Accenture-Studie: Hohe Erwartungen und leicht zu enttäuschen - 
Deutsche Verbraucher sind extrem anspruchsvoll
(ots) - Deutsche Unternehmen haben große 
Schwierigkeiten, mit den Ansprüchen ihrer zunehmend vernetzten und 
online-affinen Kunden Schritt zu halten. Zu diesem Ergebnis kommt die
aktuelle Verbraucherstudie des Managementberatungs-, Technologie- und
Outsourcing-Dienstleisters Accenture. Befragt wurden weltweit mehr 
als 23.000 Konsumenten hinsichtlich ihrer Zufriedenheit mit 
Marketing-, Vertriebs- und Servicekanälen sowie ihrer Loyalität, 
darunter 1.201 aus Deutschland.
   Demnach nutzen die deutschen Verbraucher zunehmend digitale 
Kanäle, denken immer öfter über einen Wechsel nach und sind bereit, 
auch branchenfremde Anbieter zu akzeptieren. Im Vergleich zu anderen 
Ländern ist die Erwartungshaltung hierzulande besonders hoch. 
Deutsche Konsumenten wünschen sich eine möglichst einfache 
Geschäftsabwicklung, kompetente Beratung, schnelle Problemlösungen 
und günstige Preise. Gleichzeitig sind sie auch schneller enttäuscht,
wenn ihre Wünsche unerfüllt bleiben und weisen mehrheitlich (59%) 
eine deutlich höhere Wechselbereitschaft auf als noch vor zehn 
Jahren.
   Mehr als jeder Zweite (54%) hat im letzten Jahr in Deutschland 
mindestens einem Anbieter den Rücken gekehrt. Am stärksten betroffen 
waren der Einzelhandel (16%) sowie die Mobilfunk- (14%) und 
Telekommunikationsbranche (12%), gefolgt von den Banken (10%). 
Wichtigste Gründe waren Unzufriedenheit mit dem Service (54%) sowie 
verlorenes Vertrauen in das Unternehmen (46%). Gerade in der 
intelligenten Vernetzung zwischen physischen und digitalen 
Kontaktpunkten mit dem Kunden liegt ein Schlüssel für ein 
verbessertes Kundenerlebnis. Inzwischen sind drei der fünf 
meistgenutzten Informationskanäle digital und auch bei der Suche nach
Angeboten nutzt die große Mehrheit (83%) mindestens einen 
Online-Kanal. Allerdings ist nur etwas mehr als die Hälfte (53%) der 
Verbraucher davon überzeugt, dass die Anbieter digitale, mobile und 
soziale Plattformen sowie traditionelle Vertriebswege effektiv 
miteinander vernetzen.
   "Angesichts der großen Anzahl unzufriedener Kunden könnte man 
meinen, die Marktteilnehmer würden sich um diese reißen. Allerdings 
verschlafen viele Unternehmen die Chance, die Bedürfnisse dieses 
neuen Verbrauchertypus, der ständig online ist, zu bedienen und 
bestärken durch Untätigkeit deren Wechselbereitschaft noch 
zusätzlich", sagt Sven Drinkuth, Geschäftsführer in der 
Strategieberatung bei Accenture und Leiter des Bereichs Vertrieb und 
Kundenservice. "Zwar erkennen Unternehmen die digitalen 
Möglichkeiten, sie scheitern jedoch regelmäßig daran, die Ursachen 
der Umsetzungs- und Anwendungsprobleme anzupacken. Dabei geht es 
nicht darum, dasselbe nur besser zu machen, sondern die langfristige 
Kundenbeziehung über alle Kanäle hinweg neu zu definieren."
   Hohe Erwartung, schnelle Enttäuschung
   Gerade der deutsche Kunde zeichnet sich durch besonders hohe 
Ansprüche aus. Der Preis spielt dabei nicht mehr die Hauptrolle. 
Wesentliche Zufriedenheitsfaktoren wie die Einfachheit Geschäfte zu 
machen (35%), die Vertrauenswürdigkeit der Unternehmen (32%), sowie 
Produktpalette (29%) und Produktqualität (29%) haben gegenüber dem 
Preis-/Leistungsaspekt (29%) aufgeholt und rangieren zwischen zwei 
und sechs Prozentpunkten über dem Niveau vergleichbarer Märkte. 
Aufgrund ihrer Erwartungshaltung sind Kunden schnell frustriert, wenn
Unternehmen dieser nicht gerecht werden. Dabei hat sich die Lage in 
Deutschland in den vergangenen Jahren sogar zugespitzt. So hat sich 
der Frustrationsgrad bei den drei wichtigsten Ursachen "falsche 
Versprechungen", "unzureichender Datenschutz" und "Betreuung durch 
vermeintlich unqualifizierte Mitarbeiter" im Vergleich zum Vorjahr 
noch einmal erhöht und liegt teilweise bei weit über 80%. Zugleich 
wächst der Wunsch nach Multikanalität. Fehlende Möglichkeiten auf 
Informationen oder Produkte über den bevorzugten Vertriebsweg 
zuzugreifen, verzeichnen den größten Anstieg bei den 
Frustrationsfaktoren (von 42% auf 59%).
