Westdeutsche Zeitung: Bundestrainer Löw geht größtes Risiko =
von Olaf Kupfer
(ots) - Gestern meldete sich Oliver Bierhoff zu Wort. 
Ihn störe die Art der Kritik an den Leistungen der deutschen 
Fußball-Nationalmannschaft. "In Deutschland hast du das Gefühl, das 
drückt so runter", sagte der Teammanager. Die Botschaft: Nun lasst 
uns doch erst mal machen, meckern könnt ihr danach ja immer noch. In 
der Tat: Deutschland steht im WM-Viertelfinale. Mal wieder, und wenn 
nichts ganz Außergewöhnliches passiert, wird die Mannschaft von 
Bundestrainer Joachim Löw auch heute gegen Frankreich eine gute 
Chance haben. Dass das allein in dieser Republik aber nicht auch den 
letzten Universitätsprofessor in den schwarz-rot-goldenen Autokorso 
treibt, ist nur zu einem geringen Teil einer ausgeprägten deutschen 
Nörgelmentalität zu verdanken. Zum weit größeren Teil ist das 
selbstverschuldet. Das beginnt mit der seltsamen Wagenburgmentalität 
dieser Nationalelf. Die sich den Fans in Südtirol so wenig geöffnet 
hat wie sie in Brasilien wenig Gelassenheit ausstrahlt. Und die - 
indirekt - zuletzt durch Per Mertesacker im ZDF-Interview verkündet 
hat: Wie uns zu begegnen ist, das, bitte schön, entscheiden noch 
immer wir selbst. "Was wollen Sie jetzt von mir?" Zu einer WM gehören
auch 80 Millionen Bundestrainer, aus der Anteilnahme der Anhänger 
schöpft der DFB seine Millionenbeträge für erbaute Hotelanlagen in 
Santo André oder Prämien für Erreichtes. Sie denken mit, sie feiern -
und sie kritisieren. Und notieren, dass sich Joachim Löw nicht zum 
ersten Mal angreifbar macht. Mit der Personalie Mustafi etwa, der 
erst ausgemustert und dann nachnominiert wurde - um dann als erste 
Alternative auf drei WM-Einsätze zu kommen. Mit Philipp Lahm, der im 
Mittelfeld spielt, obwohl es an WM-reifen Außenverteidigern fehlt. 
Mit dem Festhalten an Götze und Özil, die zusammen kaum 
funktionieren, aber doch auflaufen. Kurzum: Löw hält so lange an 
seinem einmal erdachten System fest, bis er entweder gefeierter 
Weltmeister ist - und es allen gezeigt hat. Oder aber bis seine 
waghalsige Taktik schief geht. Dann wird eine längst aufgebaute Welle
der Entrüstung durchs Land rollen, die den Bundestrainer hinwegspült.
In diesem Fall wäre es sehenden Auges passiert.
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Datum: 03.07.2014 - 13:30 Uhr
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