des Hauses BORGWARD, die 
Isabella, den Hansa 1500 und baute die Marktposition der Firma mit 
der Raute in der gehobenen Mittelklasse weiter aus.
   Die lukrativen Topseller hatten es BORGWARD bis 1959 ermöglicht, 
sich zum Vollsortimenter beim Thema Automobil weiterzuentwickeln, der
mit seinem Programm vom modernen Kleinwagen Lloyd bis zum effizienten
Fünftonner, wahlweise mit Allradantrieb, alle Wünsche befriedigen 
konnte. Die BORGWARD-Werke produzierten mittlerweile mit 20 000 
Mitarbeitern und stiegen zum größten Industriebetrieb und 
Steuerzahler des Landes Bremen auf.
   Ab 1960 verdrängten die Amerikaner auf ihrem Heimatmarkt dank 
ihrer Compact Cars die europäischen Importeure, was bei diesen zu 
einer ersten Absatzflaute im Export führte. BORGWARD stand dieser 
Herausforderung ohne die Rückendeckung durch eine Hausbank gegenüber 
und geriet in kurzfristige Liquiditätsprobleme. Der Bremer Senat 
schaltete sich mit einem Kredit ein, sorgte dann jedoch mit einem 
kontraproduktiven Krisenmanagement dafür, dass sich die 
wirtschaftliche Situation von BORGWARD noch weiter zuspitzte und Carl
F. W. aus dem Unternehmen gedrängt wurde. Im Sommer 1961 ging das 
Unternehmen BORGWARD in einen höchst vermeidbaren Konkurs, denn es 
konnte wenig später alle Gläubigeransprüche voll bedienen. Carl F. W.
Borgward selbst zahlte dafür mit seinen verschiedenen Unternehmen 
samt Grundbesitz und starb am 28. Juli 1963, wenige Monate vor seinem
73. Geburtstag. Vielleicht auch, weil er keine Autos mehr bauen 
durfte.
   Bis heute unvergessen bleibt das automobile Vermächtnis des Carl 
F. W. Borgward: Innovationen schnell in die Serie einzuführen, dabei 
immer den Kundennutzen im Auge zu haben und dank der eigenen 
Unabhängigkeit das moderne Auto mit maximalem Tempo und Engagement 
voranzutreiben. Auch die neu gegründete BORGWARD Group AG will Autos 
auf den Markt bringen, die in der innovativen Tradition von Carl F. 
W. Borgward stehen.
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Datum: 10.11.2015 - 05:08 Uhr
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