   "Im Vergleich zu Konsumenten in anderen reifen Märkten sind die 
Deutschen besonders anspruchsvoll. ''Geiz ist geil'' scheint jedoch der
Vergangenheit anzugehören. Der Preis allein steht nicht mehr im 
Vordergrund. Die Kunden erwarten grundsätzlich eine hohe Qualität und
sind schnell zu enttäuschen", sagt Sven Drinkuth. "Dies öffnet Tür 
und Tor für neue Wettbewerber, die mit stark kundenorientierten 
Servicemodellen genau diese kritischen Faktoren besser adressieren. 
Gerade hierzulande muss die Quintessenz für die Unternehmen lauten: 
Höre auf die Wünsche Deiner Kunden. Schließlich sagen 72% derjenigen,
die einen Anbieter gewechselt haben, dass sie hätten gehalten werden 
können, bei zwei Dritteln von ihnen allein durch eine sofortige 
Problemlösung."
   Nahtloser Kundenservice als Erfolgsfaktor
   Auch der deutsche Kunde agiert zunehmend digital. Dabei bewegt 
sich die Zufriedenheit mit den Onlineservicekanälen, einschließlich 
Text/Video Chat, mobilen Applikationen, Reviews auf Webseiten und 
Foren von Dritten sowie Social Media auf hohem Niveau. Insbesondere 
für Servicekontakte ist die Zufriedenheit mit der 
Unternehmenswebseite massiv gestiegen (von 20% auf 43%). Insofern 
scheinen sich die Investitionen der letzten Jahre an dieser Stelle 
auszuzahlen. Dennoch verharrt die Anwendungsrate digitaler Kanäle bei
Servicekontakten mit 60% im Vergleich zur Informationssuche noch auf 
niedrigem Niveau. Das Fehlen notwendiger Informationen über die 
jeweiligen Kanäle, das geringe Vertrauen in die Technologie sowie die
Unkenntnis über Zugang und Nutzung der neuen digitalen 
Kontaktmöglichkeiten sind nur einige der Hürden, die Anbieter aus dem
Weg räumen müssen, um den nächsten Schritt Richtung Digitalisierung 
gehen zu können.
   "Obwohl den meisten Unternehmen die Bedeutung der Digitalisierung 
bewusst ist, entwickeln nur die wenigsten umfassende Strategien, um 
digitale Kanäle in ihre bisherige Kundenservicestruktur zu 
integrieren", sagt Sven Drinkuth. "Dienstleister, die eine nahtlose 
Kundenerfahrung zwischen digitalen und analogen Kanälen ermöglichen, 
werden nicht nur die Bindung der Bestandkunden stärken, sondern auch 
viele Neukunden von den Wettbewerben zu sich herüberziehen können - 
die Grundlage für das Wachstum von morgen."
   Über die Studie:
   Der Global Consumer Pulse Research von Accenture ist eine 
jährliche Erhebung, welche die Kundeneinstellungen gegenüber der 
Marketing-, Vertriebs- und Servicepraxis der Unternehmen sowie das 
Kundenverhalten analysiert. Für die aktuelle Untersuchung wurden 
23.665 Konsumenten aus 34 Ländern online befragt. Betrachtet wurden 
dabei Argentinien, Australien, Belgien, Brasilien, Chile, China, 
Dänemark, Finnland, Frankreich, Großbritannien, Deutschland, Indien, 
Indonesien, Irland, Italien, Japan, Kanada, Malaysia, Mexiko, 
Niederlande, Norwegen, Philippinen, Polen, Russland, Singapur, 
Südafrika, Spanien, Schweden, Thailand, Tschechische Republik, 
Türkei, Vereinigte Arabische Emirate und die USA. Die Befragten 
sollten ihre Erfahrungen in elf Branchenbereichen mitteilen, darunter
Hotellerie, Lebensversicherung, Sach- und Unfallversicherung, 
Einzelhandel, Unterhaltungselektronik, Retail Banking und 
Finanzdienstleistung, Telekommunikation, Versorgungsdienstleister 
sowie Gesundheitswesen.
Pressekontakt:
Accenture
Dr. Thomas Wittek
Telefon +49 6173 94- 63105
Mobil +49 175 57- 63105
thomas.wittek(at)accenture.com
      
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Datum: 26.02.2015 - 06:45 Uhr
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