Nahrungsmittelspekulation: Dialog ohne Konsequenzen? /
Misereor, Oxfam und Welthungerhilfe ziehen ernüchterndes Fazit einer nichtöffentlichen Debatte mit der Deutschen Bank
(ots) - Frankfurt/Berlin, 16 April 2014. Aus den Gefahren
der Nahrungsmittelspekulation zieht die Deutsche Bank weiterhin keine
Konsequenzen für ihre Geschäftspolitik. Dieses Fazit ziehen die
Entwicklungsorganisationen MISEREOR, Oxfam und Welthungerhilfe im
Anschluss an eine nichtöffentliche Debatte, zu der das Finanzinstitut
Kritiker/innen und Befürworter/innen eingeladen hatte. Den Kreis der
Anwesenden hatte die Deutsche Bank einseitig festgelegt und zu
Vertraulichkeit verpflichtet.
Marion Lieser, Geschäftsführerin Oxfam Deutschland e.V.: "Die
Deutsche Bank treibt seit Jahren ein Spiel mit der Öffentlichkeit.
Angekündigten Untersuchungen folgte bisher keine Substanz.
Stattdessen gab es nun ein Gespräch hinter verschlossenen Türen mit
wenig Neuigkeiten und greifbaren Ergebnissen. Wir fordern die
Deutsche Bank nach wie vor auf, Finanzspekulationen zu beenden, die
zu Schwankungen bei Lebensmittelpreisen beitragen können."
Dr. Wolfgang Jamann, Generalsekretär Welthungerhilfe: "Die
Wissenschaft ist sich bisher uneinig in welchem Umfang exzessive
Spekulation Einfluss auf die Nahrungsmittelpreise haben.
Preissteigerungen und -schwankungen können für hungernde Kleinbauern
fatale Folgen haben und verletzen das Menschenrecht auf Nahrung.
Deshalb ist und bleibt es moralisch nicht tragbar, aus kurzfristigem
Profitinteresse auf steigende oder fallende Preise von
Nahrungsmitteln zu wetten. Wir als Zivilgesellschaft werden nicht
aufhören, unsere Stimme zu erheben, bis auch die Deutsche Bank ihrer
Verantwortung nachkommt."
Pirmin Spiegel, Hauptgeschäftsführer von MISEROR: "Auch nach dem
heutigen Dialog mit der Deutschen Bank sehen wir weiterhin einen
Zusammenhang zwischen exzessiver Spekulation und steigenden
Nahrungsmittelpreisen. Hohe oder stark schwankende Preise verschärfen
das Hungerrisiko für viele Menschen in Entwicklungsländern. Wir
fordern die Deutsche Bank daher auf, das Vorsorgeprinzip zur
Risikoabschätzung ernst zu nehmen und menschenrechtliche
Unbedenklichkeitsprüfungen im Handel mit Agrarrohstoff-Fonds
vorzunehmen."
Pressekontakt:
Steffen Küßner, Pressesprecher Oxfam Deutschland
skuessner(at)oxfam.de, Tel: 030-453069710, Mobil: 0177-8809977
Marc Groß, Pressesprecher Deutsche Welthungerhilfe
marc.gross(at)welthungerhilfe.de, Tel: 0228-2288114, Mobil: 0172-2938384
Barbara Wiegard, Pressesprecherin MISEREOR Büro Berlin
barbara.wiegard(at)misereor.de, Tel: 030-44351988, Mobil: 0170-5746417
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Datum: 16.04.2014 - 12:01 Uhr
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