Neuer Mainzer Stadtschreiber gewählt: Clemens Meyer ist der 32. Träger des Literaturpreises von ZDF, 3sat und der Stadt Mainz
(ots) - Clemens Meyer wird der Mainzer Stadtschreiber des
Jahres 2016 und ist damit der 32. Träger des Literaturpreises. Zum
ersten Mal wurde der Mainzer Stadtschreiber-Preis 1985 an die
Schriftstellerin Gabriele Wohmann verliehen. Clemens Meyer wird, wie
sein Vorgänger Feridun Zaimoglu, gemeinsam mit dem ZDF eine
Dokumentation nach freier Themenwahl produzieren und die
Stadtschreiberwohnung im Mainzer Gutenberg-Museum beziehen. Die
Verleihung des mit 12 500 Euro dotierten Preises ist für Februar 2016
geplant.
Clemens Meyer kennt sich aus in den Abseiten unserer Gesellschaft.
Als "Meister des Ungeschönten" bezeichnete ihn die Neue Zürcher
Zeitung. Präzise und einfühlsam erzählt Meyer von prekären
Existenzen, Freundschaften am Abgrund, von Bier, Gewalt und Boxen,
zart und traurig, kämpferisch und berührend, so die Jury. Zugleich
ist Meyer ein luzider Kenner der Literatur, ein souveräner Stilist.
Mit seinem Debütroman "Als wir träumten" gelang ihm 2006 ein
Überraschungserfolg, der auch als Theaterstück und als Verfilmung
Eindruck machte.
Meyer, 1977 in Halle an der Saale geboren und im Arbeiterviertel
Leipzig-Ost aufgewachsen, wollte schon als Kind Schriftsteller
werden. Die Zeit der Wende um 1989 erlebte er als "Tanz auf den
Trümmern". Meyer studierte von 1998 bis 2003 am Deutschen
Literaturinstitut Leipzig, unterbrochen von einem
Gefängnisaufenthalt. Sein Studium finanzierte er mit Stipendien und
mit der Arbeit als Möbelpacker, Gabelstapelfahrer und Wachmann. 2006
erschien sein erster Roman, mit autobiografischen Bezügen. In "Als
wir träumten" beschreibt er ein wildes Leben zwischen Techno-Partys,
Drogen, Bier und Tätowierungen. 2015 wurde der Debütroman von
Regisseur Andreas Dresen verfilmt. 2008 erschien der
Kurzgeschichtenband "Die Nacht, die Lichter", für den er den Preis
der Leipziger Buchmesse erhielt. Neben seiner Arbeit als
Schriftsteller war Meyer als Gastdozent am Leipziger
Literaturinstitut tätig. Sein drittes Buch "Gewalten. Ein Tagebuch"
(2010) versammelt Erzählungen, die in chronologischer Reihenfolge das
Jahr 2009 abbilden. Zocker, Loser, Barbesucher, Amokläufer und
Menschen in der Psychiatrie lässt Meyer hier zu Wort kommen. 2013 kam
sein Roman "In Stein" heraus, der sich mit Sexarbeit,
Zwangsprostitution und den wirtschaftlichen Verwicklungen und
Skandalen der Leipziger Realität der 1990er Jahre beschäftigt. 2015
hatte Meyer die vielbeachtete Poetikdozentur an der
Goethe-Universität in Frankfurt am Main inne, die den Titel "Der
Untergang der Äktschn GmbH" trug.
Clemens Meyer, der sich ebenso mit Theater wie mit der Bildenden
Kunst beschäftigt, ist stolz auf seinen tätowierten Körper, liebt den
Galoppsport ebenso wie Fußball. Er ist mit zahlreichen Preisen geehrt
worden, unter anderem mit dem MDR-Literaturpreis (2001), dem Rheingau
Literaturpreis (2006), dem Clemens-Brentano-Preis (2007), dem Preis
der Leipziger Buchmesse (2008), dem Bremer Literaturpreis (2014)
sowie, zusammen mit Thomas Stuber, mit dem Deutschen Drehbuchpreis
(2015).
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Datum: 24.09.2015 - 04:30 Uhr
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