Erforschung neuer Therapieansätze bei Darmkrebs
Darmkrebs ist nach Brust- und Prostatakrebs die dritthäufigste onkologische Erkrankung überhaupt. In Deutschland betrifft nach Aussage des Deutschen Krebsforschungszentrums in Heidelberg etwa jede siebte Krebserkrankung den Darm. Im Rahmen einer Studie am Institut für Medizinische Mikrobiologie der Medizinischen Fakultät am Universitätsklinikum Essen (UK Essen) wurde nun die Rolle der regulatorischen T-Zellen in den verschiedenen Stadien der Erkrankung genauer untersucht. Ziel ist die Entwicklung neuer Therapieansätze für bestimmte Darmkrebserkrankungen.
(businesspress24) - Darmkrebs ist nach Brust- und Prostatakrebs die dritthäufigste onkologische Erkrankung überhaupt. In Deutschland betrifft nach Aussage des Deutschen Krebsforschungszentrums in Heidelberg etwa jede siebte Krebserkrankung den Darm. Im Rahmen einer Studie am Institut für Medizinische Mikrobiologie der Medizinischen Fakultät am Universitätsklinikum Essen (UK Essen) wurde nun die Rolle der regulatorischen T-Zellen in den verschiedenen Stadien der Erkrankung genauer untersucht. Ziel ist die Entwicklung neuer Therapieansätze für bestimmte Darmkrebserkrankungen.
Am Institut für Medizinische Mikrobiologie und Infektionsimmunologie hat man in diesem Zusammenhang die Rolle von regulatorischer T-Zellen, kurz Tregs, untersucht. Tregs sind Zellen, deren Aufgabe es ist, die Aktivierung des Immunsystems zu unterdrücken. Die Studie, durchgeführt von Dr. Eva Pastille, untersuchte die Rolle, einer speziellen Gruppe von Tregs, die der CD4+ Foxp3+ Tregs im Blut von Darmkrebspatienten sowie im Mausmodell. Die Ergebnisse werden in der aktuellen Ausgabe der renommierten Fachzeitschrift Cancer Research publiziert*.
„Tregs können Fluch oder Segen sein, je nachdem, wann sie im Krankheitsverlauf im Körper aktiv sind “, fasst Prof. Dr. Astrid Westendorf, Leiterin des Lehrstuhls für Infektionsimmunologie am Institut für Medizinische Mikrobiologie die Ergebnisse der Studie zusammen. Denn diese sind einerseits in der Lage, Entzündungsprozesse im Körper zu unterdrücken. „So können sie in der frühen Entzündungsphase der Entstehung chronisch-entzündlicher Darmerkrankungen und damit auch der des entzündungs-induzierten Darmkrebses vorbeugen. Kamen die Tregs im Krankheitsverlauf jedoch zu einem zu späten Zeitpunkt ins Spiel, blockierten diese das Immunsystem und hielten dieses so davon ab, sich in ausreichendem Maße gegen einen entstehenden Tumor zu wenden“, erklärt Prof. Dr. Astrid Westendorf. Wurden die Tregs jedoch in der späten Entzündungsphase, in welcher der Tumor sich bereits im Darm ausbreitete, therapeutisch entfernt, führte dies zu einer Abstoßungsreaktion gegenüber dem Tumor.
Die Forscher hoffen, zukünftig über die Modulation des Immunsystems eine zusätzliche Therapie-Option bei Darmkrebs entwickeln zu können.
* Transient ablation of regulatory T cells improves antitumor immunity in colitis-associated colon cancer. Pastille E, Bardini K, Fleissner D, Adamczyk A, Frede A, Wadwa M, von Smolinski D, Kasper S, Sparwasser T, Gruber AD, Schuler M, Sack-aguchi S, Roers A, Muller W, Hansen W, Buer J, Westendorf AM.Cancer Res. 2014 Jun 6. pii: canres.3065.2013. [Epub ahead of print]
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Als Krankenhaus der Maximalversorgung ist das Universitätsklinikum Essen (UK Essen) heute das größte an einem Standort zentrierte Universitätsklinikum des Ruhrgebiets und damit das „Klinikum der Metropole Ruhr“. Jedes Jahr werden rund 50.000 Patientinnen und Patienten in den 1.300 Betten stationär und 165.000 ambulant behandelt. 5.800 Experten der unterschiedlichsten Disziplinen in 27 Kliniken und 22 Instituten sind der Garant für eine exzellente und interdisziplinär angelegte Diagnostik und Therapie auf dem neusten Stand der Forschung. Der Dreiklang aus Forschen, Lehren und Krankenversorgung bildet die übergreifende Klammer sämtlichen Wirkens am UK Essen – im Mittelpunkt steht dabei stets der Mensch. Neben den Forschungsgebieten Genetische Medizin, Immunologie und Infektiologie konzentriert sich das UK Essen seit Jahren erfolgreich auf die drei Schwerpunkte Onkologie, Herz-Kreislauf und Transplantation. Mit dem Westdeutschen Tumorzentrum Essen, Deutschlands größtem Tumorzentrum, dem Westdeutschen Herzzentrum Essen, in dem jährlich mehr als 2.000 Operationen durchgeführt werden, und dem international führenden Zentrum für Transplantation, in welchem mit Leber, Niere, Bauchspeicheldrüse, Herz und Lunge alle lebenswichtigen Organe transplantiert werden, verfügt das UK Essen über eine herausragende Aufstellung.
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Datum: 24.06.2014 - 01:09 Uhr
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Sperrfrist: 24.06.2014, 10.30 Uhr
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