Den eigenen Körper spüren lernen: Sport in der Drogentherapie gibt neues Selbstbewusstsein
Mens sana in corpore sano – dieses lateinische Sprichwort hat heute immer noch Gewicht. Gerade im Bereich der Drogentherapie ist die umfassende Behandlung von Körper und Geist wichtig um ein optimales und nachhaltiges Ergebnis beim Patienten zu erreichen. In der Suchtklinik Alte Flugschule im sächsischen Großrückerswalde setzt man neben klassischen Therapiekonzepten einen starken Fokus auf den Bereich Sport. Den eigenen Körper wieder fühlen lernen stärkt das Selbst-Vertrauen und hilft, sich sinnvoll und gesund zu fordern.
(businesspress24) - „Wenn Crystal Meth jahrelang dein Leben bestimmt hat, ist da erst einmal ziemliche Leere, wenn du plötzlich aufhörst damit. Dein einziger Lebensinhalt bricht weg“, erzählt der 21-jährige Benjamin. Was sich für Außenstehende übertrieben anhören mag, ist für Crystal-Abhängige trauriger Alltag. Die Droge bestimmt ihr gesamtes Leben und je länger die Abhängigkeit angedauert hat, desto weniger Normalität bleibt übrig. Deswegen ist es wichtig, dass Menschen in der Suchttherapie einen neuen, sinnvoll ausgefüllten Tagesablauf erlernen. In der auf die Rehabilitation von Crystal-Abhängigen spezialisierten Klinik „Alte Flugschule“ in Sachsen spielt Sport neben den üblichen Therapiemethoden eine große Rolle.
„Wir versuchen jedem Patienten bei uns nach seinen Möglichkeiten und persönlichen Vorlieben ein Sport-Programm zu ermöglichen, bei dem er an seine Grenzen stößt und lernt auf seinen Körper zu vertrauen“, erklärt Klinikleiter Uwe Wicha. „Für uns ist es wichtig, dass sich die Patienten auch mal etwas Neues trauen, was sie so noch nie gemacht haben – und vielleicht eine Sportart kennen lernen, die sie nach der Therapie weiter betreiben möchten.“ Nach einem gründlichen Check-Up durch einen Arzt, der die Leistungsfähigkeit und möglichen Einschränkungen des einzelnen Patienten überprüft, wird Sport verpflichtend in den Alltag integriert. „Nahezu täglich ist Sport in irgendeiner Form fester Bestandteil des Stundenplans unserer Klienten“, erklärt Wicha. Damit die vielen Sporteinheiten nicht langweilig werden und jeder Patient einen Sport findet, der ihm gefällt, ist die Auswahl groß: Egal ob Krafttraining und Aerobic-Kurse im klinikeigenen Fitnessstudio, Teamsportarten von Basketball bis Fußball oder Volleyball, Rückenschule oder Badminton, das alles bietet die Klinik. Auch Entspannungstrainingseinheiten mit TaiChi & Yoga, Reiten und Bogenschießen zählen zum Angebot. Ebenfalls gibt es eigene Lauf- oder Radsportgruppen für verschiedene Fitnesslevel. „Während der Sporttherapie in der Alten Flugschule wurde ich überrascht, welche Energie mein Körper auf einmal wieder hatte ohne die Droge – das war ein ganz neues, aber sehr gutes Gefühl“, bekräftigt Benjamin.
Sport als Teil der Suchttherapie wirkt sich schließlich nicht nur positiv auf den physischen, sondern auch auf den psychischen Zustand der Patienten aus. Eine gesunde Selbsteinschätzung und Vertrauen in sich selbst und die eigene Leistung ist genau das, was den meisten Klienten fehlt. „Positive Erlebnisse, die mit dem eigenen Körper verknüpft werden, stärken das Selbstwertgefühl unserer Patienten nachhaltig“, erklärt Wicha. „Sich über den Sport zu definieren fällt besonders den jungen Männern leicht, die sich bei uns endlich sinnvoll miteinander messen können. Früher war der Stärkste von ihnen derjenige, der die meisten Pillen schmeißen konnte oder den größten Brocken Crystal konsumiert hat. Auf einmal verändert sich die Wahrnehmung und man muss seinen Körper triezen, Gewichte stemmen oder sich auf dem Spielfeld mit seinem Gegenspieler auseinandersetzen – fair und innerhalb der Spielregeln. Wenn man das aber schafft, klopfen einem die anderen auf die Schulter.“ Ein besonderes Angebot der Flugschule sind Reitstunden, die hier wahre Wunder bewirken: „Am Anfang hatte ich ganz schön Bammel vor dem großen Pferd, aber als ich gemerkt habe, dass es sich von mir lenken lässt, war die Angst verflogen.“ Das Reiten verlangt den Patienten vor allem höchste Körperspannung und Konzentration ab. Sie müssen mit dem Pferd kooperieren, klare Ansagen machen und sich behaupten – das Erfolgsgefühl dabei ist fast grenzenlos.
Schließlich bietet Sport in der Suchttherapie auch eine gute Möglichkeit des sozialen Lernens. Besonders die Mannschaftssportarten fördern Kommunikations- und Teamfähigkeit. Dabei arbeitet die Flugschule auch mit regionalen Vereinen aus dem Raum Großrückerswalde zusammen. „Und es ist auch kein Weltuntergang mehr, wenn man mal verliert. Mittlerweile habe ich gelernt, auch mit Niederlagen umzugehen - im Spiel und im echten Leben“, erklärt der 21-jährige. Crystal ist heute für ihn Geschichte, seit gut zwei Jahren ist er weg von der Droge. Eines hat er jedoch seit seinem Aufenthalt in der „Alten Flugschule“ beibehalten: Sport hat nach wie vor einen festen Platz in seinem Alltag.
Weitere Infos unter: www.alte-flugschule.de
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Unternehmensinformation / Kurzprofil:
Seit 2000 therapiert die Suchtklinik Alte Flugschule in Großrückerswalde Menschen, die von illegalen Drogen abhängig sind. Klinikleiter Uwe Wicha, erfahrener Sozialarbeiter und ehemaliger Streetworker, setzt dabei auf eine Kombination aus Therapie und Qualifizierung. Die meisten seiner Patienten sind Mitte zwanzig und nach langer Drogenkarriere bei ihm zum ersten Mal wieder wach. Um diesen Menschen eine zweite Chance in der Gesellschaft zu ermöglichen ist während des Therapieaufenthalts eine berufliche oder schulische Qualifizierung möglich, es kann sogar ein Schulabschluss abgelegt werden. Die Klinik mit Lage im sächsischen Erzgebirge verfügt über insgesamt 60 Therapieplätze, davon 30 mit beruflicher und 30 mit schulischer Qualifikationsmöglichkeit. Daneben gibt es einen eigenen Archehof, auf dem bedrohte Tierarten wie das Deutsche Sattelschwein oder das Vogtländische Rotvieh gehalten werden.
www.alte-flugschule.de
Céline Tietz
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Datum: 11.06.2014 - 09:01 Uhr
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