WN: Kommentar der Westfälischen Nachrichten (Münster) zum Urteil im Hoeneß-Prozess
(ots) - Vom mächtigen Bayern-Boss zum Strafgefangenen 
Ulrich H. - Noch fällt es schwer, sich diesen Maximal-Verlust von 
Status und öffentlichem Ansehen vorzustellen. Doch nach dem 
Landgerichtsurteil rückt die Absturzkante für den Präsidenten des FC 
Bayern in bedrohliche Nähe. Der Prozessausgang vor dem Landgericht 
München II, der den erfolgsverwöhnten Club und die umsatzstarke 
Bayern AG erheblich unter Druck setzt, wiegt schwerer als die Schmach
auf dem Platz. Denn die Revision vor dem Bundesgerichtshof kommt 
keinem Rückspiel gleich, allenfalls einer Verlängerung vor dem Gang 
in die Kabine. Das Urteil gegen den Macher und Manager Hoeneß, der 
sich über Jahre mit riesigen Spekulationsgewinnen am Fiskus vorbei 
die privaten Taschen gefüllt hat, ist hart, aber angemessen. Bliebe 
Steuerhinterziehung in derart großem Stil strafrechtlich ungesühnt, 
wäre dies ein ungeheurer Skandal. Der Begriff der Steuermoral verkäme
zur leeren Hülle. Als der impulsive Hoeneß über Nacht die 
Selbstanzeige zusammenstellen ließ, stand er offensichtlich schon mit
dem Rücken zur Wand. Hilflos, schlecht beraten - jemand, der ganz 
entgegen seiner Rolle die Übersicht verloren hatte. Ein unbeschwertes
Leben im Scheinwerferlicht der Liga wird es für Uli Hoeneß nach 
diesem Platzverweis nicht mehr geben. Der hohe Sockel, auf dem er 
dank vieler Verdienste zu Hause war, hat im Prozess, bei dem die 
Steuerschuld jeden Tag höher beziffert wurde, dicke Risse bekommen. 
Kann Hoeneß weiter Präsident des FC und Aufsichtsratsvorsitzender der
AG bleiben? Ein klares Nein. Wolfgang Kleideiter
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Datum: 13.03.2014 - 13:51 Uhr
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