Den digitalen Strukturwandel gewinnen: Die Zukunft des Foto- und Imagingmarktes als digitalesÖkosystem (FOTO)

(ots) -
Der aktuelle digitale Strukturwandel erhöht den Druck auf
traditionelle Branchen deutlich. So auch auf die Foto- und
Imagingbranche. Der digitale Wandel fordert tiefgreifende
Strukturreformen auf allen Ebenen des Marktes: Von den Anbietern bis
hin zu den Nutzern und Konsumenten - und zurück. Dieser
Herausforderung wird sich der Photoindustrie-Verband zusammen mit der
photokina in den kommenden Monaten und Jahren offensiv stellen.
Der technologische Fortschritt der vergangenen Dekade im Bereich
der Internettechnologien ist atemberaubend: Mobiles Internet,
Predictive Analytics, humanoide Robotik, Hologramme und HoloLenses,
3D-Druck für private Haushalte, webbasierte Kontaktlinsen für
Diabetiker, Drohnen und Heißluftballons, die offenes W-LAN zur Erde
senden, sowie autonom fahrende Fahrzeuge sind nur einige Beispiele
für den Beginn des digitalen gesellschaftlichen Wandels. Viele dieser
Innovationen - und das ist eine sehr gute Nachricht - wären ohne
Imagingtechnologien nicht möglich.
Dennoch: Wertschöpfung und Monetarisierung sind in den vergangenen
Jahren großenteils an den traditionellen Unternehmen der Foto- und
Imagingbranche vorbeigelaufen. Dazu gehört der Verkauf von
Smartphones als Kamera-Ersatz, neue Produktkategorien wie Action Cams
oder auch der Aufbau und die Kontrolle der Bildkommunikation durch
internationale Konzerne wie Apple, Google, Yahoo und andere. Diese
neuen Marktakteure aus dem Nicht-Imagingsektor verstehen die Sprache
des Internets nahezu perfekt. Es sind vor allem diese kaum
regulierten digitalen Ökosysteme und Imtechs (web- und appbasierte
Unternehmen mit Imagingprodukten und -dienstleistungen), die mit
ihren Plattformen und ihren ausgefeilten Walled Garden-Strategien
(Angebote an die Verbraucher in eigenen Software-Welten als
"geschützte Gärten", beispielsweise Google Chrome)
branchenübergreifend die Märkte erobern. Ihr Erfolgsrezept basiert
auf dem harmonischen Ineinandergreifen von Hard- und Software: Durch
die optimale Verzahnung werden die plattformverwöhnten Konsumenten
mit attraktiven Produkten und Diensten bequem, global und aus einer
Hand umworben und bedient.
"Warum sollen etablierte Unternehmen der Foto- und Imagingbranche
nicht auch eigene digitale Ökosysteme schaffen können?", fragt Rainer
Führes, Vorsitzender des Photoindustrie-Verbandes. "Um die Branche
zukunftsfähig zu machen, gilt es jetzt, die Welt der digitalen
Ökosysteme für die etablierten Anbieter des Foto- und Imagingmarktes
zu erschließen. Die Transformation in ein eigenes,
plattformbasiertes, digitales Gesamtsystem bietet viele Vorteile:
Neben einem bequemen Zugang zu einer Vielzahl an personalisierten
Produkten und Diensten, auch von externen Anbietern, sowie einer
sicheren IT-Umgebung kann sich der Kunde interaktiv in diverse,
nutzenstiftende Netzwerke einbringen." Kognitive, selbstlernende
Systeme leisten dem künftigen digitalen Ökosystem wertvolle Dienste.
Rainer Führes: "Die Foto- und Imagingbranche will bei diesen
Prozessen nicht nur die Basis-Technologien liefern, sondern aktiv
deren Verlauf mitbestimmen und Felder zukünftiger Monetarisierung
erschließen. Es geht nicht mehr darum, bestehende Geschäftsbereiche
und Branchenteile gegen Angreifer zu verteidigen, sondern von der
bekannten, stabilen Plattform aus ein neues, digitales Ökosystem zu
schaffen."
Erste Ansätze könnten sein: Seit einigen Jahren geht es vielen
Konsumenten nicht mehr um den Besitz von (digitalen) Produkten,
sondern nur noch um den Zugang zu diesen. Heute streamen die
Verbraucher Musik und Filme und laden sie nicht mehr auf ihre
Endgeräte. Auch physische Güter wie Fahrzeuge, Fahrräder oder die in
diesem Zusammenhang gern genannte Bohrmaschine lassen sich ohne den
eher kostenintensiven Besitzstatus miteinander teilen. Warum nicht
auch Foto- und Imagingprodukte teilen und nur für ihre Nutzung
zahlen? Diese Entwicklung der (digitalen) Mobilität wird unter dem
Begriff "Share Economy" diskutiert.
