Exportklima in der Ernährungsindustrie auf Rekordhoch - Hohe Erwartungen an EU-USA-Freihandelsabkommen
(ots) - 
   Extra: Analyse Exportbarometer 2010 - 2014
   Vier erfolgreiche Jahre der Erhebung des BVE-PwC-Exportbarometers 
der deutschen Ernährungsindustrie sind der aktuelle Anlass, die 
wichtigsten Ergebnisse aus neun Befragungswellen in einer kompakten 
Übersicht zu veröffentlichen. Die Analyse Exportbarometer der 
deutschen Ernährungsindustrie 2010 - 2014 zeigt die beachtliche 
Prognosefähigkeit der regelmäßigen Stimmungsumfrage. Der langfristige
Vergleich macht deutlich, dass mit einer Verbesserung des 
Exportklimas auch der Exportanteil in der Branche steigt.
   Ab Juli 2014 gibt es zu der umfassenden Analyse auch ein 
Online-Tool, mit dem grafische Auswertungen auf Basis der gewünschten
Indikatoren individuell erstellt werden können. Unternehmen der 
Ernährungsindustrie können so ihre eigene Lage und Entwicklung der 
der Branche gegenüberstellen. Zu den Indikatoren zählen die 
Geschäftslage, die Geschäftserwartungen, das Exportklima und die 
Exportwerte. Sie sind für jede Teilbranche und für verschiedene 
Zeithorizonte verfügbar.
   Exportbarometer Mai 2014
   Das Exportklima in der Ernährungsindustrie hat im Mai 2014 ein 
Rekordhoch erreicht. Das Ergebnis von +45 Punkten bedeutet eine 
Steigerung um 4 Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr und um 6 
Prozentpunkte gegenüber Mai 2010. Das heißt: Sowohl die Beurteilung 
der Geschäftslage, als auch die Erwartungen an das Exportgeschäft 
legten deutlich zu. In den einzelnen Teilbranchen der 
Ernährungsindustrie gab es nur leichte Abweichungen vom positiven 
Gesamttrend des Exportklimas, heterogener fielen die einzelnen 
Geschäftserwartungen aus. Stabil und mit moderaten 
Wachstumserwartungen zeigt sich das Exportgeschäft im EU-Binnenmarkt.
   Steigende Absätze werden insbesondere für den wichtigen 
EU-Zielmarkt Frankreich erwartet. Deutlich höhere Zuwachsraten 
versprechen sich die deutschen Lebensmittelexporteure von den 
Absatzmärkten außerhalb der EU, denn 81 Prozent der 
Lebensmittelhersteller exportieren ihre Produkte heute in 
Drittländer. Große und weiterhin wachsende Bedeutung haben dabei die 
Absatzmärkte China, die USA und die Schweiz. Vom EU-Binnenmarkt 
abweichende tarifäre, nicht-tarifäre und regulatorische Bestimmungen 
stellen dabei eine Herausforderung für den Lebensmittelexport dar. 
Hohe Erwartungen hegen die Unternehmen der deutschen 
Ernährungsindustrie deswegen an das Freihandelsabkommen zwischen der 
EU und den USA (Transatlantic Trade and Investment Partnership, 
TTIP). Über alle Branchen und Unternehmensgrößen hinweg werden 
steigende Exporte sowie positive Anreize für Beschäftigung, 
Innovationen und Investitionen erwartet. Gleichzeitig rechnen die 
Unternehmen mit sinkenden Kosten und einem geringeren 
Bürokratieaufwand im US-Exportgeschäft.
   "Die zunehmende Exportorientierung sichert der deutschen 
Ernährungsindustrie Wachstum und Beschäftigung und muss von der 
Politik weiter unterstützt werden. Um die internationale 
Wettbewerbsfähigkeit und die Exportchancen der Branche zu fördern, 
sind kostensenkende Handelsliberalisierungen notwendig. Besonders im 
Lebensmittelexportgeschäft außerhalb der EU entstehen dadurch 
wichtige Wachstumsimpulse. So sind die USA bereits heute einer der 
wichtigsten Absatzmärkte für deutsche Qualitätslebensmittel und 
deswegen will die exportorientierte Ernährungsindustrie das 
EU-USA-Freihandelsabkommen. Besonders kleine Unternehmen und die 
Verbraucher werden von TTIP profitieren. Dabei ist zu betonen, dass 
die Aufrechterhaltung von Standards ein beidseitiges Interesse ist 
und nur durch den gemeinsamen Dialog mehr erreicht werden kann", 
kommentiert Christoph Minhoff, Hauptgeschäftsführer der 
Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE), die 
aktuellen Ergebnisse des Exportbarometers der deutschen 
Ernährungsindustrie, das die Wirtschaftsprüfungs- und 
Beratungsgesellschaft PwC bereits zum neunten Mal im Auftrag der BVE 
erstellt hat.
