WELT-Literaturpreis 2015 für Karl Ove Knausgård
(ots) - Den WELT-Literaturpreis des Jahres 2015 erhält der
norwegische Schriftsteller Karl Ove Knausgård. Er wird damit für sein
literarisches Gesamtwerk geehrt. Der Preis wird am 6. November 2015
im Rahmen eines Festaktes im Berliner Axel-Springer-Haus überreicht.
Bei der Veranstaltung wird die Schriftstellerin Sibylle Berg die
Laudatio halten.
In der Begründung der Jury heißt es: "Karl Ove Knausgård ist ein
literarisches Phänomen. Mit seinem sechsbändigen, mehrere tausend
Seiten starken Romanzyklus "Min Kamp" (übersetzt "Mein Kampf") hat er
das autobiografische Schreiben für die Gegenwart in radikaler Weise
definiert. Schonungslos offen, provokativ, ebenso tragisch wie
komisch - und bisweilen manisch -, erzählt Knausgård von seiner
Kindheit in der norwegischen Provinz, vom Sterben seines
alkoholkranken Vaters, vom zermürbenden Familienalltag und vom Ringen
um seine Künstlerexistenz. In seiner essayistischen
Auseinandersetzung mit der Persönlichkeit des Massenmörders Anders
Breivik gewinnt das auch den Romanen zugrundeliegende Thema einer
narzisstischen Sucht nach Aufmerksamkeit eine aktuelle und politische
Dimension. Karl Ove Knausgård fasst das Verhältnis von Erinnerung und
erzählerischer Form auf modellhafte Weise neu und erzeugt mit seiner
ins Extrem getriebenen Selbstentblößung eine Sogwirkung, der sich
kaum ein Leser entziehen kann."
Karl Ove Knausgård wurde am 6. Dezember 1968 in Oslo geboren. Er
studierte Kunstgeschichte und Literatur an der Universität Bergen.
Für sein literarisches Debüt wurde er 1998 mit dem norwegischen
Kritikerpreis ausgezeichnet. Mit seinem Roman "Alles hat seine Zeit"
wurde Knausgård 2007 erstmals auch ins Deutsche übersetzt. 2009
erschienen die ersten Bände seines umfassenden autografischen
Romanzyklus "Min Kamp", der in seinem Heimatland eine heftige Debatte
auslöste. 2011 erschien mit "Sterben" der erste Band in deutscher
Übersetzung, es folgten "Lieben" (2012), "Spielen" (2013), "Leben"
(2014) und, in diesem Jahr, "Träumen" (alle Werke im Luchterhand
Verlag, München). Im kommenden Jahr ist der sechste und letzte Band
geplant. Für "Sterben" wurde er mit dem Brageprisen, dem wichtigsten
Literaturpreis Norwegens, ausgezeichnet. Knausgårds Romane werden in
zahlreiche Sprachen übersetzt. Nicht zuletzt in den USA stieß sein
Werk auf große Resonanz, so dass er in wenigen Jahren zu einem der
weltweit bekanntesten skandinavischen Schriftsteller geworden ist. Er
lebt mit seiner Familie in Südschweden.
Karl Ove Knausgård ist der siebzehnte WELT-Literaturpreisträger
nach Haruki Murakami (2014), Jonathan Franzen (2013), Zeruya Shalev
(2012), Albert Ostermaier (2011), Claude Lanzmann (2010), Philip Roth
(2009), Hans Keilson (2008), Daniel Kehlmann (2007), Rüdiger
Safranski (2006), Yasmina Réza (2005), Amos Oz (2004), Jeffrey
Eugenides (2003), Leon de Winter (2002), Pat Barker (2001), Imre
Kertész (2000) und Bernhard Schlink (1999). Der mit 10.000 Euro
dotierte Preis erinnert an Willy Haas, der 1925 "Die literarische
WELT" gründete. Ausgezeichnet werden ein einzelnes Buch oder ein
literarisches Gesamtwerk. Zur Jury gehören der britische Verleger
Lord George Weidenfeld, Cornelius Tittel, Creative Director der
WELT-Gruppe und Chefredakteur des Kunstmagazins BLAU, sowie Richard
Kämmerlings, Leiter der "Literarischen WELT".
Pressekontakt:
Bianca-Maria Dardon Mota /
Tel: +49 30 2591 77641 /
bianca.dardon(at)axelspringer.de
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Datum: 18.09.2015 - 02:00 Uhr
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