Viele traditionelle Unternehmen stammen aus der analogen Welt und
arbeiten derzeit unter Hochdruck an eigenen
(Digitalisierungs-)Strategien, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Der
digitale Wandel fordert dabei grundlegende Strukturreformen mit
umfassenden Anpassungen. Wieso sollten sich Imagingunternehmen nicht
zu einem digitalen Ökosystem wandeln, um ihre Kunden mit einer
Vielfalt an Produkten und Dienstleistungen stärker und aus einer Hand
an sich zu binden? Damit wären sie in der Lage, mit mehr
Durchschlagskraft im Wettbewerb zu agieren, um den neuen
Marktakteuren aus dem technologiegetriebenen Nicht-Imagingsektor mit
deren eigenen Strategien die Stirn zu bieten: Mit adäquaten Lösungen,
um bestehende Geschäftsmodelle an die Moderne anzupassen und neue
Modelle zu erfinden. Die Foto- und Imagingunternehmen können moderne
Schlüsseltechnologien wie algorithmen- und datenbasierte, kognitive,
selbstlernende Systeme einsetzen, um für mehr Kunden Nutzen zu
stiften und sie damit an sich zu binden. Die Transformation zu
digitalen und offenen Plattformen bietet daher eine attraktive und
lukrative Lösung, wenngleich die Reform bestehender Strukturen
weitaus anstrengender sein wird als der Neustart auf der grünen
Wiese.
Aus Sicht der Foto- und Imagingindustrie sind auch die Aktivitäten
vieler Start-Ups und Nischenanbieter (z.B. Crowdinvesting- und
Lending-Plattformen, Micro Payment-Anbieter) zu begrüßen, denn ihre
agilen Markteintritte sorgen für notwendige innovative Impulse im
Wettbewerb um internetbasierte Technologien. Diese sollten wir
nutzen. Denn viele Start-Ups und Nischenanbieter suchen strategische
Allianzen mit größeren Unternehmen, um deren Infrastruktur, Erfahrung
und Kundenreichweite für sich nutzbar zu machen. Am Ende profitieren
sowohl die Netzgiganten, die etablierten Unternehmen, die Start-Ups,
aber auch die Konsumenten, weil ihr Angebot an Produkten und Diensten
immer vielfältiger wird - eine quasi "win-win-win-Situation".
Künftig werden nicht mehr die Kompetenz und der Erfahrungsschatz
eines einzelnen Akteurs in abgeschotteten Märkten relevant sein,
sondern die intelligente Verbindung der diversen Infrastrukturen,
Fertig- und Fähigkeiten unterschiedlicher Marktteilnehmer. Durch die
jeweiligen Kollaborationen profitiert am Ende auch der Konsument. Ihm
stiftet diese Entwicklung einen maximalen Nutzen, weil ihm durch die
diversen strategischen Allianzen ein weitaus vielfältigeres Angebot
an Produkten, Diensten und Prozessen zur Verfügung steht. Durch den
Einsatz einheitlicher und gemeinsam vereinbarter Standards kann die
Verknüpfung bzw. der Austausch von Hard- und Software über offene
Schnittstellen gelingen. Somit entstehen neue konsumentenorientierte
Leistungsbündel diverser Anbieter über verschiedenste Branchen und
Märkte hinweg bis hin zur Vermarktung des gemeinsam entstandenen
digitalen Ökosystems.
Traditionelle Foto- und Imagingunternehmen haben jetzt die Chance,
sich den Herausforderungen des digitalen Strukturwandels so zu
stellen, dass sie nicht nur aus der Defensive heraus reagieren,
sondern als ernstzunehmende und innovative Marktteilnehmer
wahrgenommen werden, die an der Neugestaltung der Branche aktiv
teilnehmen. Die Transformation in ein digitales Ökosystem fordert an
dieser Stelle eine effektive, alternative Strategie, die es umgehend
gemeinsam zu entwickeln gilt.
Rainer Führes fasst zusammen: "Wir werden in den kommenden Monaten
und Jahren mit allen Marktteilnehmern eine solche Transformation in
ein digitales Ökosystem definieren und auf den Weg bringen. Die
photokina, zweijährlich stattfindende Leitmesse der Foto- und
Imagingbranche, wird 2016 ebenfalls der Neugestaltung des Marktes
Rechnung tragen und diese entsprechend abbilden. Wir sehen in dem
digitalen Strukturwandel mit seinen Prozessen die große Chance,
unseren eigenen Markt neu zu definieren und nachhaltiges Wachstum zu
sichern."
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Telefon: 0 69/25 56-14 07
E-Mail: info(at)photoindustrie-verband.de
www.photoindustrie-verband.de
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Datum: 21.08.2015 - 03:48 Uhr
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