   "Das Freihandelsabkommen birgt für viele Lebensmittelexporteure 
beachtliche Chancen - nicht nur in Bezug auf geringere Exportkosten, 
sondern auch auf höhere Umsätze, indem zum Beispiel neue 
Käuferschichten gewonnen werden. Mit Blick auf die unterschiedlichen 
Lebensmittelstandards in den USA wäre es für deutsche Hersteller 
interessant zu analysieren, in wie weit die US-Amerikaner bereit 
sind, für gentechnikfreie, biologisch oder nachhaltig erzeugte 
Lebensmittel mehr zu bezahlen. Denn dies ist bei mehr als der Hälfte 
der Konsumenten in Deutschland der Fall", erklärt Gerd Bovensiepen, 
Leiter des Geschäftsbereichs Handel und Konsumgüter von PwC in 
Deutschland und Europa.
   Freihandelsabkommen zwischen der EU und den USA sichert Wachstum
   Die Ernährungsindustrie setzt gut 69 Prozent ihrer 
transatlantischen Lebensmittelexporte in den USA ab, 2013 stieg der 
Ausfuhrwert der Branche auf ein Rekordhoch von 1,4 Mrd. Euro. Die USA
sind einer der attraktivsten Märkte außerhalb der EU, die Erwartungen
der exportorientierten Ernährungsindustrie an TTIP sind daher hoch. 
Nahezu die Hälfte (47 Prozent) der befragten Unternehmen erwarten von
TTIP wachsende Exporte in die USA. Auch werden positive Anreize für 
Produktinnovationen (40 Prozent), infrastrukturelle Investitionen (33
Prozent), und den Arbeitskräftebedarf (24 Prozent) erwartet. Diese 
Zuversicht spiegelt sich in allen Teilbranchen und über alle 
Unternehmensgrößenklassen wider, am meisten profitieren kleine und 
mittelständische Unternehmen von TTIP. 
   20 Prozent der befragten Lebensmittelexporteure gehen darüber 
hinaus von Kostensenkungen und 27 Prozent von einem verringerten 
Bürokratie- und Zeitaufwand im US-Exportgeschäft aus. Die eigenen 
Verkaufspreise wird TTIP nach Einschätzung der befragten 
Lebensmittelexporteure nahezu unverändert lassen.
   Durch die große Marktbedeutung einer EU-USA-Freihandelszone für 
den Weltmarkt soll TTIP laut Einschätzung der befragten 
Lebensmittelhersteller auch für den multilateralen Handel Vorteile 
bringen. Gut 60 Prozent der Unternehmen erwarten durch TTIP ein 
Wachstum ihrer weltweiten Exporte. 84 Prozent schätzen, dass sie 
durch TTIP ihre Wettbewerbsvorteile am Weltmarkt für Lebensmittel 
halten oder ausbauen können. Auch hier profitieren alle Branchen und 
Unternehmensgrößen.
   Entwicklung nach Absatzmärkten
   Die Ernährungsindustrie exportierte 2013 Lebensmittel im Wert von 
53,6 Mrd. Euro, 4,3 Prozent mehr als noch im Vorjahr. Dynamisches 
Wachstum generieren die Lebensmittelhersteller durch die Erschließung
neuer Absatzmärkte im Export. 79 Prozent der deutschen 
Lebensmittelexporte gehen dabei in die EU. Die wichtigsten 
Absatzmärkte sind nach Einschätzung der Unternehmen aktuell 
Frankreich, die Niederlande, Italien und Österreich. Das 
Wiedererstarken der europäischen Konjunktur verbessert auch die 
Absatzerwartungen in den wichtigen Exportmärkten der 
Ernährungsindustrie. Im Mai 2014 erwartet die Mehrzahl der befragten 
Lebensmittelexporteure für die kommenden sechs Monate leichte 
positive Zuwächse im EU-Exportgeschäft. Besonders zuversichtlich 
zeigen sich die Unternehmen dabei für den Absatz in Frankreich, 
Großbritannien, Österreich und den Niederlanden.
   Hohe Wachstumsraten versprechen besonders kauf- und konsumfreudige
Märkte außerhalb der EU, hier erschweren zusätzlich 
Einfuhrbestimmungen jedoch deutlich die Markterschließung. Im Mai 
2014 stieg der Anteil der Unternehmen mit Exporten in Drittländer um 
3 Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr. Die bedeutendsten Absatzmärkte
nach Einschätzung der Lebensmittelexporteure sind aktuell China, die 
USA und die Schweiz. Die Absatzchancen außerhalb der EU sehen die 
befragten Unternehmen positiv. Die größten Zuwächse werden weiterhin 
für das Exportgeschäft in China erwartet. Gedämpfte Absatzerwartungen
hegen die Lebensmittelexporteure aufgrund der geo-politischen 
Entwicklungen für Russland.
