Umweltministerin Hendricks erteilt Umweltbundesamt einen Maulkorb beim Mehrwegschutz
(ots) - Abgabe in Höhe von 20 Cent auf Getränkedosen und 
Einwegflaschen adäquate Antwort auf den Mehrweg-Ausstieg von 
Coca-Cola
   Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) stützt die Präsidentin des 
Umweltbundesamtes Maria Krautzberger, die am Wochenende eine 
Lenkungsabgabe in Höhe von 20 Cent auf Einweg-Getränkeverpackungen 
ins Gespräch gebracht hat. Für den Umwelt- und 
Verbraucherschutzverband ist es völlig überraschend, dass die 
Bundesumweltministerin Barbara Hendricks dem Umweltbundesamt in den 
Rücken gefallen ist, indem sie eine Abgabe auf Einweg als wirksamstes
Instrument zum Schutz des weltweit größten Mehrwegsystems ablehnt. 
Dies ist eine Entscheidung zu Lasten von 150.000 grünen 
Arbeitsplätzen und 14.000 mittelständischen Mehrweg-Betrieben, die 
einen entscheidenden Beitrag für den Klimaschutz leisten.
   Der amerikanische Erfrischungsgetränkekonzern Coca-Cola kämpft 
bereits seit Jahrzehnten weltweit gegen Umweltgesetze, unterstützt 
Kampagnen gegen die Pfandpflicht und kämpft gegen Mehrweg. In vielen 
europäischen Staaten hat sich Coca-Cola bereits von Mehrweg 
verabschiedet. Nur in Deutschland ist es dem Konzern bislang nicht 
gelungen, das von einer überwiegenden Mehrheit der Bevölkerung 
unterstützte und durch die Verpackungsverordnung geschützte 
Mehrwegsystem zu beseitigen. Frühere Angriffe von Coca-Cola auf das 
deutsche Mehrwegsystem wurden durch die ehemaligen 
Bundesumweltminister Klaus Töpfer, Angela Merkel, Jürgen Trittin und 
Sigmar Gabriel abgewehrt.
   Weil die Mehrwegquote durch den von Coca-Cola vorangetriebenen 
Mehrwegausstieg erdrutschartig zu sinken droht, äußerte die 
Präsidentin des Umweltbundesamtes, Maria Krautzberger, dass eine 
Abgabe auf Einweggetränkeverpackungen nicht mehr auszuschließen sei. 
Stunden später wurde sie jedoch von Bundesumweltministerin Hendricks 
zurückgepfiffen. Diese ließ verkünden, dass eine Einwegabgabe nicht 
notwendig sei.
   "Es ist ein einmaliger Vorgang, dass die aktuelle Umweltministerin
Hendricks dem Umweltbundesamt beim Mehrwegschutz in den Rücken fällt.
Anstatt das deutsche Mehrwegsystem zu verteidigen, unterstützt 
Hendricks faktisch Coca-Cola und andere internationale 
Einwegkonzerne, die das deutsche Mehrwegsystem schleifen wollen. 
Umweltministerin Hendricks sollte sich ein Beispiel an vier ihrer 
Vorgänger nehmen, die Coca-Cola erfolgreich zu einem 
mehrwegfreundlichen und rechtskonformen Handeln gezwungen haben", 
erklärt der DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch.
   Um das umweltfreundliche deutsche Mehrwegsystem zu stabilisieren, 
sind nach Auffassung des Umweltschutzverbandes, zusätzlich zum 
geltenden Einwegpfand, die Einführung einer Abgabe in Höhe von 20 
Cent auf unökologische Einweg-Getränkeverpackungen und eine Regelung 
zur klaren Kennzeichnung von Einweg und Mehrweg auf der Verpackung 
notwendig. Nur so kann das gesetzlich festgelegte Ziel von 80 Prozent
ökologisch vorteilhafter Getränkeverpackungen überhaupt noch erreicht
werden.
   "Die Einführung einer Lenkungsabgabe ist nicht neu, sondern ein 
bewährtes und bereits existierendes Modell in Deutschland. So wurde 
2004 eine zusätzlich zum Einwegpfand zu erhebende Lenkungsabgabe auf 
Alkopops erhoben. Dadurch konnten diese für die Jugend schädlichen 
Getränke erfolgreich zurückgedrängt werden. Genauso würden die 20 
Cent Lenkungsabgabe auf unökologische Einweggetränkeverpackungen 
wirken", sagt der DUH-Bereichsleiter für Kreislaufwirtschaft Thomas 
Fischer. Durch eine Abgabe würden Getränke in unökologischen 
Einweg-Getränkeverpackungen teurer und die Verbraucher würden auf das
Angebot in Mehrweg ausweichen. Dadurch würden vor allem regionale 
Produkte gefördert und grüne Arbeitsplätze geschaffen.
   Mit der eingeleiteten Umstellung auf Einweg und dem erhofften 
Zusammenbruch des deutschen Mehrwegsystems möchte Coca-Cola nicht nur
bei sich mehr als 1.000 grüne Arbeitsplätze abbauen und so den Profit
zu Lasten der Umwelt weiter steigern. Es geht auch um einen 
Verdrängungskampf gegen die überwiegend mittelständischen deutschen 
Limonaden- und Saftabfüller, Brauereien, Mineralbrunnen und 
Getränkefachhändler.
Pressekontakt:
Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer
Mobil: 0171 3649170, E-Mail: resch(at)duh.de
Thomas Fischer, Leiter Kreislaufwirtschaft 
Tel.: 030 2400867-43, Mobil: Mobil: 0151 18256692, E-Mail: 
fischer(at)duh.de 
Ann-Kathrin Marggraf, Pressestelle
Tel.: 030 2400867-21, E-Mail: marggraf(at)duh.de 
DUH im Internet: www.duh.de, Twitter: https://twitter.com/Umwelthilfe
      
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Datum: 03.03.2015 - 04:50 Uhr
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