DFL Deutsche Fußball Liga GmbH: 27-2014/
Ligaverband wird gegen Bremer Beschluss alle juristischen Möglichkeiten ausschöpfen
(ots) - Unverständnis mit Blick auf Entscheidung zur 
Bezahlung von Polizei-Einsätzen
   Liga-Präsident Dr. Rauball: Vorgehen mit verfassungsrechtlichen 
Grundsätzen nicht vereinbar
   Lösungsorientierter Dialog zwischen Innenministerkonferenz und 
deutschem Sport wird ignoriert
   Mit großem Unverständnis hat der Ligaverband der 36 deutschen 
Profi-Clubs die Entscheidung des Bremer Senats zur Bezahlung von 
Polizei-Einsätzen zur Kenntnis genommen. Trotz öffentlicher Mahnungen
führender Bundes- und Landespolitiker in den letzten Tagen sowie 
zahlreicher Dialog-Angebote des Fußballs hat sich die Landesregierung
des Stadtstaates für einen verfassungsrechtlich unhaltbaren Weg 
entschieden. Sollte der vorgelegte Entwurf von der Bremer 
Bürgerschaft verabschiedet und umgesetzt werden, wird sich der 
Ligaverband mit allen juristischen Mitteln zur Wehr setzen.
   "Der Bremer Alleingang ist mit unseren verfassungsrechtlichen 
Grundsätzen nicht vereinbar. Die Gewährleistung der öffentlichen 
Sicherheit ist unabhängig von der Kassenlage der öffentlichen 
Haushalte allein Aufgabe des Staates, zumal Fußball-Vereine und 
-Verbände keinesfalls Verursacher oder Veranlasser von Gewalt sind. 
Falls Bremen diesen Weg beschreitet, wird der Ligaverband daher in 
Abstimmung mit dem SV Werder Bremen alle rechtlichen Möglichkeiten 
ausschöpfen", sagt Liga-Präsident Dr. Reinhard Rauball.
   Verfassungsrechtlich ist die gebührenrechtliche Heranziehung eines
Einzelnen nur zulässig, wenn er durch eine konkrete öffentliche 
Leistung einen besonderen Vorteil gegenüber der Allgemeinheit erhält.
Dies ist weder beim Ligaverband noch beim SV Werder Bremen der Fall. 
Denn der Polizeieinsatz dient der Wahrung der öffentlichen Sicherheit
und damit dem Interesse der Allgemeinheit.
   "Das Bremer Anliegen kommt einer Blanko-Vollmacht zur 
willkürlichen Belastung Einzelner gleich. Augenscheinlich geht es 
nicht in erster Linie darum, Probleme zu lösen, sondern 
Haushaltslöcher zu stopfen. Die mit der Innenministerkonferenz 
vereinbarten und zu großen Teilen bereits umgesetzten Maßnahmen des 
Fußballs zur Prävention und Einzeltäter-Aufklärung werden völlig 
ignoriert. Offensichtlich wird ein jahrelanger Rechtsstreit in Kauf 
genommen, ohne die politischen, sportpolitischen und 
gesellschaftlichen Auswirkungen zu erkennen", erklärt Dr. Rauball: 
"Im Übrigen ist es Augenwischerei, wenn angeblich nur Ligaverband und
DFL für die Bremer Forderung herangezogen werden sollen und nicht der
SV Werder als Sympathie-Träger der Stadt. Tatsache ist, dass 96 
Prozent der Medienerlöse der DFL nicht bei Ligaverband oder DFL 
verbleiben."
   Der organisierte Sport in Deutschland hatte sich zuletzt in einem 
gemeinsamen Appell von Deutschem Olympischen Sportbund (DOSB), 
Deutschem Fußball-Bund (DFB) und Ligaverband gegen das Vorgehen des 
Bremer Senats gewandt. Auch Bundesinnenminister Thomas de Maiziere 
und einige Landesinnenminister haben erst kürzlich ihre Bedenken 
gegen die Bremer Initiative geäußert. Im Bewusstsein um seine 
gesellschaftliche Verantwortung hatte der Fußball im Dialog mit der 
Innenministerkonferenz der Bundesländer (IMK) seine 
Kooperationsbereitschaft immer wieder unter Beweis gestellt. Unlängst
haben DFB und Liga die Ausgaben für die präventive Fan-Arbeit im 
Einvernehmen mit den Innenministern auf mehr als zehn Millionen Euro 
jährlich erhöht. Hinzu kommt, dass die Clubs eigenverantwortlich für 
die Sicherheit in den Stadien sorgen und dafür jährlich einen 
zweistelligen Millionenbetrag investieren. Das gemeinsame Miteinander
im Sinne der Sache wurde zudem im Mai dieses Jahres bei einem Treffen
von DFB und DFL mit dem IMK-Vorsitzenden Ralf Jäger sowie den 
Landesinnenministern aus Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern, 
Boris Pistorius und Lorenz Caffier, noch einmal ausdrücklich 
bestätigt.
   Der Vorwurf, der Sport würde Gewinne privatisieren und Kosten auf 
die Gemeinschaft umlegen, ist auch wissenschaftlich nicht haltbar. 
Laut einer Studie des Instituts für Sportökonomie und Sportmanagement
der Deutschen Sporthochschule Köln aus dem Jahr 2013 liegt der Anteil
des Sports am Bruttoinlandsprodukt mit 3,7 Prozent ähnlich hoch wie 
der Wert des gesamten Versicherungsgewerbes. Rund 1,8 Millionen 
Menschen haben demnach durch sportbezogene Aktivitäten einen 
Arbeitsplatz. Die sportbezogenen Einnahmen des Staates sind nach 
Angaben der Studie knapp fünf Milliarden Euro höher als die 
sportbezogenen Ausgaben der öffentlichen Hand.
   Darüber hinaus ist der gesellschaftliche Wert des Fußballs auch 
als Gemeinschaftserlebnis unbestritten. Dies wurde gerade bei der 
Weltmeisterschaft mit den Spielern aus der Bundesliga bzw. Profis, 
die in den Nachwuchsleitungszentren der Clubs ausgebildet wurden, 
noch einmal eindrucksvoll unterstrichen.
Pressekontakt:
DFL Deutsche Fußball Liga GmbH
Telefon: 069 - 65005 - 333
Fax:     069 - 65005 - 557
E-Mail:  presse(at)bundesliga.de
      
Themen in dieser Pressemitteilung:
Unternehmensinformation / Kurzprofil:
Datum: 22.07.2014 - 07:15 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 1087381
Anzahl Zeichen: 0
Kontakt-Informationen:
Ansprechpartner:
Stadt:
Frankfurt
Telefon:
Kategorie:
Fussball
Anmerkungen:
Diese Pressemitteilung wurde bisher 28 mal aufgerufen.
Die Pressemitteilung mit dem Titel:
"DFL Deutsche Fußball Liga GmbH: 27-2014/
Ligaverband wird gegen Bremer Beschluss alle juristischen Möglichkeiten ausschöpfen
"
steht unter der journalistisch-redaktionellen Verantwortung von
DFL Deutsche Fußball Liga GmbH (Nachricht senden)
Beachten Sie bitte die weiteren Informationen zum Haftungsauschluß (gemäß TMG - TeleMedianGesetz) und dem Datenschutz (gemäß der DSGVO).