   Branchenergebnisse
   Die wertmäßig erfolgreichsten Exportgüter der Ernährungsindustrie 
sind Fleisch- und Milchprodukte sowie Süßwaren und Getränke. In den 
einzelnen Teilbranchen variieren die Einschätzungen zur Lage und den 
Erwartungen im Auslandsgeschäft zum Teil deutlich und abhängig von 
den jeweiligen saisonalen wie strukturellen Bedingungen im Export. Im
Vergleich zur Befragung im Mai 2013 verbesserte sich das Exportklima 
in den Branchen der Herstellung von Fleisch (+38 Punkte), Öl (+17 
Punkte), alkoholfreien Getränken (+5 Punkte), Backwaren (+1 Punkt) 
sowie Bier (+1 Punkt). Unverändert zeigte sich das Exportklima in der
Süßwarenbranche. Hauptsächlich saisonbedingt leicht eingetrübt hat 
sich das Exportklima hingegen in den Branchen der Herstellung von 
Feinkost und Fertiggerichten (-11 Punkte), Fleischwaren (-8 Punkte), 
Obst- und Gemüseprodukten (-3 Punkte) sowie Molkereiprodukten (-3 
Punkte).
   Für das Exportbarometer wurden vom 10. April bis 13. Mai 2014 rund
400 Geschäftsführer und Exportleiter befragt. Die Umfrage bietet 
einen umfassenden Überblick über die aktuelle Exportkonjunktur in der
Ernährungsindustrie und ihren Teilbranchen. Die Befragung wird vom 
Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz
gefördert. Das Export-Klima wird aus der Einschätzung der aktuellen 
Geschäftslage und der Erwartung für die nächsten sechs Monate 
errechnet. Theoretisch möglich sind Ergebniswerte auf einer Skala von
minus 100 (alle Befragten beurteilen sowohl die Lage als auch die 
Perspektiven negativ) bis plus 100 (alle Beurteilungen fallen positiv
aus).
   Das Exportbarometer der Ernährungsindustrie wird gefördert durch: 
Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft  aufgrund eines 
Beschlusses des Deutschen Bundestages
   Weitere Informationen erhalten Sie unter: 
   www.bve-online.de
   www.pwc.de/exportbarometer-mai2014 
   www.pwc.de/exportbarometer2014
Redaktionshinweis: 
Die BVE ist der wirtschaftspolitische Spitzenverband der deutschen  
Ernährungsindustrie. Seit ihrer Gründung 1949 vertritt sie 
erfolgreich die branchenübergreifenden Interessen der 
Lebensmittelhersteller gegenüber Politik, Verwaltung, Medien, 
Öffentlichkeit und Marktpartnern. In der BVE haben sich über 
Fachverbände und Unternehmen alle wichtigen Branchen der 
Ernährungsindustrie - von den alkoholfreien Getränken über Fleisch 
und Süßwaren bis hin zum Zucker - zusammengeschlossen.
PwC bietet branchenspezifische Dienstleistungen in den Bereichen 
Wirtschaftsprüfung, Steuer- und Unternehmensberatung. Dort schaffen 
wir für unsere Mandanten den Mehrwert, den sie erwarten. Mehr als 
184.000 Mitarbeiter in 157 Ländern entwickeln in unserem 
internationalen Netzwerk mit ihren Ideen, ihrer Erfahrung und ihrer 
Expertise neue Perspektiven und praxisnahe Lösungen. In Deutschland 
erzielt die PricewaterhouseCoopers AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
an 28 Standorten mit 9.300 Mitarbeitern eine Gesamtleistung von rund 
1,55 Milliarden Euro.
Die Bezeichnung PwC bezieht sich auf das PwC-Netzwerk und/oder eine 
oder mehrere der rechtlich selbstständigen Netzwerkgesellschaften. 
Weitere Details unter www.pwc.com/structure
Pressekontakt:
 
Christoph Minhoff
BVE
Hauptgeschäftsführer
Tel: +49 30 200786-135
E-Mail: cminhoff(at)bve-online.de
www.bve-online.de
Daniela Keilmann
PwC 
Presseabteilung
Tel: +49 69 95 85 - 1045
E-Mail: daniela.keilmann(at)de.pwc.com 
www.pwc.de
      
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Datum: 24.06.2014 - 04:13 Uhr
Sprache: Deutsch
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